„Aufstehen“, rüttelte jemand meine Schulter. Ich grummelte etwas Unverständliches und kuschelte mich noch weiter in meine Decke ein. „Komm schon“ Wieder schüttelte mich jemand durch. Langsam öffnete ich meine Augen und mein Blick schweifte hin und her. Der verschwommene Schleier löste sich und ich sah Kelly vor mir stehen. „Endlich, dich bekommt man auch nicht so schnell wach!“, kämte sie sich mit einer Bürste durch die Haare. „Wieso bist du schon angezogen?“, gähnte ich. Meine Decke faltete ich zusammen und legte sie an das Ende meines Bettes. „Ich probiere dich schon seit zehn Minuten aufzuwecken! Du musst zur Arbeit! Ich habe nach dir Schicht, doch ich muss auch noch was erledigen!“
Sofort war ich hellwach und sprang vom Bett auf. Kelly seufzte erleichtert und lief in Richtung Bad.
Wie von der Tarantel gestochen zupfte ich mir anziehsachen aus meinem Schrank, wie in diesem Fall eine blaue Jeans, ein weißes top und eine Weste, und hüpfte in das bad indem Kelly sich schminkte. Ohne ein Wort schnappte ich mir den Kulturbeutel den sie in der Hand hielt und ignorierte ihr rumgemeckere.
Als auch ich fertig war machte ich mir noch schnell einen Tee und trank diesen in schnellen Schlucken.
„Wohin musst du denn?“, fragte ich Kelly als wir gerade dabei waren unsere Schuhe anzuziehen. „Ein Treffen“, nuschelte sie. Ich musterte sie misstrauisch von ihren Zehen bis zu ihrem Ansatz schwarzer Haare. Sie kaute auf ihrer Lippe rum und ihr Arm zuckte ständig. „Was verheimlichst du mir Kalliope Cromwell?“, zischte ich streng. „Ich hab ein Date“, nuschelte sie als sie aus der Tür verschwand, „vor dir kann man auch nichts verheimlichen“ Ich lachte und verdrehte meine Augen. Sie hätte es bei mir auch bemerkt.
Ich lehnte gerade an dem Tresen und beobachtete die Menschen. Ein älteres Paar schlürfte genüsslich an ihren heißen Getränken. Eine Frau tippte auf ihrem Laptop, währen sie neben bei auch einen Schluck ihres Kaffes nahm. Sonst war nichts los. Ich fragte mich wie sich dieses Kaffe überhaupt über Wasser halten könne.
Die Glocke läutete und sofort richtete sich mein Blick an die Tür. Zu meiner Überraschung war es Derek, der da stand und seinen Blick im Raum schweifen ließ. Als er mich erblickte setze er sich sofort in Gang uns steuerte auf mich zu. Seine Miene sagte kein Wort aus.
„Was machst du hier?“, fragte ich monoton. Sofort wurden seine Gesichtszüge weicher. „Ich wollte mir was bestellen“, antwortete er gelassen. Er stemmte seine Hände gegen den Tresen. Nun stand er mir genau gegenüber, „was machst du hier?“, fragte ich ihn wieder. Er konnte mich nicht täuschen. „Ich will mit dir reden“ Ich seufzte. Schon wie er es sagt ‚Ich will mit dir reden’ konnte nichts gutes heißen. „Ich arbeite“, antwortete ich sanfter. Derek drehte sich kurz im Kreis um und lächelte:“ Wie es aussieht ist hier nicht viel los, also hast du Zeit“ Ich überlegte nicht lange, da er recht hatte und suchte mir einen Tisch, der etwas weiter von den anderen Menschen lag, und setzte mich auf den Stuhl der daneben stand.
„Und über was werden wir jetzt reden?“, kräuselte ich die Lippen. Meine Hände waren sorgfältig zusammen gefaltet und in meinem Schoß vergraben. „Über ein Thema das du nicht gerne ansprichst“, biss er sich auf die Lippen. Nur allzu gut kannte ich meine Freunde. „Niall“, es war nur ein leiser Hauch, doch er konnte es hören, das bestätigte sich durch sein Nicken.
Eine Zeit lang war es leise. „Nun was ist so wichtig?“ Ich schaute von meinen Händen zu Derek auf. „Was läuft da zwischen euch?“ Ich blickte sofort wieder auf meine Hände, die wie ich feststellen musste, zitterten. Es war nicht so das ich auf diese Frage nicht vorbereitet war. Es war die Tatsache, dass ich es selber nicht wusste. Wie oft hatte ich mir den Kop darüber zerbrochen?
„Ich weiß nicht“, flüsterte ich. Es war die Wahrheit, ich wusste es nicht. „Ihr habt euch geküsst“ Erstaunt darüber war ich nicht. Niall hatte Derek alles erzählt.
Ich nickte stockend. „Ja, das haben wir“ Ein leises kichern kam aus Dereks Kehle. Ich schaute wieder auf und sah wie Derek eine Hand vor seinen Mund hielt. Seine Gesichtsmuskeln waren angespannt. Er unterdrückte es lauthals loszulachen. „Was ist so witzig?“, fragte ich. „Ich fühle mich wie in einem Verhör“, kicherte er. „eigentlich bin ich diejenige, die das sagen müsste“
„Ich weiß was gestern gelaufen ist“, grummelte Derek. Er hatte einen Kaffee in der Hand wie die zwei anderen Jugendlichen die eben reingekommen sind und die ich bedient hatte. „Dann müsstest du wissen das da rein gar nichts war“, nuschelte ich. „Da hast du recht. Du hast geschwiegen, als er dich gefragt hat ihm zu verzeihen. Du hast dich einfach umgedreht und ihn ignoriert“ Ich lachte bitter auf. „Was sollte ich tun? Ja ich verzeihe dir? Du weißt ich würde das nicht tun“ Ich umklammerte mit meiner rechten Hand die Tischkante. „Du hättest ihm eine Chance geben können! Du hast dich mit ihm auf ein Date eingelassen, wieso? Das zeigt doch das du ihm verziehen hast!“ Ich griff noch fester zu. „Es heißt gar nichts, Derek“ Ich schaute direkt in seine Augen. Sie spiegelten Verzweiflung.
„Wieso fragst du mich das alles? Wieso heute?“ Derek seufzte „Ich hab heute Niall besucht. Ihm ging es nicht gut. Er wirkte niedergeschlagen. Er hatte mir alles erzählt, jedes einzelne Detail. Ich habe ihm versprochen das ich mit dir rede“
Ich hätte auf Derek sauer sein müssen. Doch im Moment kümmerte ich mich mehr um Niall. Ihm ging es nicht gut. Ich musste zu ihm, nach sehen ob es stimmte. Doch ich konnte nicht einfach abhauen.
Als ob mich Kelly hören konnte öffnete sich die Tür und die mir allzu bekannte Glocke läutete. Meine Rettung. Ich sprang auf und lief auf sie zu. „Danke, das du gekommen bist“, fiel ich ihr um die Arme. Überrumpelt ließ sie mich los und sah mich fragend an.
Ich zog schnell meine Schürze aus und drückte sie in ihre Hände. Sie wusste die Kombination um meinen Spind aufzumachen, genauso wie ich ihren wusste. „Keine Zeit zum reden“, nuschelte ich.
Ich wollte das Kaffe verlassen, doch bevor ich aus der Tür gehen konnte hielt mich jemand am Arm zurück. „Ich will dich nicht aufhalten. Sag mir bloß wieso ihr euch getrennt habt“, sagte Derek. Ich überlegte nicht lange. „Weißt du noch Nialls Onkel?“, fragte ich schnell. Derek nickte. „Ja, John“ Nur wenn ich an ihn denken musste wurde mir übel. „Wegen ihm. Wäre er nicht da gewesen, wäre vielleicht alles anders passiert“ Ich wollte weiterlaufen, doch der feste Griff lockerte sich nicht. „Weswegen genau?“ Derek konnte es einfach nicht lassen. „Er hat mich eingetauscht, Derek. Mich gegen seine Musikkarriere“ Sofort löste sich Dereks Hand vom meinem Arm. Er schaute mich unglaublich an.
Bevor ich aus der Tür rausging flüsterte ich ihm etwas zu. „Das witzige ist, ich habe dabei mitgespielt“
Halllooooo! Na, wie ist das Kapitel? Gefällt euch mein Schreibstil? Habt ihr was daran auszusetzen? Bitte gibt mir mal Feedback! Dankeschön !!!
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You & I (Niall Horan FF)
FanfictionDoch wenn Niall sagte, dass er glücklich sei, bedeutet es er hatte mich vergessen. Er hatte mich überwunden und er würde sein Versprechen nie verwirklichen. Ich hatte nicht gedacht, dass er es tun würde, aber ein kleiner Funken Hoffnung leuchtete im...