Sierra
Ich spüre wie er über meine Schulter streichelt, wie seine Finger über die komplette Seite meines Körpers streichen. Ich höre wie er atmet und wie er manchmal lacht, wenn er merkt, dass ich wieder eine Gänsehaut habe wegen ihm.
Ich spüre wie seine Brust sich regelmäßig an meinen Rücken presst, wenn er einatmet.Ich merke, wie mein Herz anfängt diesen Kerl zu vergöttern, der hier neben mir liegt.
"Was war gestern los?", fragt er auf einmal und durchbricht die schöne Ruhe, die auf uns nieder gefallen war.
"Nichts. Mir ging es nur nicht gut."
"Gut, aber du bist nicht-"
"Schwanger? Nein!"
"Okay, ich wollte nur-"
"Ist schon gut. Ich weiß. Aber nein, mir ging es nur einfach nicht so gut und Ende."
Ich zucke mit den Schultern und spüre daraufhin wie Danovan meinen Nacken küsst, dabei immer wieder kleine Kreise auf meiner Hüfte zeichnet.
Eine Weile ist es ruhig, dann klingelt sein Handy.
Er stöhnt auf, scheint aber auch etwas nervös. Er hangelt nach seinem Handy und geht ran, als er es erreicht hat.
"Ja?"
Ich sehe, wie er zusammenzuckt. Ich sehe, wie seine Gesichtsmuskel sich wieder verhärten.
Dann klemmt er sich sein Handy zwischen Schulter und Ohr und zieht sich seine Sachen von vorhin wieder an, geht dann aus dem Schlafzimmer.
Ich bleibe im Bett sitzen, die Bettdecke um mich geschlungen und horche seiner Stimme, die fast zittert vor Wut.
Er klingt aufgebracht und ziemlich durch den Wind, als er an der Tür vorbei geht in die Küche. Es dauert eine Weile, ehe sich seine Stimme in verzweifelt verändert und ich langsam aufstehe, mir meine Unterwäsche anziehe und meinen Pollover und zu ihm gehe.
Er steht vor dem Küchenfenster und sieht hinaus. Draußen liegt noch Schnee und von hier kann man sogar etwas vom East River sehen, der fast zugefroren ist.
Ich schlinge meine Arme um seinen Bauch und lehne meinen Kopf an seine Schulterblätter, woraufhin er langsam ausatmet und seine Muskeln sich entspannen. Er greift mit seiner Hand nach meinen, verschränkt sie und redet dann weiter.
"Ich fahre nachher gleich los.", sagt er und seine Stimme dröhnt in meinem Kopf.
Er ist gleich weg, hallt es in meinem Kopf. Dieses Mal werde nicht ich es sein, die geht, sondern er.
"Ja, dieses Mal wirklich. Gib mir eine Stunde, dann bin ich hier los."
Ich zucke zusammen.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, ob ich dachte, er wird aufeinmal ein Beziehungsmensch? Ob ich vielleicht die Hoffnung hatte, dass er mich lieben würde, mir es sagen würde? Vielleicht dachte ich auch einfach, dass es dieses Mal anders läuft, dass wir dieses Mal Zeit haben um uns aneinander zu gewöhnen.
Ich lasse meine Arme sinken, als er auflegt und sich umdreht.
"Kommst du mit?"
Ich brauche eine Weile, als ich verstehe was er meint. Ich glaube meine Augen gleichen Tellermienen, als ich es verstanden habe.
"Ja, also we-"
"Okay, Sachen holen wir gleich, okay?"
Ich nicke verblüfft und ich glaube ich gucke noch verblüffter, als er mir einen Kuss auf die Stirn gibt und dann wieder ins Schlafzimmer geht.
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Carve your heart into mine
Teen FictionZukunftängste, Familienprobleme, gebrochene Herzen; Dinge, mit denen sich Sierra herumschlagen muss, als sie nach New York geschickt wird, um fortan bei ihrem Vater zu leben. Eigentlich möchte sie einfach nur leben, ohne Probleme. Denn diese hatte...