Kapitel 59

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Ich saß in der Küche und bemitleidete mich selbst.
Es waren schon 20 Minuten seit dem Vorfall mit Ryan und ich wusste nicht ob ich aggressiv damit umgehen sollte oder lieber anfangen sollte es zu ignorieren und so tuen als wäre nichts passiert, 'als hätte es mich nicht gejuckt'.

"Alles gut mit dir ?"erschreckte mich plötzlich Matthew, der in die Küche reinkam und sich ein Glas Wasser nahm.

Es war immerhin 1 Uhr abends und um ehrlich zu sein hatte ich auch keine Ahnung wo die anderen waren, trotzdem hatte ich nicht erwartet, dass auf einmal jemand kam.

"Sry, wollte dich nicht erstrecken." Fügte er hinzu und setze sich gegenüber.

"Alles gut" sagte ich in der Hoffnung, er würde nicht nochmal nach der ersten Frage nachfragen.

Vor allem was sollte ich sagen? Er hat mich geküsst und er hat mich dann dort stehen gelassen. Blair ist jetzt ganz traurig. Das war einfach erbärmlich.
ICH war erbärmlich.

"Was hat er gemacht?" Fragte er und ich verstand sofort, dass er damit Ryan meinte. Nur woher wusste er, dass es um Ryan ging.

"Woher weißt du.." fing ich an, doch er unterbrach mich, da er anscheint ebenfalls wusste was ich fragen wollte.
"Mein Zimmer ist neben das von Ryan. Ich hab mitgehört, wie er aggressiv gesagt hast 'jemand wär sein problem' und es war nicht wirklich schwer zu verstehen, dass du damit gemeint warst. Außerdem ist er dann aus dem Zimmer gegangen, da ich die Tür gehört habe und wenig später sein Auto wegfahren ist. Und dich finde ich jetzt nach einer halben Stunde alleine in der Küche sitzen." Beendete er seine Rede und ich schaute ihn leicht perplex an.

"Du Stalker" sagte ich geschockt, doch musste schon ein bisschen darüber grinsen.

"Also, was ist passiert?"

"Er hat mich geküsst." Sagte ich langsam und guckte auf meine Tasse Café.

Für mich war Café abends kein Problem, da ich nicht wirklich die Wirkung, dass ich hyperaktive werde, bekam. Stattdessen schlief ich sogar besser, genauso wie Tee. Das ganze löste anscheint die umgekehrte Wirkung bei mir.

"Und er ist dann abgehauen?" Fragte er, doch nahm seine Blicke von mir, was mich verstehen lies, er hatte sich die Frage selbst beantwortet.

Ich fühlte mich gerade so verdammt kindisch. Als würde ich ein zu großes Thema darüber machen aber ich tat es gar nichts absichtlich. Verdammt, genau aus solchen Gründen wollte ich mich fern halten.

"Er empfindet genau das gleiche wie du für ihn und egal ob du mir glaubst oder nicht Blair, ihr seid identisch. Er hat sich wahrscheinlich schwach und viel zu sehr von dir unter Kontrolle gehalten, gefühlt. Ich weiß zwar nicht was bei ihm als nächstes kommen wird, obwohl ich ihn ganz gut kenne, aber er war noch nie so, also ist das schwer zu definieren." Sagte er mit einem ruhigen Ton und schaute mich ganz genau an.

"Ist sowieso egal."

"Das ist es dir nicht, sonst würdest du dir nicht dein Kopf darüber zerbrechen. Er ist dir nicht egal Blair, hör auf das Verstecken zu wollen. Liebe ist keine Schwäche. Das müsst ihr mal beide checken." Sagte er ernst und ich blieb nur still, bis sein Handy klingelte und er auch keine Sekunde verlier ranzugehen.

"Was gibt es" sagte er in den Hörer und sein Gesichtsausdruck änderte sich sofort zu aufmerksam und leicht besorgt.
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"Alles klar, wir kommen."
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"Als ob sie zu hause bleibt, ihr kennt sie besser."
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"Bis gleich" beendete er das Gespräch und stand sofort auf

"Wer war das?" Fragte ich neugierig und stand ebenfalls auf.

"Zieh dir eine Jacke drüber, Tyler greift wieder an und sie brauchen Hilfe." Sagte er schlicht und zog sich seine Lederjacke drüber, während er seine Knarre auflud.

Bad is always goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt