12. Kapitel

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„Kelly kannst du bitte zu mir kommen? Ich muss mich mit dir beraten“, flehte ich Kelly durch das Telefon an. „Bin schon unterwegs“, murmelte sie und legte auf. Und wieder ein Beweis wie sehr ich Kelly liebte.

Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen. Ich wusste nicht was los war und das machte mich verrückt. Dieses Kleid machte mich verrückt. Niall macht mich verrückt. Ich hatte nichts mehr von ihm gehört und es machte mir Angst. Ich wusste nicht wieso. Ich war ja daran gewöhnt dass er einfach so verschwindet, doch dieses Mal war es anders. Nicht ich war die, die verletzt wurde. Ich war die, die diese Verletzungen verursacht hatte.

Das Türklingeln erschreckte mich und ich ließ die Tasse Kaffee fallen. Na toll! „Komme“, schrie ich zur Tür. Ich öffnete einen Schrank in der Küche und holte den Besen.

 Nach dem alle Scherben beseitigt wurden stapste ich zur Tür. Als diese auch geöffnet wurde stand eine fröhliche Kelly in meinem Flur. „Du siehst aber scheisse aus“, trällerte sie. „Danke, dir auch einen guten morgen“, nahm ich ihre Jacke ab. „Wieso so schlecht gelaunt?“, fragte sie mich. „Wieso so fröhlich?“, beantwortete ich ihre Frage nicht. Wenn Kelly so fröhlich gelaunt war dann konnten es zwei Sachen die dafür verantwortlich waren sein. Entweder sie hatte gekündigt, was ich mir nicht vorstellen konnte oder im Lotto gewonnen, was auch nicht vorstellbar war. „Ich habe jemanden kennengelernt“, ihre Stimme schoss in die Höhe. Sie hat jemanden kennengelernt? „Da ist aber jemand verliebt“, auch meine Stimmung wurde besser.

Wir saßen auf dem Sofa und Kelly erzählte mir alles über diesen Typen. Er war in ihrem Alter, kommt aus Bradford und nach ihrer Meinung ist er heiß. Sie haben sich gestern bei einem Musical kennengelernt. Er war da weil seine Schwester dort mitspielte. Sie haben Nummern ausgetauscht und danach musste er schon los. Vor lauter, lauter hat sie vergessen nach seinem Namen zu fragen und er weiß ebenso ihren.

„Ist er Single?“, fragte ich neugierig. „Ich weiß nicht mal seinen Namen, Alice. Von wo soll ich wissen ob er Single ist? Wahrscheinlich nicht, so wie er aussieht“, lachte sie, doch ein kleiner schimmer von Traurigkeit blitzte in ihren Augen auf. Er hatte ihr es wirklich angetan.

„So was wolltest du bereden?“, diesmal war sie neugierig. Meine Stimmung war sofort wieder im Keller. Ich stand energisch von dem Sofa auf um ihr zu zeigen dass sie mir folgen sollte. Ich steuerte auf mein Zimmer zu und Kelly folgte mir auf Schritt und Tritt.

Als wir mein Zimmer erreichten, trat ich etwas zur Seite damit Kelly durch den ganzen Raum schauen konnte. „Oh mein Gott! Du hast dir das Kleid gekauft?“, wurde sie ganz hysterisch. „Natürlich und deswegen steht die Schaufensterpuppe inmitten meines Zimmers“, schnaufte ich sie an. „Sei doch nicht so depri“, ließ sie sich auf mein ungemachtes Bett fallen, „Wie hast du es dann bekommen?“, ihre Augen formten sich zu schlitzen und ich musste lachen. Ich hatte schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht. Ich hockte mich neben sie auf das Bett und setzte mich in den Schneidersitz. „Also…“, begann ich ihr alles zu erzählen.

„Und jetzt hast du keine Ahnung was du machen sollst, oder?“, fragte sie mich. Ich nickte:“ Ich weiß ja nicht mal ob diese Nachricht an mich gerichtet ist“ „Süße, ich bin mir ziemlich sicher das wenn jemand so was mach“, sie stoppte kurz und zeigte auf das Kleid, „nicht aufpasst ob er es in die richtige Wohnung bringt“ Sie hatte recht. Man musste ein Idiot sein wenn man so dumm war.

„Was soll ich aber machen? Soll ich da etwa hingehen?“, informierte ich mich. Kelly lachte:“ Ich bin nicht eingeladen, dass bist du und jetzt soll ich deine Entscheidung treffen? Na na, das darfst du schön selber machen“ Ich seufzte.

„Dass ist aber schon in sieben Stunden." „Sieben Stunden? Du hast beim Abschlussball nur eine gebraucht“ „Ja, du hingegen bist da viel länger drinnen geblieben“, neckte ich sie. Sie setzte einen schmollmund auf:“ Ist gar nicht wahr“, protestierte sie. „Und ob, ich kann mich noch genau daran erinnern wie wir wegen dir zu spät gekommen sind.“ Auch Kelly musste anfangen zu lachen. „Da hast du aber Glück gehabt. Wären wir rechtzeitig gekommen hätten wir noch was von den verdorbenen Tortelinies ab bekommen und dann müssten wir genauso wie die anderen, zwei Wochen lang wegen einer Lebensmittelvergiftung zu hause hocken“ Oh ja, damals war die hälfte der Schule krank gewesen.

„Ich muss kurz aufs Klo“, informierte mich Kelly. „Ich mach uns dann mal Kaffee“, gab ich ihr bescheid. Wir beide standen von dem Bett auf und huschten aus dem Zimmer.

Der Kaffee war bereits fertig und Kelly war auch schon da. „Und gehst du da jetzt hin?“, fragte mich Kelly. Ich nahm einen Schluck. „Ich weiß nicht. Wenn es irgendein psycho ist?“ Bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut. „Na dann hast du einfach nur pech“, schlürfte auch Kelly an der Tasse.

„Ich geh hin“, meinte ich fest entschlossen. Ich trank nun bestimmt schon die vierte Tasse Kaffee. „Wirklich? Wieso dieser Entschluss?“, fragte mich Kelly verwirrt. „Wenn ich weiter darüber nachdenke wer das gewesen ist zerplatzt mein Kopf und wenn ich dahin gehe wäre das dann auch geklärt.“ „Aber er wird eine Maske tragen“, sagte Kelly. „Dann muss ich sie ihm vom Kopf reisen müssen“, lachte ich. „Na dann mach dich fertig“

Mein Entschluss stand fest. Auch wenn ich am anfang gezweifelt hatte. Ich musste dahin, wenn ich wissen wollte wer er war. Vielleicht würde er nicht auftauchen, doch dann hätte ich wenigstens gewusst das ich da gewesen war. Vielleicht wäre es ein großer Reinfall, doch ich wäre wenigstens dort gewesen. Ich musste doch danke für das Kleid sagen. Es war traumhaft. Und es passte perfekt wie Kelly und ich, nach der Dusche, feststellten.

„Du siehst wunderschön aus, wie eine prinzessin“, schmeichelte Kelly. „Oh, danke“ „Jetzt müssen wir dich nur noch schminken und deine Haare machen.“ „Das kann ich selber machen. Du fährst jetzt nach Hause, machst dich auch fertig und holst mich dann ab“ Kellys zog eine Augenbraue hoch. „Wieso das denn?“, fragte sie ganz unschuldig. Als ob ich ohne sie da hingehen würde. „Weil du mitkommen wirst“, widmete ich mich meinen Haaren zu. „Was? Auf keinen Fall“, protestierte sie. Meine Entscheidung stand fest und nichts und niemand konnte mich umstimmen. Kelly musste mitkommen.

„Bitte für mich“, schmollte ich. Schon eine halbe Stunde probierte ich Kelly umzustimmen. Eine halbe Stunde in denen sie schon längst mit ihrem Kleid zurück sein konnte. „Na gut, na gut“, gab Kelly endlich auf. Ich schob sie zur Tür und mit einem „Beile dich“ war diese schon geschlossen. Nun konnte ich mich inruhe fertig machen. Und zu meiner Überraschung stellte ich fest dass ich aufgeregt war.

Es tut mir totaaaal Leid das ihr so lange warten musstet! Ich wollte das Kopitel schon eher hochlade, doch ich war das ganze Wochenende unterwegs. Sorry! Ich hoffe ihr seit mir jetzt nicht böse

You & I (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt