Kapitel. 1

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  Erzähler PoV.

Verschlafen öffnete der Schwarzhaarige seine Augen. Einen kleinen Moment musste Harry gegen das Licht blinzeln, denn die Sonne schien genau in den fast Menschenleeren Schlafsaal.
Um genau zu sein, war Harry Potter der einzige Gryffindor, der über Weihnachten im Schloss geblieben ist.
Er taste einen Moment auf seinem Nachtschrank herum, bis er endlich seine Brille zu fassen bekam und sie sich auf die Nase setzte.
Er schaute sich im Schlafsaal um und blieb mit seinem Blick an den Staubkörnchen hingen, die im Licht der Sonne tanzten.
Alles war still.
Ron und die anderen waren gestern alle nach Hause gefahren, um Weihnachten bei ihren Familien zu verbringen. Wie üblich hatten die Weasleys ihn in den Fuchsbau eingeladen, aber Harry hatte dieses Jahr dankend abgelehnt. Es war sein letztes Jahr in Hogwarts und er wollte die Zeit vor den Examina dafür nutzen, noch mal jeden Winkel aus dem Schloss zu erkunden und in seine Erinnerungen aufzunehmen. Hogwarts zur Weihnachtszeit war für Harry ein unbeschreiblicher und unvergleichbarer Anblick.
Die Tanne die Hagrid in der großen Halle aufgestellt hatte, der Schnee, der auf den Dächern der Schule in der Sonne glitzerte, die Korridore die mit verschiedenen Girlanden geschmückt worden waren und selbst die kitschigen Passwörter die Prof. McGonagall extra zu Weihnachten hat ändern lassen, gefielen Harry sehr und machten die Weihnachtsferien in Hogwarts mehr als angenehm.
Gähnend streckte Harry sich, wandte seinen Blick von dem Staub ab und setzte sich in seinem Bett auf.
Er freute sich bereits jetzt auf das heutige Abendessen.
Abgesehen von ihm selbst sind nur drei weitere Schüler in Hogwarts geblieben und auch die meisten Lehrer haben sich die Ferien über verabschiedet.
Prof. McGonagall würde heute Abend die Tische der einzelnen Häuser also verschwinden lassen und einen Tisch herbeizaubern, an dem gerade genug Platz ist, damit jeder der im Schloss geblieben ist, daran Platz fand.
Gemütlich langsam schwang Harry die Decke beiseite und die Füße aus dem Bett. Er zuckte kurz als seine nackten Füße den kalten Boden berührten.
Er zog die Klamotten, die er sich am Vorabend herausgelegt hat, von seiner Truhe, zog sich rasch um, stieg in seine Schuhe und machte sich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
Harry setzte sich auf den Sessel vor dem Kamin, der wohl bereits seit einigen Stunden brannte, angezündet von den Hauselfen.
Der Stapel Geschenke der unter dem kleinen Weihnachtsbaum stand konnte Harry schlecht ignorieren.
Er bekam mehr Geschenke als sonst, aber er wusste auch, woran das lag.
Viele Menschen, die Harry einfach dafür danken wollten, dass er den dunklen Lord besiegt hat, sendeten ihn Geschenke. Oft auch einfach so, ohne, dass es Weihnachten oder sein Geburtstag war.
Die Geschenke die mit einem Absender oder einem Brief kamen, sendete er stets zurück.
Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, dass Menschen die er nicht einmal kannte, ihm Geschenke sendeten und Geld für ihn ausgaben.
Diese Geschenke packte er beiseite. Er würde sich nach dem Weihnachtsfest darum kümmern.
Die Päckchen allerdings auf denen klar und deutlich die Namen seiner Freunde standen, öffnete er mit einem dicken Grinsen im Gesicht.
Von Hermine bekam der Schwarzhaarige zwei einfache Romane geschenkt. Beide waren mindestens 1000 Seiten lang und allein ihr Klappentext versprach eine aufregende Geschichte.
Von Mrs. Weasley bekam Harry wie jedes Jahr einen selbst gestrickten Pullover mit einem großen 'H' drauf. Dieses Jahr lag zu dem Pullover außerdem ein großer Gutschein von Weasleys zauberhafte Zauberscherze dabei, auf dem sauber die Namen 'Fred und George' geschrieben wurden.
Der tunichtgut hatte seit dem Tod seines Zwillingsbruders immer für ihn mit unterschrieben und er selbst sagte auch, dass er es nie ändern wird, denn der Laden gehörte immer noch genauso Fred wie auch ihm, auch, wenn Fred vielleicht körperlich nicht anwesend sein konnte.
Von Hagrid bekam Harry ein Buch über Hippogreife und deren Haltung und auch wenn Harry bereits viel aus seinem Schulbuch "Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind" wusste, gab es doch einige Informationen die für Harry, auf den ersten Blick, äußerst nützlich aussahen.
Von seinem besten Freund Ron bekam Harry einfach nur eine schriftliche Einladung, in der stand, dass Harry unbedingt vor Neujahr noch im Fuchsbau vorbeischauen müsse und er dann, aber nur dann, ein ordentliches Geschenk von ihm erhalten würde.
Die beiden hatten seit dem ersten Jahr jedes Weihnachten zusammen verbracht und Ron hatte es nicht ganz so gut verkraftet, dass Harry dieses Jahr nicht mit in den Fuchsbau gekommen war.
Ständig heulte Ron ihm die Ohren voll, dass er es doch niemals ohne ihn gegen Ginny und Hermine aufnehmen konnte und er doch moralische Unterstützung bräuchte.
"Na aber Ron...eins von diesen Mädchen ist deine feste Freundin, die andere deine Schwester. Du schaffst das schon", hatte der Schwarzhaarige ihn an diesem Morgen lächelnd zugesprochen.
"Und wie der Zufall es will, ist meine Schwester deine feste Freundin", versuchte Ron ihn eingeredet.
"Wir sind nicht zusammen, Ron..."
"Aber du stehst auf sie und sie auf dich! Ihr hab geknutscht, schon mehrmals und trotzdem kommt ihr nicht in die Gänge. Was, wenn dieses Weihnachten der Zauber passiert und ihr es endlich schafft?"
Harry schüttelte seinen Kopf.
"Wir sind noch nicht so weit. Sie hat mich um Zeit gebeten und genau das ist es was jetzt alle brauchen und was sie aufjedenfall von mir bekommt. Zeit, sehr viel Zeit, um sich darüber klar zu werden, dass ich doch nicht so toll bin, wie sie immer dachte. "
Ron wollte Harry weiter überreden, dieser jedoch brach das Thema mit einem gekünstelten Lächeln ab und versprach Ron, er würde sich nach Weihnachten melden und ihm sagen, ob er zu Neujahr in den Fuchsbau kommen würde.
Harry legte den Brief beiseite, genauso wie die Geschenke von George, Molly und Hagrid und nahm sich den ersten Roman von Hermine.
Er wollte noch ein bisschen lesen, bevor er zum Frühstück runter geht.
Als Harry das nächste Mal auf die Seitenzahl achtete, war er bereits mit über der Hälfte des Buches fertig und die Uhr über dem Kamin zeigte, dass es gleich Zeit fürs Abendessen war.
Er fluchte leise. Der Schwarzhaarige hatte sowohl das Frühstück als auch das Mittagessen verpasst und eigentlich wollte er noch einen Brief in den Fuchsbau schicken.
Sein Magen meldete sich mit einem lauten knurren zu Wort und Harry zog sich nur schnell den Pullover von Mr. Weasley über sein Tshirt, ehe er sich auf den Weg in die große Halle machte.  

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Das war Kapitel 1!^^
Es war eigentlich fast doppelt so lang aber ich persönlich finde etwas kürzere Kapitel angenehmer zu lesen und es sind ja immernoch knapp 1000 Wörter :3
Wenn ihr sie allerdings doch länger haben möchtet dann sagt's mir einfach <3
Danke fürs lesen
*Euch Kekse da lass*
Bis zum nächsten Kapitel ^^

It's never too late, Potter - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt