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Fest klammerte ich mich an ihn, während er mich nur stärker an sich zog und ich meine Augen zusammenkniff.
Schluchzend vergrub ich meinen Kopf in seiner Schulter und ließ alles raus, was sich in den letzten Monaten in mir angestaut hatte.

Alles.

Falls wir uns nun noch stärker aneinander klammern konnten, war dies nun geschehen, und ich hatte das Bedürfnis, diesen Menschen nie wieder in meinem Leben loszulassen.

"Scheiße, Taehyung, es tut mir so schrecklich Leid" flüsterte er, "Es tut mir alles so leid"
Ich jedoch konnte immer noch keinen Ton herausbekommen, nur Schluchzer verließen meine Kehle und unser lauter Atem war das einzige, was ich neben Jeongguks Worten vernahm.

"T-Taehyung, ich wollte nicht d-dass du gehst, ich wollte dich nicht verlassen, n-niemals in meinem ganzen Leben würde ich das wollen" sprach er hektisch und ich hob meinen Kopf von seiner Schulter, um ihm in die Augen zu sehen.

Ich nickte schnell und schluckte, sah dabei, wie besorgt er doch eigentlich aussah.

"Ch-Chan Woo hat mich die ganze Zeit über erpresst, damit-" - "i-ich weiß," unterbrach ich ihn, "ich weiß alles, J-Jimin hat es mir alles erzählt, er hat das alles
g-geplant " fuhr ich dann unter schwerem Atem fort.

"Scheiße, ich-ich hätte es doch wissen müssen, e-es tut mir so schrecklich Leid, Taehyung, du-" er hielt inne, legte seine Hände jeweils an meine Wangen und erneut starrten wir uns für eine bestimmte Zeit einfach nur schnell atmend in die Augen, ehe er dann wieder das Wort ergriff.

"Du weißt, dass ich dich immer geliebt habe, oder? Taehyung, i-ich- Das war nicht die Wahrheit was ich dir damals erzählt habe, ich habe nie, niemals - nicht eine Sekunde - aufgehört dich zu lieben, okay?" sprach er und sah mir durchgehend in die Augen, während ich nur noch wie in Trance nickte.

Von Anfang an hatte ich es gewusst.
Ich hatte gewusst, dass er nicht so wäre.
Dass er mich liebte.
Die ganze Zeit über.
Dieser Gedanke ließ meine Augen aufblitzen und meine Lippen zu einem leichten Lächeln formen.

"Verdammt, ich bin so glücklich" flüsterte er schnell und legte dann endlich seine Lippen auf meine.

Erleichtert legte ich meine Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss ohne zu zögern.
Als Jeongguk nun begann, in den Kuss hineinzulächeln, musste ich automatisch grinsen.

Ich war auch glücklich.
Und wie ich das war.

Tränen rannten über meine Wangen und ich konnte meine Freude einfach nicht mehr bremsen.
Er war bei mir und es war vorbei.
Der Albtraum war wirklich vorbei, der schönste Junge der Welt stand vor mir und wir küssten uns.
Wie könnte man dabei nicht vor Freude anfangen, zu weinen?

Wir lösten uns und Jeongguk wischte mir mit dem Daumen sanft die Tränen von den Wangen, platzierte dann noch einen kurzen Kuss auf meine Lippen, doch es war bereits um mich geschehen.

"Scheiße, Jeongguk, ich bin so verdammt froh, d-dass du hier bist, ich-ich hab's nicht ausgehalten ohne dich!" platzte es aus mir heraus, während ich mich erneut an ihn klammerte, als gäbe es keinen Morgen mehr.

Jeongguk legte seine Arme um mich und streichelte ab und zu meinen Rücken, da wir für einige Zeit in dieser Position verweilten.

"Gott, ich hab' das so vermisst" flüsterte er und nach wie vor kullerten Tränen über mein Gesicht, als er mir einen Kuss auf den Kopf gab.

"Wo ist er?" kam dann kurze Zeit später von Jeongguk.
Nachdem ich zunächst keine Antwort gegeben hatte, fügte er noch ein knappes "Jimin." hinzu.
Ich löste mich und sah ihm schwach in die Augen: "Er ist tot."
Seine Augen weiteten sich, er brachte nur ein gekrächztes "Scheiße, Taehyung" heraus und drückte mich wieder an sich.

Er wusste, es wäre jetzt nicht der richtige Moment um zu sprechen.
Um über alles zu reden, um uns unsere Gefühle der letzten Monate zu erzählen oder um zu schildern, was geschehen war.

Er wusste, dass wir in diesem Moment einfach nur die Nähe des anderen brauchten.
Die Nähe und die Liebe.
Keine Worte, einfach nur die Vergewisserung, dass wir füreinander da waren, dass wir uns wieder gefunden hatten, dass wir nicht länger getrennt waren.

Die ganze Zeit über hatte ich völlig ausgeblendet, dass ich vor dem Gebäude, in dem Jimin gewohnt hatte, stand.
Ich hatte nicht mitbekommen, wie die Beamten die Spurensicherung einleiteten oder wie sie die ganze Zeit durcheinander riefen.
Ich hatte auch nicht an meine Eltern gedacht, die immer noch auf der anderen Straßenseite standen und vermutlich völlig verwirrt waren.

Was jetzt für mich zählte, waren einzig und allein Jeongguk und ich.
Nach so langer Zeit.

"Ich liebe dich Taehyung."
Ich lächelte. "Ich liebe dich auch. Mehr als alles andere."

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Aii, mein Herz schmilzt dahin.. c:

Ich kann schon die Erleichterung in euren Gesichtern sehen xD
VKOOK, WHOO

Joa, bald ist das hier wohl tatsächlich zuende.. Ugh. Schon traurig ;-;

Aber noch sind wir ja nicht beim letzten Kapitel, also könnt ihr euch noch auf ein paar Teile freuen. :3

why? - vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt