Xl Kapitel-Weihnachtsspecial

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Die Granate wiegt schwer in meiner Hand. Ich werde den Sicherungsstift herausziehen. Ich werde die Granate direkt auf unseren Unterschlupf werfen. Ich muss mich anpassen.
Niemand greift mich an, sie wissen also nicht, dass ich zum Feind gehöre. Das ist gut, dann bin ich ungestört. Gerade, als ich meinen Plan in die Tat umsetzen will, fallen Brandgranaten vom Himmel und der rechte Ärmel meiner Jacke  fängt Feuer. Shitz. Ich werfe mich flach auf den Boden und Rolle mich herum, um das Feuer unter meiner Haut zu zerquetschen. Doch es will einfach nicht erlischen. Madre Mia! Was ist das? Normal ist das definitiv nicht.  Ich spüre, wie sich das moderne Feuer in meine Haut brennt und schreie vor Schmerz leise auf. Es fühlt sich an, als ob sich eine undefinierbare Klinge in meine Schulter rammen und meinen Oberkörper von innen zerfressen. Der Schmerz ist nahezu unerträglich, doch ich beiße meine Zähne zusammen und werfe meinen Rucksack auf den Boden um meine Flasche mit dem unverschämt teueren Wasservorrat herauszuholen. Ich versuche mit möglichst wenig Wasser den Brand zu löschen.
Wenn sie bereits wissen, dass ich zu den goldenen Hackern gehöre, werde ich fliehen müssen. Und dann wird jeder Tropfen Wasser für mich wertvoller sein, als Platin.
Als das warme Wasser auf die Flammen trifft, verdampft es nahezu sofort. Ich kann das Wassergas und den Sauerstoff sehen, wie er aufsteigt und sich mit ein wenig Rauch vermischt.
Je mehr Wasser ich verschütte, desto geringer wird die Hoffnung, das Feuer zu ersticken. Als ich jedoch spüre, dass sich das Feuer nicht weiter ausbreitet, atme ich erleichtert auf. Schließlich erlischt das Feuer endlich, doch der Schmerz bleibt zurück. Benommen vor Anstrengung lasse ich die letzten Wassertropfen meine Kehle hinunterrinnen. Das Wasser ist leer.
Dann habe ich für kurze Zeit das Gefühl, dass jemand mir eine Decke über den Kopf gezogen hat und meine Umgebung verschwimmt. Ich drohe ohnmächtig zu werden. Shitz. Ich ohrfeige mich selber um mich zurück in die Realität zu bringen. Sofort wird meine Sicht klarer und ich erkenne unseren Unterschlupf circa 125 Meter von meinem Standpunkt entfernt. Aus ihm stürmen dutzende goldene Hacker. Viele sind verletzt. Einige brennen und schreien hysterisch. Wenn die nicht bald baden gehen, kratzen die ab. [!Sarkasmus/ Schwarzer Humor!] Einer rempelt die anderen an und setzt die anderen in Feuer. Offensichtlich hat er den Verstand verloren. Seine Haut ist von Brandblasen übersät und an einigen Stellen ist das Fleisch bis auf den Knochen durchgeschmort. Sein Haar ist bereits verbrannt. Blut rinnt seinen Kopf hinunter und er fällt plötzlich um. Seine Augen sind glasig. Er ist tot. Das System hat ihn umgebracht. Blut pocht durch meine Adern und mein Puls ist gefährlich hoch. Ich verspüre einen noch stärkeren Hass auf das System, als sonst. Sie sind an allem Schuld! Sie haben meinen Vater umgebracht, Gelöschten, goldene Hacker und Unmengen an anderen Leuten auch! Wären nicht sie, wäre ich heute nicht annähernd so , wie ich jetzt bin. Ein Schrei reißt mich aus meinen Gedanken. Der Schrei einer Frau, einer Frau, die ich kannte. Es ist Leslie, die fünfzehnjährige ist einer der liebenswertesten Menschen, die ich kenne. Und diese ganze Liebe überträgt sie auf ihre neugeborene Tochter. Ihr Blick huscht ängstlich suchend hin und her. Erst da, fällt mir auf, dass ihr Kind nicht in ihren Armen liegt.  Ihre Tochter liegt zusammengerollt auf einem umgefallenen Baumstamm. Die Flammen um sie herum lecken an ihr. Eine Granate explodiert circa 20 Meter von ihr entfernt und Leslie verzieht ihren Mund zu einem gequälten Schrei, doch ich höre nichts, außer einem lauten Piepen. Ich falle und wieder wird alles für kurze Zeit alles schwarz um mich herum, als mein Kopf knackt.
"Noch bei Bewusstsein, Booth?!" Schreit  mich Wintel panisch an.
"Jawohl!" Schreie ich schwach zurück.
"Ihre Werte sind im negativen Bereich!" Informiert er mich. "Überlassen Sie das dem Rest! Rückzug, Booth!" Bei seinem Geschrei wird mir schwindelig. Erleichtert fühle ich, wie er aus meinem Kopf verschwindet und atme tief durch. Sicherlich trackt er mich jetzt um zu überprüfen ob ich wirklich zum Rückzug antrete. Was auch immer ich hier tun will, oder muss, ich muss es jetzt tun.
Mit meinem Blick fixiere ich wieder Leslie. In ihren Augen glänzen die Tränen, als sie nach ihrem nahezu komplett verbrannten Baby greifen will. Doch sie wird brutal weggezerrt. Als ich die Person erkenne, die sie zurückzieht, frage ich mich sofort, wo sie Angess gelassen hat. Aus der Entfernung sehe ich, wie Lunea ihre Lippen bewegt, was sie sagt ist mir unklar. Zwei Meter vor ihren Füßen landet eine 2-Sekundenbombe und Lunea schubst Leslie aus dem Weg, damit die junge Mütter nicht getroffen wird. Stattdessen verletzt die Bombe Lunea am Bein. Ich schaue in die Richtung, aus der die kleine, schwarze, kugelförmige Bombe kam und entdecke ich tatsächlich den Typen, der mir die Arbeit in C3 weggenommen hat. Shitz. Er ist tatsächlich schon da. Ich hole gerade aus, um ihn mit einer Bombe abzuwerfen, als eine weitere Brandgranate Circa zwei Meter vor seinen Füßen vom Himmel hinabstürzt. Der Druck ist so groß, dass er zurückgeworfen wird und nun regungslos auf dem Waldboden liegt. Seine Beine Haben Feuer gefangen und ich kann nicht anders, als in die Brandzone zu rennen, wo er liegt. Die Wahrscheinlichkeit das er stirbt liegt bei 72%. Aber ich kann ihn trotzdem noch retten. Vorausgesetzt, ich habe gerade nicht die Richtung zum Tod ausgewählt. Ständig fallen hier und da Bomben und ich muss mich jedes Mal flach auf den Boden werfen und mich zusammenrollen, um die schlimmsten Verletzungen zu vermeiden. Jedes Mal, wenn ich mich wieder aufrapple, spüre ich einen sengenden Schmerz an meinen Verbrennungen. Ich sehe es als gutes Omen, denn die Nerven sind noch intakt. Ich bin noch nicht verloren, genauso wenig, wie der kleine Bastard, der mit einer 32% Chance zum Überleben auf dem Boden liegt. Dabei ist meine eigene Überlebenschance nicht viel höher. Vielleicht sogar niedriger. Weiß Gott, was noch passiert. Ich betrachte das kleine Kreuz an meinem linken Handballen. Eine kleine Narbe, die ich mir selbst eingeritzt habe. Möge Gott mit mir sein.
Ich schätze meine Überlebenschance auf 35%, jedoch nur, wenn ich sofort umkehre. Doch das tue ich nicht. Mit starrem Blick verfolge ich mein Ziel.
Als ich beim Soldaten ankomme, ist er immernoch ohne Bewusstsein. Als eine weitere Bombe hinter uns explodiert, werfe ich mich auf ihn und schütze seinen brennenden Körper mit Meinem. Ich spüre, wie sich einige Glassplitter in meinen Rücken bohren. Zum Glück bin ich mit einer kugelsicheren Weste ausgestattet.
Plötzlich hustet der Soldat unter mir und ich krabble von ihm herunter. Ich drehe ihn gewaltsam auf den Rücken, um ihm seinen Rucksack abzunehmen. Der junge Typ unter mir ächzt wie morsches Holz und fuchtelt mit seinen Armen, um mich davon abzuhalten, den Rucksack zu öffnen. Ich rücke von ihm ab und krame suchend in seinem Rucksack herum. Als ich seine zum Glück noch vollen Wasserflaschen finde, schütte ich es über ihn und mich. Das Feuer erlischt. Jedoch ist das, was unter den Flammen loderte, nicht besser. Sein Körper ist zum Großteil verätzt und und man erkennt bei seiner rechten Schulter und dem passenden Arm an manchen Stellen den Knochen. Zusätzlich ist sein ganzes Gesicht durch äBrandblasen entstellt.
"Verpiss dich du Bastard!" Ächzt der Soldat halbtot. Verrückt, dass er überhaupt noch bei Bewusstsein ist.
"Ich helfe dir, pendejo." Meine flache Hand trifft seine rechte Wange und ich spüre, wie der Großteil der Blasen unter meiner Handfläche platzen. Der Eiter rinnt auf meinen Arm hinab und ich wische ihn angewiedert ab. Mein Gegenüber spuckt beim Versuch zu reden Blut und ich verstehe kein Wort. Kurz darauf übergibt er sich und einige seiner Adern platzen vor Anstrengung.
Währenddessen entdecke ich einige weitere Soldaten am Horizont erscheinen. Ihre Uniformen sehen Hightech aus und all ihre Bewegungen sind koordiniert. Das sind keine Rekruten, wie wir. Es sind keine Trainees. Es sind vollständig ausgebildete, beförderte Soldaten des Systems. Und sie kommen mit einer Aufgabe: uns auszulöschen. Nicht uns Anfänger, sondern uns 'Missgeburten'. Uns, die gefährlich für das System sind.
Wir, die irrational denken und der Wahrheit in die kalten Augen blicken. Wir, die uns nicht manipulieren lassen, wie sie. Und der Sarkasmus dahinter ist, dass ich derjenige bin, der uns umbringen soll. Doch das werde ich nicht. Mein Herz gehört nicht dem System. Ich hasse es abgrundtief. Meine wahre Aufgabe ist, uns zu retten, doch das kann ich nicht. Aber ich kann helfen. Ich kann mich opfern um Ihnen zu helfen. Und das tue ich.
Ich greife zu den übrig geblieben Rauchgranaten und werfe sie in Richtung der Soldatenmenge, die stetig näherkommt und alle auf ihrem Weg niederschießt. Ich kann nicht zulassen, dass sie uns töten. Ich kann nicht zulassen, dass sie die Leute töten, die ich liebe. Sie müssen leben. Angess muss leben. Und dafür sterbe ich in Ehre.
Der Soldat vor mir hustet wieder.
"Dreckiger Verräter" Sein linkes Auge zuckt verdächtig und ich lege ihn mit meiner Faust grob in den Schlaf. Dieser le pendejo. Er hat alles mitbekommen. Sofort verwerfe ich meinen ursprünglichen Plan, ihn zu werfen und ziehe meine letzte Granate. Das Feuer, dass sie auslösen wird, wird wenig Wirkung zeigen ihn aber in diesem Zustand möglicherweise umbringen, und falls nicht, wird es wenigstens die Soldaten hierherlocken und sie ablenken. So haben wir mehr Zeit zum flüchten.
Gerade, als ich den Sicherungsstift herausziehe, werde ich von einer weiteren vom Himmel fallenden Bombe weggeschleudert. Meine Granate fliegt in die komplett falsche Richtung und die Wirkung wird von den brennenden Fetzen von Fleisch und Kleidung unterdrückt. Ich hoffe es hat diesen Bastard mindestens so, wie mich zerstört.

Mittlerweile ist mein Gehör nahezu komplett verschwunden und ich höre nur ein durchdringendes, andauerndes Piepen, welches sich langsam aber sicher zu einem Kreischen steigert. Dem Kreischen einer Frau, nein, eines Jugendlichen Mädchens. Eines Mädchens, das ich liebe.
Angess. Wo ist sie?
Ich kann nicht herausfiltern, von wo dieses herzzerreißende Geräusch kommt. Es wirkt, als schrieen mich die Bäume an, die Leichen am Boden und selbst alle Menschen schreien mit ihren schmerzverzerrten Stimmen und Gesichtern.
Ich bleibe stehen und versuche einen klaren Kopf zu bekommen.
Ich schlage mich selbst und schreie mich selbst an. Doch ich kriege ihre Schreie nicht aus meinem Kopf. Ich kriege ihre Stimme nicht aus meinem gefickten Kopf. Ihr Lächeln, wenn sie neben mir aufwacht, oder wenn ich irgendeinen unwitzigen Witz bringe. Alles steigert sich zu einem einzigen Kreischen. Als würde sich in allen meinen Erinnerungen, ihr sanfter Mund öffnen, um mich mit ihrem Schrei in den Tod zu zwingen.
Und ich kann nichts tun. Mein Puls steigert sich immer weiter, sodass ich schon lange im Roten Bereich bin. Jeden Moment würde mein Herz mich ins Jenseits befördern, wenn ich das nicht unter Kontrolle kriegen würde.
Wie zur Bestätigung spüre ich den Druck einer weiteren Bombe und ich spüre, wie etwas in meinem Ohr platzt. Dieser Schmerz ist unbeschreiblich. Ich lächle, wie ein Verrückter. Mein Puls steigert sich um weitere 6 Schläge pro Minute, doch ich fühle mich, als hätte ich meine innere Ruhe gefunden. Ich weiß was jetzt kommt. Ich wurde als Soldat darauf vorbereitet.
Auf Leben kommt immer der Tod. Es ist unausweichlich. Entweder es kommt im hohen Alter, durch eine Krankheit oder durch anderes. Aber der Tod kommt immer und holt uns.
Ich fühle mich leicht. Die Ungewissheit, was die Zukunft bringt, ist wie weggefegt. Ich spüre keine Schmerzen mehr. Es ist als würde meine Seele entweichen und all den Schmerz und die Erinnerungen mitnehmen. Der ganze Last ist einfach...weg. Hinfort. Weg. Ganz weit weg.
Vor meinem inneren Auge sehe ich tausende Erinnerungen herumschwirren. Sie verblassen und verschwinden so schnell, dass ich gar keine Zeit habe über irgendeine nachzudenken oder etwas genaueres zu realisieren. Es wirkt so, als würden die Erinnerungen von einer unsichtbaren Hand aus meinem Kopf gelöscht. Eine atemberaubende Erinnerung von Angess Lachen schwärmt vor mir. Bevor ich es realisiere, verblasst sie auch schon wieder. Ich will den Mund aufreißen, schreien, nach Angess greifen, sie bei mir halten.
Stattdessen spüre ich wie in Trance, wie sie mir aus meinen Fingern gerissen wird und meine Fingerknöchel vor lauter Druck ekelhaft aufplatzen. Als mir diese letzten Erinnerungen entrissen werden, beruhigt sich mein Herzschlag und meine Gedanken sind so langsam, als würden sie in Treibsand versickern. Ich kann keine Verbindungen mehr herstellen, alles verliert sich, ohne überhaupt fertig zu sein. Als wäre mein Körper der Strudel, der in den Abfluss gezogen wird, wenn man den Stöpsel im Waschbecken zieht. Dunkelheit umhüllt mich und mein Puls versiegt.
'Bald bin ich bei dir Angess...'

'Bald...'

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Haii meine lieben Leutchens,

Jaa es ist endlich soweit: Weihnachten! Ich feier dieses Jahr zwar nicht und werde auch kaum Geschenke kriegen, verschenke aber liebend gern. Als Gegenleistung für die Views gebe ich euch etwas zurück: ein 2080!!! Wörter langes Kapitel als Weihnachtsspecial. Ich hoffe euer kleines Präsent gefällt euch. Lest fleißig in euren Ferien und vergesst nicht zu Voten, falls ihr mich unterstützen wollt! ;)

Ich wünsche euch die schönsten Feiertage🎅🏻

Eure Evy_Dok

Error.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt