Das Buch, das ich gerade lese, ist fast zu Ende. Es war eine nervenaufreibende Geschichte, auch weil es ein bisschen Fantasy war. Es ging darum, dass Teenager, sobald sie 18 werden einem anderen Teenager des anderen Geschlechts zugewiesen werden. Diese beiden werden ihr Leben lang verbunden sein, denn sie wurden von dem Kapitol sozusagen verheiratet. Das Mädchen in mein Buch heißt Cassia und der Typ, der für sie ausgesucht wurde, heißt Xander. Aber für Cassia ist es schwer. Sie liebt Xander und sie kennt ihn schon seit ihrer Kindheit. Dennoch versteht sie nicht, warum man nicht freiwillig und aus Liebe handeln, vielmehr heiraten kann. Das Kapitol meint, dass es dann zu Krieg kommen kann, denn Menschen die lieben, sind leichter zu verwunden und das macht das Land schwach. Cassia lernt einen anderen Jungen kennen, der nicht erwählt wurde, da er nicht dazu fähig ist. Sein Vater hat einst massiv gegen die Regelnverstoßen und somit wurde es auf den Sohn übertragen, dass er nicht gewählt werden kann. Allerdings, wäre Ky, also der nicht wählbare Junge, eine bessere Wahl für Cassia gewesen als Xander und das macht Cassia stutzig. Sie kennt Ky ebenfalls schon von früher und auch ihn liebt sie, dann geht Ky unfreiwillig fort und Cassia versucht ihn zu finden. Man muss dazu sagen, dass Cassia Ky wirklich liebt und Ky Cassia auch. Aber wer weiß, ob sie wieder zueinander kommen?
Was ich damit jetzt sagen wollte ist eigentlich nur, dass das, was uns verboten wird, für uns noch interessanter wird.
Zum Beispiel wurde es mir damals auch verboten, Lieder von Evan zu hören, die noch nicht wirklich released worden sind. Klar, das habe ich verstanden, aber ich wollte trotzdem immer jedem auf der Straße ins Gesicht brüllen, dass ich das Lied schon habe, dass ich es liebe und ich dafür nicht einmal was bezahlen musste. Es war besonders schwer, wenn so viele darüber geredet haben. Es gab immer welche, die meinten, dass das Lied ganz toll ist und ich habe sie dann gefragt, wie es denn ist und sie haben mir die Melodie vorgesummt und es war jedes Mal komplett falsch. Es wussten nicht viele, dass ich und Evan zusammen sind, vorallem, weil wir schon so lange zusammen waren. Die meisten Beziehungen gingen damals in die Brüche.
Außerdem hat Cassia mich ein wenig an Evan erinnert. Denn es gab mich, ich, die praktisch Xander ist und Dani, die dann Ky ist. Mich zu lieben war erlaubt, aber Dani zu lieben, war verboten und trotzdem war für ihn das Verbotene reizvoller, als das "legale". Es ist schrecklich, wenn man da so drüber nachdenkt.
Aber jetzt weiß ich, dass das nur mein Leben ausmacht. Und Evan ist Teil des ganzen, aber nicht des jetzigen. Jetzt ist es Danovan und Danovan kennt mich so, wie kein anderer. Er weiß alles. Und ich weiß alles von ihm, weil wir uns gegenseitig vertrauen. Es war schwierig, aber wäre es ein gutes Happy End, wenn es nicht manchmal schwierig gewesen wäre?
Es wäre eins, aber kein gutes. Und ich will unbedingt ein gutes Happy End haben mit Danovan, weswegen ich noch eine Sache aus dem Weg räumen muss.
Rose und Dans Mum.
"Sierra?", murmelt Danovan an meinen Hals und zieht mich noch näher an sich, vertreibt die finsteren Gedanken in meinem Kopf.
"Hm?"
"Ich liebe dich so sehr.", sagt er und haucht unzählige Küsse auf mein Schlüsselbein.
"Ich liebe dich auch.", gebe ich zurück und lächele.
Er macht weiter und als er dabei ist, die Decke wegzuschieben, halte ich ihn zurück. Das aller erste Mal, seit wir uns kennen.
"Was ist los?"
Ich schüttele den Kopf.
"Ich muss mit ihr reden, Dan. Bitte. Ich-"
"Mit wem denn?"
Ich atme tief ein und sehe ihn fest an.
"Mit deiner Mutter."
Danovan seufzt und verdreht dann die Augen.
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Carve your heart into mine
Teen FictionZukunftängste, Familienprobleme, gebrochene Herzen; Dinge, mit denen sich Sierra herumschlagen muss, als sie nach New York geschickt wird, um fortan bei ihrem Vater zu leben. Eigentlich möchte sie einfach nur leben, ohne Probleme. Denn diese hatte...