4. Kapitel

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"Du mieses Arschloch! Du hälst dich wohl für was besseres, nur weil ich hier arbeite?",schrie ich Niall an, "Ja, ich habe dich erkannt, dachtest du ehrlich das ich dich vergessen habe, nach allem was du mir angetan hast? Dachtest du ich hätte dein versprechen vergessen? Nacht für Nacht habe ich mir die Augen ausgeweint nur wegen dir!" Ich knallte die 50 Euro auf den Tisch und zischte :"Passt schon" Mit erhobenem Kopf stolzierte ich davon. Diesmal war ich diejenige die Austickte. Ich war die, die herumbrüllte und diesmal war es mir egal. Mir war es egal was er dachte.

Als ich wieder am Tresen stand beobachtete ich den Tisch an dem Blondie und Niall saßen. Blondie gestikulierte mit ihren Händen und dabei sah sie nicht aus als ob sie ihm was erklären wollte, es sah aus als ob sie mit ihm streitete. Niall saß einfach nur da. Er stützte sein Gesicht an seiner Hand ab und wie es schien  beachtete er Blondie nicht mal.

Kelly kam mit verwundertem Blick aus dem Aufenthaltsraum. "Ich hab alles mitangehört",freute sie sich,"Du warst nicht zu überhören. Ich bin so stolz auf dich." Sie streckte ihre Arme nach mir aus und zog mich in eine umarmnung. Dabei funkelten ihre Augen sehr. Kein Mensch hätte das übersehen können.

Ich verstand nicht wieso sie so stolz war. Ich habe einem Jungen einfach mal die meinung gesagt. Das machen bestimmt 10.000 Frauen in diesem Moment. Als sie mich losließ oder ich mich eher befreite schaute ich auf die Uhr. Schichtwechsel. "Kelly, meine Schicht ist vorbei, wir hören uns noch". Mit diesen Worten lief ich zu den Spinten. Ich zog meine Schürze aus, legte sie rein und hing mir meine Tasche um. Als ich wieder in der nähe des Tresens stand, war das Kaffee leer. Niall und seine Tusse sind abgehauen. Ich verabschiedete mich nochmal von Kelly und dann marschierte ich aus dem Kaffe.

Als ich den Wind, der durch meine Haare wehte spürte, fühlte ich mich Frei. Schon lange hatte ich dieses Gefühl nicht mehr. Adrenalin pumpte durch meinen Körper und ich wusste woran es lag. Ich hatte Niall überwunden. Ich würde mich nicht mehr wegen ihm Sorgen. Ich würde ihn vergessen und neu anfangen. Das war mein Plan!

Ich war auf dem Nach Hause Weg und mich ließ der Gedanke nicht los, das jemand mich verfolgte. Ich wusste das war absurd, doch trotzdem drehte ich mich öfters mal um. Natürlich liefen hinter mir Leute, es ist ja nicht so das ich der einzige Mensch bin der diesen Weg nach Hause hatte.

Ich hatte schon fast meine Wohnung erreicht, als mich plötzlich jemand am Arm griff. Ich drehte mich um und sah in glasklare blaue Augen. Niall!!!!! Er umschloss mit seinen Händen mein Gesicht und kam mir immer näher. Ich drückte meine Hände gegen seine Brust, in der Hoffnung ich könnte mich aus seinem Griff befreien, doch ich wusste das das erfolglos enden würde. Ich spürte schon seine Nase an meiner, als ich rief:"Was machst du da bloß?" Er ließ mich los und sah selber verwirrt aus, als ob er nicht nachdachte bevor er etwas tat. Völlig perplex lief ich davon. Ich wollte nicht in seiner nähe sein.

Das Gefühl von Freiheit verschwand und ich fühlte mich nur noch bedränkt. Als ich an dem Hochhaus ankam holte ich den Schlüssel aus meiner Tasche raus. Ich öffnete die Tür und wollte sie gerade zubatschen als ich Niall erblickte. Er war völlig außer Puste, er war mir wahrscheinlich hinterher gerannt. Ich war erstarrt. Ich konnte mich nicht bewegen. Ich hatte Angst, Angst das er wieder in mein Leben trat. Ich wollte es nicht. Er sollte verschwinden. "Verschwinde und komm nie wieder", brüllte ich. "Sowas ähnliches habe ich schon mal von dir gehört",sagte er. Er brauchte nicht so zu schreien wie ich. Ich konnte ihn laut und deutlich hören. "Und was hast du daran nicht verstanden?",flüsterte ich. Kleine tränen bildeten sich in meinen Augen. "Ich liebe dich",flüsterte er, in der Hoffnung ich würde es nicht hören. Ich klappte zusammen. Ich verlor einfach den Halt und mein Gleichgewichtssinn verschwand.

Ich liebe dich. Das sind 3 einfache Wörter. Ich glaube jeder hat sie schon mal ausgesprochen. Es gibt die verschiedesten Situationen in dem man sie benutzt. 3 einfache Wörter, die mich in diesem Moment so verletzten. Wie konnte er es bloß sagen? Er wusste ganz genau welche Schmerzen er mir deswegen hinzufügte. Er riss damit meine Wunde wieder auf. Sie war schon fast verheilt gewesen. Er konnte jedes Mädchen auf dieser Welt haben. Konnte er mich nicht einfach in ruhe lassen?

Als ich wieder zu mir kam hielt Niall mich in seinen Armen. Ich wollte aufstehen doch die Kraft fehlte mir. "Geh weg",murmelte ich. Ich fühte mich so betrunken obwohl ich keinen Alkohol im Blut hatte. "Und dich hier ganz alleine lassen? Niemals", sagte er stur. Wir waren noch immer am eingang zum Hochhaus.

Nach einerweile in Nialls Armen stand ich mit viel Mühe auf. Ganz langsam nahm ich meine Tasche, die auf den Boden gefallen war. Niall stand auch auf. Er machte nicht die Anstalt wegzugehen. "Geh zu Blondie",murmelte ich wieder. "Dieses blonde Model. Nein, auf keinen Fall.  Sie war nur ein One Night Stand" "Ein One Night Stand? Wie kannst du sowas sagen?",Ohrfeigte ich ihn. "Aua",quengelte er.

Ja, vielleicht hatte ich überreagiert. Aber One Night Stand? Hallo,sowas vor mir zu sagen.

Ich ging ins Hochhaus und schloss die Tür zu, damit Niall nicht reinkommen konnte. Als ich im Fahrstuhl war kamen mir plötzlich die Tränen. Er hat gesagt er liebt mich und trotzdem hatte er ein One Night Stand. Er hatte sich vielleicht geändert, aber nicht zum guten. Der Fahrstuhl öffnete sich, als er den 13 Stockwerk erreichte, wischte ich mir die Tränen weg und lief Richtung Zimmer 72. Zu meiner Wohnung.

Endlich bekam ich meine Dusche. Das Wasser prasselte auf mein Gesicht und alles was heute passiert ist spielte sich in meinem Kopf ab. Wie ich zu spät zu meiner Schicht gekommen bin, wie ich Niall bedient habe, wie ich ihn angeschrien habe, wie ich nach Hause gelaufen bin , wie er  mich küssen wollte und wie ich in Unmacht gefallen bin. All das sah ich vor meinen Augen und wieder  begann ich zu weinen und zu schluchzen. Ich wollte das alles nicht, Niall sollte verschwinden, er sollte mich mein Leben leben lassen, so wie ich es zuvor getan hatte. Ich wollte nicht das er sein versprechen einlöste. Ich wollte einfach das er mich in Ruhe ließe.

Hey Leute,

das ist das 4. Kapitel. Hoffentlich ist es nicht allzu langweilig. Bitte Kommentieren und Voten. Wer nicht Votet könnte mir bitte wenigstens ein Kommentar da lassen, wieso er es nicht tut.

You & I (Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt