Kapitel. 18

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Erzähler PoV

"Geht es Harry gut, Professor?", keuchte der Rothaarige.
Ron und Hermine stolperten noch immer Prof. McGonagall hinterher. Sie hatten schon längst aufgehört zu versuchen mit der Direktorin schrittzuhalten. Sie lief die Korridore einfach viel zu schnell entlang. Ron stellte ihr, seit sie losgegangen sind, immer dieselbe Frage, aber er bekam nie eine Antwort.
"Professor..", keuchte Ron als die gerade die letzten Treppenstufen hochstiegen.
Vor der Tür zum Krankenzimmer machte McGonagall urplötzlich halt und drehte sich auf dem Absatz zu den beiden um.
"Hören Sie zu; Potter ist wach". Kurz ließ sie die Worte bei den Gryffindors ankommen. Hermine und Ron schauten sich erleichtert an.
"Madam Pomfrey sagte, dass er keine Folgeschäden davongetragen hat. Der Schockzauber sitzt allerdings noch tief. Er ist noch schwach und braucht viel Ruhe. Ich werde sie nun 5 Minuten mit herein nehmen, dann gehen sie und kommen auch erst morgen wieder um Potter zu besuchen. Haben Sie das verstanden?" Mit strengem Blick musterte sie erst Ron, dann Hermine. Die beiden nickten Synchron und die Lippen von Prof. McGonagall kräuselten sich zu einem Lächeln.
"Dann mal los", lächelte sie und hielt den beiden die Tür auf. Die ersten paar Schritte versuchten die beiden sich zusammen zu reißen, doch kaum hatten sie Harry in seinem Bett entdeckt, stürmten sie auf ihn zu und legten sich halb auf ihn drauf, als versuch ihn in ihre Arme zu schließen.
Kurz keuchte der Schwarzhaarige schwach auf. "Hast du zugenommen, Ron?" kam es kratzig von Harry, und Hermine und Ron spürten nur, wie sich sein Brustkorb hob und senkte, als würde er versuchen zu lachen.
"Halt die Klappe, Harry", lachte Ron und entfernte sich als Erstes wieder ein paar Schritte von Harry. Erst nach einer weiteren Minute entfernte sich auch Hermine von ihm. Ron sah sich kurz um, griff nach Harrys Brille auf seinem Nachtschrank und setzte sie dem Schwarzhaarigen wieder auf die Nase. Harry bedankte sich mit einem lächeln.
"Wie geht es Euch?" Seine Stimme war schwach, sein Gesicht wirkte nach wie vor Blass und er konnte seine Augen nur halb offen halten.
"Wie es uns geht? Harry du warst 3 Tage bewusstlos, viel wichtiger ist, wie es dir geht".

"Gut", murmelte Harry schwach. "Mir ist ein wenig übel und ich hab das Gefühl, dass mir 3 weitere Tage schlafen nicht schaden würden, aber mir geht es gut".
Hermine hatte sich auf den Stuhl neben Harrys Bett gesetzt, seine Hand haltend schaute sie ihn halb glücklich und halb besorgt an. Ron stellte sich hinter sie.
"Kannst du dich daran erinnern, was passiert ist?", fragte Hermine leise und drückte leicht seine Hand.
Harry antwortete mit einem leichten nicken. Bevor der Schwarzhaarige den Mund aufmachen konnte, trat die Direktorin ans Bett. Sanft lächelte sie ihn an.
"Schön, dass es Ihnen gut geht, Potter". Harry nickte wieder. "Dieser Vorfall wird sich nicht wiederholen. Wir haben Mr. Malfoy nach Hause geschickt".
"Was?" keuchte Harry und versuchte sich leicht aufzusetzen. Madam Pomfrey kam mit schnellen Schritten ans Bett und drückte Harry sanft wieder in die Matratze.
"Sie haben Draco nachhause geschickt? Warum?"
Professor McGonagall öffnete den Mund, aber Harry sprach einfach weiter.
"Denken sie etwa Draco hat etwas damit.." Harry fing an heftig zu husten. Madam Pomfrey reichte dem Schwarzhaarigen schnell ein Glas Wasser. Er trank das Glas in einem zug leer und drückte es der Heilerin wieder in die Hand.
"Mr. Potter beruhigen sie sich", murmelte die Direktorin leise. "Sie sollten nicht so viel reden".
"Wie soll ich aufhören zu reden, wenn sie mir erzählen, dass Draco nicht mehr hier ist?"
"Mr. Potter. Wir haben den Zauberstab von Malfoy kontrolliert und das Ergebnis war eindeutig. Der Schockzauber der Sie traf, ging von seinem Zauberstab aus".
"Er war es nicht! Ich hab gesehen, wer es war. Ich kenne ihn nicht und er wollte auch nicht mich treffen, jedenfalls sah es nicht so aus".
"Wie sah der Angreifer aus, Harry?", fragte Hermine und drückte erneut Harrys Hand.
"Ich erinnere mich nur an braune Haare, einen Slytherin Schal und das er ein Gesicht hatte, dass einem Pferd ähnelte".
Ron unterdrückte ein glucksendes Lachen.
"Würden sie ihn wiedererkennen, wenn sie ihn nochmal sehen?" erkundigte sich McGonagall. Harry nickte knapp.
"Sie sind sich sicher, dass es nicht Mr.Malfoy war?"
Harry versuchte seine Stimme lauter werden zu lassen, aber alles was heraus kam, war ein kratzendes, keuchendes "Ja, verdammt".
"Professor, wenn ich mich fragen, dann passt Harrys Beschreibung gut auf William Boyd",mischte Hermine sich ein. McGonagall antwortete nicht, musterte die Braunhaarige lediglich.
"Ich werde nun William herholen..", nuschelte die Direktorin, offensichtlich um ihr vorschnelles Handeln beschämt. "Sie werden mir sagen, ob er sie angegriffen hat".
"Was ist mit Malfoy?" stellte Ron anstelle von Harry die Frage.
"Sollte sich mein Verdacht bestätigen werden wir Mr.Malofy einen Brief schreiben in dem wir ihn dazu einladen wieder ins Schloss zu kommen und weiter am Unterricht und den Examina teilzunehmen."
Harry atmete tief ein und lehnte sich noch ein bisschen mehr in die Kissen zurück.
"Ms.Granger, Mr. Weasley die 5 Minuten sind bereits um." wandte sich die alte Hexe noch an das Pärchen ehe sie aus dem Krankenflügel stolzierte.
"Sie sollten noch etwas schlafen, Mr. Potter". Madam Pomfrey strich die Decke des Schwarzhaarigen glatt und scheuchte Ron und Hermine zur Tür hinaus.
"Wir sehen uns später, Harry", rief Ron noch schnell bevor die Heilerin die Tür schloss.
Harry schloss seine Augen. Er hörte nur noch, wie die Heilerin sich wieder an ihren Tisch setzte und anfing etwas auf Pergament zu schreiben, dann war er bereits wieder eingeschlafen.
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It's never too late, Potter - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt