Kapitel.35

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  Erzähler PoV.


Harry, Ron und Hermine warfen noch einen letzten Blick auf das große Schloss am Horizont.
Während alle anderen Schüler bereits dabei waren in den Zug zu steigen, stand das Trio einfach stumm da und schaute auf den Ort, den sie lange Zeit ihr Zuhause genannt haben.
Der Schwarzhaarige war sich sicher, hören zu können, wie Hermine immer wieder ein leises Schluchzen unterdrückte und auch er selbst hatte das Gefühl, dass seine Augen feuchter waren als gewöhnlich.
"Hallo Harry", hörte der Schwarzhaarige plötzlich die tiefe Stimme von Hagrid hinter sich.
Ruckartig drehten die drei sich zu ihren großen Freund.
Er nickte den anderen beiden bedrückt zu. "Hermine, Ron."
Einen kurzen Moment blieb es still zwischen ihnen.
Hermine war die erste, die das Wort ergriff.
"Hallo Hagrid.", begrüßte sie den Halbriesen unter zusammengepressten Lippen. "Wie geht es dir?"
Hagrid zuckte kurz mit seinen Schultern. Harry schien es, als würde er vermeiden sie anzusehen.
"Gut, denk' ich. Also, ihr freut euch bestimmt darauf nach Hause zu kommen, was?"
"Ähm, ja. Ja na klar", sagte Ron und schenkte dem Halbreisen ein sanftes Lächeln.
Abermals trat Stille zwischen ihnen ein.
Harry hatte das Gefühl, dass er unfähig war etwas zu sagen.
Der Halbriese hatte ihn in all den Jahren so oft zur Seite gestanden.
Hagrid war es, der ihn nach Hogwarts geholt hatte.
Hagrid war derjenige, der mit ihm seine ersten Utensilien zum Zaubern eingekauft hatte und Hagrid hatte ihn an seinem elften Geburtstag Hedwig geschenkt.
Der haarige Mann war der erste, in den der Schwarzhaarige so etwas wie einen Vater gesehen hatte. Er hatte ihm so viel zu verdanken.
Harry versuchte den Knoten in seinem Hals hinunterzuschlucken, doch so ganz gelang es ihm nicht.
Unabsichtlich erinnerte Harry sich an die Torte die Hagrid an seinem elften Geburtstag aus seinem Mantel gezogen hatte und er konnte das kleine lächeln und die aufkommenden Tränen kaum unterdrücken.
Harry war sich sicher, das auch Ron und Hermine sich ähnlich fühlten, denn gerade als Hagrid etwas sagen wollte, rollte der Braunhaarigen eine kleine Träne über die Wange.
"Oh Hagrid.", stieß sie keuchend aus und umarmte den Halbriesen stürmisch. "Wir werden dich so vermissen."
Ron tat es seiner Freundin gleich und auch Harry warf sich den großen Mann um den Bauch.
Hagrid legte seine schweren Arme um die drei und zog sie alle noch ein wenig näher an sich heran. Der struppige Bart des Braunhaarigen war schon nach wenigen Sekunden von seinen eigenen Tränen durchtränkt und bei jedem Schluchzen bebte Hagrids ganzer Körper.
"Ich werd' euch drei auch vermissen." schluchzte der Halbriese laut. "Wie soll' ich denn ohne euch Rotzlöffel klarkommen?"
Es dauerte eine Weile, bis die drei sich wieder aus der Umarmung lösten. Hagrid zog so gleich sein gepunktetes Taschentuch aus einen Mantel und schnäuzte laut hinein.
"Versprecht mir, dass ihr mich mal besuchen kommt", nuschelte er in sein Taschentuch.
"Aber natürlich, Hagrid.", presste Harry entsetzt hervor. Der Knoten in seinem Hals war noch nicht verschwunden.
"Du bist so groß geworden, Harry", murmelte Hagrid in seinen Bart und legte dem Schwarzhaarigen seine riesige Hand auf die Schulter. "Ich weiß noch wie klein du warst, als ich dir deinen Brief gebracht habe."
Harry lachte leise. "Im Gegensatz zu dir bin ich noch immer klein."
"Stimmt." lächelte der Halbriese und wischte sich mit seinem Ärmel über die roten Augen. "Ihr solltet langsam einsteigen. In wenigen Minuten fährt der Zug ab."
Hermine und Ron nickten kurz, umarmten Hagrid ein letztes Mal und stiegen mit ihrem Gepäck zusammen in den Hogwartsexpress.
Harry blieb noch einen Moment bei Hagrid stehen.
"Danke, Hagrid", murmelte er leise, "für alles."
Harry hätte es beinah nicht gesehen, doch Hagrid schenkte ihm unter seinem Bart ein sanftmütiges Lächeln.
"Ich bin stolz auf dich, Harry." schniefte er erneut in sein großes Taschentuch. "Ich freue mich, wenn du mich bald mal besuchen kommst."
Harry umarmte den Halbriesen noch ein letztes Mal und sah ihm dann noch eine Weile dabei zu, wie er einigen der Erstklässler dabei half ihr Gepäck in den Zug zu hieven.
Genau in dem Moment, als Harry sich zu seinen eigenen Gepäck drehen wollte, um langsam in den Zug einzusteigen, stieg ihn der Duft von schwarzen Tee in die Nase und binnen einer Sekunde hatte Harry sich zu Draco umgedreht. Der Gryffindor konnte nur einen kurzen Blick auf Dracos Lächeln erhaschen, denn als der Blonde Harry musterte erstarb es.
Mit besorgten Blick schob der Slytherin Harrys Brille ein wenig hoch.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Draco leise und ließ die Brille zurück auf Harrys Nase fallen.
Der Schwarzhaarige konnte sich vorstellen, dass seine Augen leicht gerötet sein mussten, denn der Abschied von Hagrid lag ihm wirklich schwer im Magen und er konnte nicht bestreiten, dass er sich ein paar Tränen nicht zurückhalten konnte.
Der Brillenträger nickte stumm.
Er hätte in diesem Moment nichts lieber getan, als sich zu Draco hinüber zu lehnen, um ihn zu küssen, doch Harry wusste nicht so ganz, wie er sich ihm gegenüber in der Öffentlichkeit verhalten sollte ,oder ob es Draco stören würde.
Der Blonde nahm Harry seine bedenken und drückte dem Schwarzhaarigen einen kurzen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
"Lass uns einsteigen", grinste er ihn an, als hätte er ihn gerade in einem Spiel besiegt und griff nach Harrys Koffer.
Seufzend sah er dabei zu, wie der Blonde seinen Koffer in den Zug hievte und sich in das, nur wenige Schritte von der Tür entfernte, Abteil setzte, in dem auch Ron und Hermine bereits platz genommen hatten.
Nachdem Draco Harrys Gepäck neben sein eigenes gelegt hatte ließ er sich gegenüber von Ron, auf den Sitz am Fenstern fallen, nur um wenige Sekunden später wieder aufzustehen. Er fing an in seinem Gepäck herumzuwühlen.
Harry setzte sich auf den Platz neben Draco.
"Ich werde Hagrid wirklich vermissen", sagte Hermine, deren Stimme noch immer ein wenig weinerlich klang.
"Ich auch", stimmte Ron zu und auch Harry nickte stumm, während er Draco dabei beobachtet, wie dieser das Buch, welches er von Harry zum Geburtstag bekommen hatte, aus eine seiner Taschen zog, sich wieder neben Harry setzte und das Buch in der Mitte aufschlug.
Erst als Draco seinen Blick in das Buch vertieft hatte, bemerkte Harry, dass sich unter den Augen des Slytherin tiefe, dunkle Augenringe abzeichneten. Zwar hatten die beiden sich relativ spät am Abend voneinander verabschiedet und sind ihr ihre jeweiligen Schlafsäle gegangen, doch Harry hatte trotzdem genug Schlaf bekommen, wobei Draco so aussah, als wäre er erst Stunden später ins Bett gegangen.
Eigentlich sah er aus, als hätte er die ganze Nacht kein Auge zugemacht.
Harrys Annahme bestätigte sich, als Draco plötzlich gähnte, sich an die Zugwand, neben dem Fenster, lehnte und wie aus dem nichts seine Beine über Harrys Schoß legte.
"Bequem?", fragte Harry leicht belustigt und rückte noch ein wenig näher an den Blonden heran.
Draco gähnte erneut und nickte leicht. "Sehr, danke der Nachfrage."
Harry konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen und beobachtete den Blonden einfach weiter dabei, wie er sein Buch las.
"Alsooo", sagte Ron und zog damit Harrys Aufmerksamkeit auf sich. "Ich weiß, ihr seid zusammen..." Der Rothaarige machte eine kurze Pause, als würde er noch überlegen, was er sagen möchte. "Und ich freue mich für dich, Harry, aber wir sind uns doch einig, dass ihr nicht vor meiner Nase miteinander rummachen müsst, oder?"
Noch bevor Harry überhaupt reagieren konnte, hatte der Blonde sein Buch auf seinen Schoß sinken lassen und wütend in Rons Richtung geschnauft.
"Hör zu, Weasley;" Draco sprach Rons Namen mit Verachtung aus. "Ich bin auch nicht gerade scharf darauf dich und Granger beim herumknutschen zu beobachten. Spiel dich hier mal nicht so auf und freue dich zur Abwechslung vielleicht wirklich mal für deinen besten Freund, anstatt das nur zu behaupten, um ihn dann indirekt zu sagen, dass seine neue Beziehung dich anwidert."
Ron öffnete zwar seinen Mund, doch kein Ton verließ seinen Hals.
Draco sah den Weasley noch eine Weile wütend an, ehe er wieder seine Nase in seinem Buch vergrub.
Rons Ohren waren scharlachrot anglaufen.
"So meinte ich das nicht", nuschelte er leicht eingeschüchtert.
Harry lachte leise. "Ist schon in Ordnung, Ron.″ Tatsächlich war der Schwarzhaarige nicht sauer auf seinen besten Freund. Er konnte verstehen, dass dies ein ungewohnter Gedanke für den Rothaarigen seinen musste. "Wir werden uns schon nicht die Klamotten vom Leib reißen."
"Das kann ich nicht versprechen, Potter.", murmelte Draco provokant in sein Buch und entlockte den Schwarzhaarigen damit ein hohles Lachen.
Ron warf Harry noch einen kurzen entschuldigenden Blick zu, doch Harry schüttelte nur sanft seinen Kopf.
Während Draco und Hermine sich die Zeit im Hogwartsexpress mit lesen vertrieben spielten Ron und Harry etliche Runden Zauberschnippschnapp und auch wenn das Kartenspiel nicht gerade ihre leiseste Wahl war, hatte der Slytherin es geschafft mit seinem Buch in der Hand einzuschlafen.
Sein Kopf lehnte an der Rückenlehne der Sitzbank, sein Mund war leicht geöffnet und sein Buch lag, noch immer aufgeschlagen und von seinen blassen Händen umklammert, auf seinem Schoß.
Obwohl sein Atmen ruhig ging, war Harry der Meinung, dass Draco nicht gerade friedlich beim Schlafen aussah.
In seinen Augen wirkte der Slytherin äußert unruhig und kurz überlegte er, ob er den Blonden wecken sollte. Er entschied sich dagegen, mit der Überzeugung, dass Draco der Schlaf vielleicht ganz guttun würde.
Die Stunden verstrichen, die Hexe mit dem Wagen voller Süßigkeiten zog ihre Runden und als sie vor dem Abteil von Harry halt machte, schlief Draco noch immer, mit den Beinen auf Harrys Schoß.
Ron war bereits aufgesprungen, als er den Wagen der Frau bereits von weitem gehört hatte, doch Harry wollte den Slytherin nicht wecken und blieb sitzen.
"Bring mir was mit, Ron.", flüsterte er seinen besten Freund zu, als dieser sich an den Süßigkeitenwagen stellte um sich etwas zum Mittag zu kaufen.
Ron nickte und als er schließlich entschieden hatte, was er kaufen sollte, warf er auch dem Schwarzhaarigen einen kleinen Haufen Süßigkeiten neben den Schoß.
"Wieso schläft Malfoy überhaupt?", fragte Ron leise und schob sich bereits einen Schokofrosch in den Mund.
"Oh, ich weiß nicht.", antwortete Harry in leicht sarkastischen Ton. "Weil er müde ist vielleicht?"
"Ja, aber wieso ist er müde? So spät bist du doch gestern gar nicht in den Schlafsaal zurück gekommen."
Harry musterte den schlafenden Draco einen Moment und zuckte dann halbherzig mit den Achseln.
Der Schwarzhaarige war sich sicher, dass die Müdigkeit des Blonden daher kam, dass er sich in der Nacht, statt zu schlafen, viele Gedanken gemacht hatte. Immerhin würde er in wenigen Stunden bereits wieder im Malfoy Manor sitzen.
Draco wachte auch die nächsten Stunden über nicht auf, sondern schlief einfach weiter und stieß dabei ab und zu ein kurzes Murmeln aus.
Die meiste Zeit über beobachtete der Schwarzhaarige den Slytherin beim Schlafen.
"Unglaublich, dass wir bereits in einer halben Stunde wieder zuhause sind", murmelte Hermine, als die Sonne bereits am Untergehen war und Harry konnte hören, wie die Gespräche der Schüler, auf den Gängen, langsam leiser wurden und sie anfingen ihre Gepäckstücke von den Ablagen zu heben.
Harry wollte gerade seine Hand auf das Knie des Blonden legen, um ihn zu wecken, da schob jemanden die Tür ihres Abteils auf und ließ den Schwarzhaarigen sein Vorhaben vergessen.
"Hey.", sagte Ginny leise und grinste in die Runde. "Harry, kann ich kurz mit dir sprechen?"
Der Gryffindor sah kurz zu Draco, hob dessen Beine von seinem Schoß, das ganze ohne ihn zu wecken, und folgte Ginny aus dem Abteil heraus.
Harry hatte die Tür des Abteils gerade zugezogen und war aus dem Blickfeld der anderen verschwunden, da schlug der Blonde müde seine Augen auf.
Er blinzelte einen Moment gegen das Licht der Lampen, gähnte ausgiebig und ließ seinen Blick über Ron und Hermine streifen.
"Wo ist Harry?", nuschelte er verschlafen und schlug das Buch auf seinem Schoß zu.
"Er ist kurz vor die Tür, um mit Ginny zu reden", bemerkte Ron beiläufig.
Der Blonde nickte kaum merklich, stand von seinem Platz auf und schob sein Buch wieder zurück in seine Tasche.
Der Slytherin hatte das Gefühl, dass seine Magensäure gerade seinen Hals hoch wanderte.
Er konnte Ginny nicht leiden und zu hören, dass Harry gerade mit ihr zusammen war, machte ihn wütend.
Er wusste selbst, dass sein Verhalten kindisch war und doch konnte er nichts daran ändern, dass das Mädchen ihm zuwider war und er sie am liebsten nie wieder in die Nähe von Harry lassen würde.
Wie ein bockiges Kind ließ der Blonde sich zurück in seinen Sitz fallen. Er verschränkte die Arme vor seine Brust und richtete seinen Blick aus dem Fenster. Obwohl Draco eigentlich gerne auf den Sonnenuntergang geachtet hätte, sah er, aufgrund des Lichtes, nur sein eigenes Spiegelbild im Fenster. Er konnte sich zwar schöneres vorstellen, als nun in sein eigenes, wütendes und gleichzeitig müdes, Gesicht zu sehen, doch er hatte keine Lust sich jetzt mit Ron oder Hermine zu unterhalten, wobei er sich sicher war, dass die beiden auch nicht gerade erpicht darauf waren mit ihm zu reden.
Ebenso wenig wollte er auf die Tür schauen, um darauf zu warten, dass Harry wieder kam.
Ein paar Minuten vergingen, in denen weder Ron, noch Hermine oder Draco etwa sagte. Die drei schwiegen sich einfach an, bis Harry die Tür zum Abteil wieder aufschob und sich neben Draco fallen ließ.
"Dornröschen ist also wach", grinste Harry in Dracos Richtung, doch der Blonde dachte nicht daran ihn anzuschauen. Er brummte nur kurz.
Besorgt musterte Harry den Slytherin, doch bevor er etwas sagen konnte ergriff Ron das Wort.
"Worüber habt ihr gesprochen?", fragte der Rothaarige.
"Erzähl ich dir später", antwortete Harry schnell und zeigte Ron mit einem Blick, dass er es dabei belassen soll. Er drehte sich ein wenig zu Draco.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Harry leise und hatte dabei das Gefühl, er hätte diese Worte in den letzten Tag öfter gehört und ausgesprochen, als in den letzten sieben Jahren.
Draco nickte, sah Harry aber weiterhin nicht an.
"Schaut", flötete Hermine fröhlich. "Wir fahren in den Bahnhof ein."
In wenigen Sekunden war Draco von seinem Sitz aufgesprungen, hatte sein Gepäck von der Ablage hinunter gehoben und war aus dem Abteil gegangen.
"Hat er was gesagt, als ich draußen war?", fragte Harry seine besten Freunde leise.
"Nur gefragt, wo du bist."
Harry sah kurz besorgt in die Richtung der Tür, hob nun ebenfalls sein Gepäck von den Ablagen und ging hinter Draco her.
Harry entschied sich vorerst dafür nichts zu sagen.
Als sie ausstiegen, sah er dabei zu, wie Ginny, Ron und Hermine in die Richtung von Mrs. und Mr. Weasley gingen. Er selbst blieb mit Draco einige Meter vom Zug entfernt stehen.
Draco ließ seinen Koffer zu Boden sinken und sah Harry einfach einen Moment an ohne etwas zu sagen.
"Zieh bei mir ein", unterbrach Harry die kurze Stille zwischen ihnen und ließ nun ebenfalls seinen Koffer auf den Boden sinken. Während er den Blick des Slytherin suchte, wich dieser ihm aus.
"Harry, ich..."
"Ich mein es ernst, Draco." unterbrach der Gryffindor ihn. "Was hält dich jetzt noch davon ab?"
Draco seufzte kurz und fuhr sich über sein müdes Gesicht. "Ich kann es nicht", sagte er leise und bis sich auf die blassen Lippen.
"Ist das dein ernst?", fragte der Schwarzhaarige, als hätte er sich gerade verhört.
"Ich kann es nicht, Harry. Jedenfalls noch nicht. Lass mir ein paar Wochen Zeit, um darüber nachzudenken und um alles zu klären."
"Ich kann doch so lange mit zu dir kommen. Ich helfe dir." Harry klang schon fast verzweifelt, als er Dracos Hand griff und ihn ein wenig näher zog.
"Nein", sagte Draco kühl. "Ich muss das alleine machen. Geh nach Hause, kümmere dich um deine Angelegenheiten."
Draco versuchte den Brillenträger mit einem kurzen Lächeln zu überzeugen.
"Ich melde mich", hauchte Draco gegen Harrys Lippen, drückte ihn einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und ließ den Schwarzhaarige alleine auf dem Gleis stehen.
Binnen weniger Sekunden war der Blonde Slytherin verschwunden und Harry wusste nicht ganz wohin mit sich selbst.
Lange blieb er einfach auf dem Bahnsteig stehen und schaute in die Luft.
Er fühlte sich schlecht bei dem Gedanken, dass Draco allein ins Malfoy Manor zurück ging.
Sorge machte sich in ihm breit.
Der Schwarzhaarige zuckte leicht zusammen, als Molly plötzlich neben ihm stand und ihn sanft die Hand auf die Schulter legte.
"Harry, mein Schatz. Ist alles in Ordnung?", drang ihre sanfte Stimme in sein Ohr und zog ihn endgültig wieder in die Realität.
Harry nickte stumm und ließ sich von der rothaarigen Frau einfach in eine liebevolle Umarmung ziehen.
Er würde vorerst also alleine nachhause zurückkehren.

It's never too late, Potter - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt