Kapitel 8

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"Wo, zur Hölle warst du?", brüllt mich mein Vater an, als ich nach meiner Schicht wieder "nach Hause" komme.

"Weg."

Ich gehe um ihn herum und trampel die Treppe lautstark hinauf. In meinem Zimmer suche ich meine Rasetasche, in die ich erst einmal meine Unterwäsche feuere und danach noch Shirts und Hosen.

Danovan hat mir angeboten, erstmal bei ihm zu wohnen, wenn ich eine Luftmatratze auftreiben kann. Er meinte, ich mache mich total fett nachts, was ich anders sehe, da ich finde, er macht sich total fett, aber ich will nicht streiten, es ist schließlich sein Bett, seine Wohnung und wenn er sagt, ich soll eine Luftmatratze mitbringen, mache ich das auch.

Ich nehme mir noch ein Paar Bücher aus meinem Regal, die ich noch in meine Tasche reinquetsche, ehe ich mit der Tasche über der Schulter in Dylans Zimmer gehe.

Er sitzt an seinem Schreibtisch und fährt erschrocken herum, als ich die Tür aufreiße.

"Sierra! Wo-"

"Unwichtig. Weißt du ob ihr eine Luftmatratze habt?"

Dylan guckt etwas verwirrt drein, rappelt sich dann aber auf und öffnet seinen Wandschrank, der irre voll ist.

Während er beinahe in seinem Schrank verschwindet, betrachte ich sein riesiges Zimmer. Es ist wirklich riesig. Er hat ebenfalls ein riesiges Bett. Mit Sicherheit King Size.

"Hier, aber wozu? Und warum die Reisetasche?"

"Ich gehe erstmal zu einem Freund. Aber du hast meine Nummer. Also falls was ist. Aber melde dich mal."

Er nickt noch immer verwirrt, aber ich merke, dass er es schon ein wenig verstanden hat.

Ich atme also tief durch und gehe dann aus seinem Zimmer, die Treppen wieder runter, wo noch immer Dave in der Küche steht.

"Wo willst du hin?"

"Weg.", sage ich das gleiche wie gerade eben auch.

"Wohin?"

"Geht dich nichts an."

"Sag es mir. Sofort."

"Nein."

Er packt mich am Arm und verdreht ihn, sodass ich die Luftmatratze schmerzerfüllt stöhnend, auf den Boden fallen lasse.

Dann lässt er los und ich denke schon, dass er mich gehen lässt, aber im nächsten Moment packt er meine Haare und zieht mich an ihnen runter.

"Lass mich los!", schreie ich.

Langsam macht er mir ernsthaft Angst. Klar, ich hätte ihm eine Backpfeife zugetraut, aber das nicht.

Er dreht mich zu sich um und schlägt einmal mit voller Wucht in mein Gesicht, sodass ich nach hinten taumle.

Meine Nase knackt und mein Gesicht ist Blut übeströmt, sodass es mir in den Mund läuft, dort einen metallischen Geschmack hinterlässt.

Als Dave mir wieder näher kommt, weiche ich weiter nach hinten, sodass ich gegen das Shuhregal knalle, das gefährlich wackelt und die Deko geht zu Boden, kommt mit einem lauten Knall auf den Marmorfliesen auf.

Daraufhin sieht Dave mich mit seinem Killerblick an und will gerade wieder zuschlagen, als Celias Stimme ihn unterbricht.

"Was ist denn hier los?", fragt sie aufgebracht und bringt Dave dazu, sich umzudrehen, sodass ich mir meine Sachen schnappe und meine Schuhe in die Hand nehme, dann nach drauße sprinte und mich in meinem Auto einsperre.

Carve your heart into mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt