Kaputel 77

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Seit zwanzig Minuten saß ich hier schon drinnen im mecces und aß genüsslich meine Pommes, da ich plötzlich besonders Lust darauf gehabt habe.
Währenddessen versuchte ich mein Kopf frei zu bekomme, was aber nichts wurde, denn wie ich gemerkt habe, hatte mich die Aktion mehr verletzt als gedacht auch wenn ich mir wünschte, dass es nicht so wäre.
Dennoch hatte ich mir vorgenommen mir erst eine Erklärung anzuhören, bevor ich überreagierte, da ich nicht wirklich die Art Mensch war, die urteilte ohne sich erst die Meinung der 'Beschuldigten' anzuhören, auch wenn es vorhin im Auto anders aussah.
Das lag daran, dass mir alles zu viel wurde und ich leicht enttäuscht war, weil besonders Ryan nichts dazu gesagt hatte.

"Hi" hörte ich eine unbekannte Stimme vor mir sprechen.
Nachdem ich mein Blick leicht genervt erhob und in das Gesicht meines Ansprechpartner schaute, erblicke ich in 2 blaue Augen die mich freundlich beobachteten, weshalb ich meine Augenbrauen skeptisch in die Höhe zog und mich fragte was er wollen würde.

"Sorry kenn wir uns?" Fragte ich leicht verwirrt, doch hörte nicht auf zu essen.

"Nein ich würde mich an jemanden wie dich erinnern" sagte er grinsend.

Innerlich augenverdrehen dachte ich daran wie oft er den Satz wohl anderen Mädchen gesagt hatte. Männer hatten auf jeden Fall kaum Fantasie sich einen neuen anmachspruch auszudenken. Wie arm.

"Was machst du hier ganz alleine?" Fragte er neugierig und setze sich einfach mir gegenüber, weshalb ich ihn irritiert anschaute, dennoch den Blick wieder abwendete und nach draußen schaute.

Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt um den silbernen Lamborghini meines Bruders zu entdecken und von hier zu verschwinden. War denn ein bisschen Ruhe damit ich meine Gedanken sortieren konnte wirklich so viel verlangt.

"Ich hab Ruhe gebraucht." Sagte ich kalt, damit er verstand er wäre nicht erwünscht, obwohl er ziemlich nett aussah. Doch ich war bekannt dafür in netten Menschen das schlechte zu sehen. Oder vielleicht allgemein in jeden Menschen das schlechte zu finden, weil jeder eine schlechte Eigenschaft mit sich trug.

"Du sahst so abwesend aus und da dachte ich, dass du vielleicht reden möchtest." Sagte er dennoch nett, obwohl ich ihn gerade indirekt gesagt hatte sich zu verpissen.

"Hör mal zu du scheinst echt ok zu sein, doch du bist echt bei der falschen gelandet. Macht dir nichts daraus aber ich werde dir nichts erzählen, denn ich kenne dich kaum. Du bist irgendjemand, ein Fremder." Sagte ich leicht lachend und dennoch gereizt, denn irgendwie passierte in diesen Tagen nichts richtiges.

"Genau deswegen ist es doch völlig egal ob du mir was erzählst? Wir sehen uns nie wieder, denn ich bin wie du gesagt hast ein 'Fremder' "  gab er nicht auf und lächelte mich an.

Ich kannte Menschen in uns auswendig auch wenn ich gerade zurück von ein Kamp kam und mich einer meiner Familienmitglieder verraten hatte, doch das was ich sagen möchte ist, dass man sofort an einem Menschen erkannte, wenn er etwas schlechtes wollte oder einfach kein guter Mensch war. Ich konnte nach so vielen Jahren jede Maske ablesen, doch er besaß gar keine, weshalb ich mich ein bisschen abregte und mich anlehnte.

"Ich werde dir trotzdem nichts erzählen." Sagte ich gleichgültig und streifte die letze Pommes an der Mayonnaise, die kurz darauf in mein Mund landete.

"Ok dann werde ich dich halt von was auch immer dir so viel Sorgen macht ablenken. Frag mich was du willst."

Seine Nettigkeit überraschte mich immer mehr. Dort wo man die Hoffnung aufgab und dachte es würde solche Menschen nicht geben, setze sich einer vor deiner Nase und wollte dich einfach ablenken ohne dich zu kennen. Irgendwie musste ich innerlich darüber Grinsen.

Bad is always goodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt