Kapotel 84

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Leicht aggressiv, wodurch ich äußerlich trotzdem ziemlich ruhig aussah, ging ich in mein Zimmer um mich umzuziehen, da ich mit Unterwäsche rumlief. Meine Klamotten, welche ich vor kurzen aus Ryan's Zimmer von Boden aufgehoben habe, hielt ich in der Hand und die Erinnerungen wie sie ein nach den anderen von ihm zart und dennoch Dominanz ausgezogen wurden, ließ mich nur noch schlechter fühlen.
Ob mich jetzt einer der Jungs im Flur erwischen würde ist um ehrlich zu sein einer meiner kleinsten Gedanken gewesen, stattdessen fiel mir die Idee ein mein 'Kummer' -oder wie auch immer ich so ein scheiss Gefühl nennen sollte, welches ich jetzt dank Ryan fühle-, an einem sack auslassen konnte, anstatt an Menschen die mir wichtig sind und nichts dafür können. Außerdem könnte ich die ganze Wut die sich in den letzen Tagen aufgebaut hatte ebenfalls loswerden, da ich mir ununterbrochen Gedanken über alles machte.
Seit wann war ich eigentlich so sentimental geworden? Ich war sonst nie jemand, der überhaupt über die Folgen nachdachte geschweige von einer Lösung für ein Problem, welches noch nicht einmal stattgefunden hat.

10 Minuten später mit Jogginghose und top stand ich vor ein Boxsack und blieb erstmal davor stehen. Ich hatte komischerweise die ganze Halle für mich, denn niemand befand sich hier drinnen, obwohl die meisten meist hier rumhingen um zu trinken oder allgemein etwas zu besprechen. Doch darüber machte ich mir nicht wirklich große Gedanken, denn immerhin stand ich vor einem Sack um aus genau diesen Grund. Meine Sorgen loszuwerden.
Und nachdem ich mich auch letztendlich aufgerafft hatte und anfing dagegen zu boxen achtete ich gleichzeitig meine Technik zu verbessern.

Ich hatte mich am Ende dafür entschieden mit Jason zu sprechen, denn immerhin machte ich mir einerseits Sorgen um ihn, da es ihn wahrscheinlich genauso scheisse wie mir ging und andererseits, weil das Angebot unseres Vater vielleicht gar nicht so schlecht wäre, denn irgendwie setze sich niemand mehr für ein Plan ein und George hatte die Möglichkeit jede Sekunde anzugreifen. Unser einziger Vorteil war, dass wir uns ziemlich in der Mitte eines Waldes befanden und man uns bis jetzt noch nicht gefunden hatte, was weiterhin wahrscheinlich so bleiben würde, dennoch hatte ich nicht unbedingt Lust mich zu verstecken, denn wir hatten keine Angst vor ihm.

Eric war komischerweise kein Problem mehr, denn man merkte ihn einfach an, dass es ihm leid tat und er sich dieses Mal wirklich entschieden hatte zu blieben.

Und dann kam Ryan natürlich dazwischen. Ich konnte kaum ein Tag überstehen, ohne mich entweder über ihn zu ärgern oder mir Gedanken zu machen was als nächstes kam, denn irgendwie stritten wir immer und klärten es mit rummachen oder manchmal Sex, wenn wir mal nicht zum 100 mal unterbrochen wurden.
Doch ich denke, dass es Zeit wird einmal richtig zu reden, obwohl ich noch nicht einmal wusste was es da zu sagen gab.
Ich hatte kein blassen Schimmer was zwischen uns lief und zugeben, dass ich mich ihn angezogen fühlte und es ihn sogar unter die Nase reiben sollte war nicht wirklich mein Stil, sondern sogar der komplette Gegenteil.
Ich sah da nichts zu besprechen, weil ich mir einfach nicht im Klaren war, was überhaupt zwischen uns lief.
Dennoch konnte ich nicht einfach alle Gefühle ausblenden, zumindest nicht mehr, denn ich vermisse um ehrlich zu sein die Zeit, wo ich nicht selbst meine Freizeit mit solchen kitschigen Gedanken verbringen musste.

"Blair." Hörte ich Jason's Stimme hinter mir, wodurch ich ruckartig aufhörte zu boxen und mich leicht aus der Puste zu ihm umdrehte. Ich hatte mit mehr Kraft geboxt, was ich während des nachdenken kaum bemerkt habe, weshalb ich auch erst jetzt meine schmerzenden Fäuste spürte, obwohl ich Handschuhe trug.

"Du bist zurück, wo warst du?" Fragte ich und schaute ihn mir besorgt an. Er sah schlechter aus als erwartet. Und obwohl er nur eine Nacht gefehlt hatte, konnte man merken, dass er kaum geschlafen hatte. Zwar haben seine Augenringe mal schlimmer ausgesehen, dennoch sah man es ihm eher an seiner Haltung und sein müden Blick an.

Bad is always goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt