Ich sehe, dass Danovan seine Augen aufschlägt und lächele ihn an.
Es dauert eine Weile, ehe er richtig wach ist, sein Gehirn anstrengt.
"Du bist schon wach?", fragt er dann, aber es klingt eher wie eine Aussage.
Ich nicke und schwinge ein Bein über ihn, sitze dann auf ihm.
"Also, wir haben heute frei. Was machen wir heute?", fragt er mich und legt seine Hände auf meine Oberschenkel.
"Wir haben frei?", frage ich und schlage mit meiner Hand gegen meinen Kopf.
Danovan lacht mich aus und bekommt sich fast nicht mehr ein.
"Gut, dass du mich hast, sonst wüsstest du deinen Dienstplan nicht mehr."
Ich verdrehe spielerisch die Augen, kann mir aber ein Grinsen nicht verkneifen.
Als ich mich vorbeuge, damit ich ihn küssen kann, hält Danovan mich auf.
Fragend sehe ihn an, beobachte, wie sein Lächeln einer ernsten Miene weicht.
"Meinst du nicht, dass wir mal drüber reden sollten?"
Ich spanne meinen Kiefer an und lasse mich von Danovans Bauch rollen.
"Sierra?"
"Ich bin nicht gut im Reden."
"Hab ich schon gemerkt."
Ich schlage gegen seinen Arm und er jault kurz auf, fängt dann aber wieder an zu lachen.
Wer hätte gedacht, dass ich mal Danovan Harrison zum Lachen bringe? Wer hätte gedacht, dass ich mal mit Danovan hier liegen würde.
Ich decke mich wieder zu und spiele dann an Danovans T-Shirt herum, welches ich trage.
"Also?", frage ich nach einer Weile und puste mir eine - noch nasse - Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich mein es ernst.", sagt er schnell und leise.
"Wirklich.", beteuert er.
Ich nicke. Evan hatte das auch gesagt..
"Ich auch, aber Danovan. Ich bin schlecht was Vertrauen an geht. Ich bin schlecht was lieben an geht.", gestehe ich und drehe den Kopf in die entgegengesetzte Richtung, also von ihm weg.
"Das kriegen wir hin."
"Und wenn nicht?"
"Ich werd dafür sorgen."
Er rollt sich zu mir, stützt sich dann über mir ab und küsst mich. So, als würde er seine Worte noch besiegeln wollen.
"Erzähl mir von deiner High School.", unterbreche ich nach einer Weile die Stille.
"Es war ganz normal. Ich weiß, jeder vermutet, dass ich dieser typische Typ war, auf den alle geflogen sind. Und ja, es war wirklich so.", lacht er und steckt mich auch an.
"Es war manchmal ziemlich schwierig. Aber sonst, alles war gut. Ich hatte keine Probleme in der Schule."
Ich nicke und als er mich fragend ansieht, muss ich schlucken.
"In der Middle School war es hart. In der High School auch, aber davor noch schlimmer. Meine Mom ist gestorben, als ich in der Achten war. Jeder hat gesagt, dass es Selbstmord war. Niemand hat geglaubt, dass es ein Unfall war. Selbst die ganzen Polizeiberichte schlossen darauf, dass es ein Unfall war, aber niemand hat es geglaubt. Sie haben gesagt, dass sie sich bei einer Tochter wie mir auch umgebracht hätten."
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Carve your heart into mine
Teen FictionZukunftängste, Familienprobleme, gebrochene Herzen; Dinge, mit denen sich Sierra herumschlagen muss, als sie nach New York geschickt wird, um fortan bei ihrem Vater zu leben. Eigentlich möchte sie einfach nur leben, ohne Probleme. Denn diese hatte...