Kapitel 78

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Seine Berührungen und allgemein seine Nähe machte mich plötzlich nervös und unsicher, dass ich mich verzweifelt fragte, seit wann ich so feige geworden bin. Aber ich konnte dafür nichts, denn es kam einfach und ich wusste nicht wie ich das abstellen sollte.
Sein intensiver Blick lies mich auch plötzlich an unsere letzte Nacht erinnern, was es nicht unbedingt besser machte, denn ich spürte genauso wie in den Moment seine Hände zart und langsam mein Körper entlang streichen, weshalb mir plötzlich verdammt heiß wurde.

"Ich finde es völlig normal die Wirkung die ich bei Frauen verursache, doch deine anzusehen genieße ich jedes Mal voll und ganz." Sagte er grinsend, während er mit seiner kreisenden Bewegung an meiner Wange aufhörte und sich stattdessen mir mehr annäherte und die Hände wieder gegen die Säule abstürzte. "Außerdem macht mich dein Blick verrückt, wenn du an Sex mit mir denkst, da du meisten an deiner Lippe kaust."

Zum ersten Mal fühlte ich mich so unglaublich peinlich berührt in seiner Gegenwart, dass ich am liebsten weggerannt wäre, denn jeder seiner Sätze war die Wahrheit und er wusste genau, dass wenn ich es abstreiten würde, es nur eine Lüge und gleichzeitig eine Bestätigung gewesen wäre.

So lange hatte ich geübt mein kalten Blick stand zu halten und so lange hatte ich es erfolgreich geschafft Menschen vor meinen Gefühlen fern zu halten, bis plötzlich er in mein Leben erschienen ist und sich alles geändert hat.
Und dass ich an meiner Lippen gekaut habe, ist mir noch nicht mal aufgefallen.

"Halt die fresse." Brach ich letztendlich raus, wobei ich ihn zusätzlich noch von mir wegschubste und ihn hinter mir lachen hören konnte.

Wer weiß was ich angestellt hätte, wäre ich noch länger vor ihm stehen geblieben, denn wenn nur eine Berührung mich schwach werden lies und sein Lachen gerade die Ursache für meine Gänsehaut war, wollte ich gar nicht wissen, wie sich ein Kuss nach solchen Sätzen bei mir auswirken würde.

Mit schnellen Schritten, die sich wie eine halbe Ewigkeit fühlten, machte ich die Autotür seines Lamborghini auf und schlüpfte rein, wodurch mir sein Parfum vermischt mit Zigaretten Geruch in die Nase stieg.
Wie sollte ich es denn hier drinnen nur überleben, ohne daran zu denken wie es wäre, wenn er mein ganzen Körper entlang Küsse verteilen würde, während ich sein Geruch wahrnehmen konnte und gleichzeitig die Gefühle mit mir verrückt spielen konnte.

Als er entspannt und immer noch grinsend um das Auto ging und letztendlich auch einstieg, sah ich zu wie er den Schlüssel drehte, weshalb ich sofort mein Fenster runter scrollen lies und mich versuchte zu beruhigen indem ich die frische Nachtluft einatmete.

Die Fahrt verging glücklicherweise still, während im Hintergrund auf einer leisen Lautstärke Lieder liefen und wir deshalb beide in Gedanken vertieft waren.
Obwohl auch teilweise eine unangenehme Stimmung zwischen uns herrschte wegen der Sache von vorhin, genoss ich die Stille und kurze Pause auf irgendeine Weise, denn ich wusste wie fuhren gerade direkt in mehreren Problemen, denn als er vor der Halle parkte und ich wieder an das heutige Geschehen dachte, überkam mir ein schreckliches Gefühl.
Von peinlich berührt änderte sich meine Laune sofort zu traurig und hilflos, denn Matthews Lage kam mir wieder in Sinne, weshalb ich einfach so schnell wie möglich aus Ryan Auto raussprintete und mich ins Innere der Halle begab.

"Es tut mir leid, dass ich ihn geschickt habe er wollte nur .." kam mir mein Bruder entgegen, doch hielt sein Satz an, als er merkte, dass ich ihn gar nicht zuhörte, da ich direkt an ihm vorbei gegangen war. Ich hatte nämlich kaum Nerven übrig auf ihn sauer zu sein, denn es gab wichtigeres.
Obwohl es 'gar kein' Grund geben sollte auf ihn sauer zu sein, weil er Ryan ohne Widerreden zu mir geschickt hatte, das hieß, dass sie sich einigermaßen wieder verstanden.

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