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Die Fahrt von Darmstadt nach Köln dauerte drei Stunden - eine Ewigkeit, wenn man mich fragt.  Ich war nie wirklich ein Freund von langen Autofahrten oder generell Fahrten gewesen, aber was sein musste musste eben sein. "Wie geht's dir?" fragte Kevin, als das Auto gerade in eine Autobahnausfahrt mit Bezeichnung 'Köln' fuhr. Ich ließ vom Fenster ab, aus welchem ich die ganze Zeit gestarrt hatte. "Mir geht's bestens" sagte ich und sah ihn an. Ein leichtes lächeln zierte sein Gesicht und seine blonden Haare fielen ihm in Strähnen auf die Stirn. Ich hob eine Hand und wuschelte in seinen Haaren herum. "Du musst zum Frisör, mein Freund, du siehst ja aus wie dein Charakter aus Ghost Recon" Er begann zu lachen. "So schlimm, ja?" Ich nickte frech, woraufhin er versuchte mich durch zu kitzeln. Ich verschränkte grinsend die Arme. "Ich bin nicht kitzlig, vergiss es" Er zog eine Augenbraue hoch. "Ach jaaaaaa?" grinste er und versuchte es weiterhin. "Jepp, da kannste probieren wie du willst" erwiderte ich und lehnte mich locker zurück, während er immernoch nicht aufgab. "Der Curry hat Spaß da hinten, ich seh schon" sagte Pan lachend, als sie gerade durch den Rückspiegel zu uns nach hinten sah. "Vielleicht ist er wieder notgeil. Oder Traitor" sagte ich schulterzuckend und lachte. Alle drei stimmten mit ein und Curry ließ lachend seinen Kopf auf meine Schulter sinken, ohne mich weiter zu kitzeln. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und strich diesmal sanft durch seinen blonden Haarschopf.  Eine Weile verharrten wir so, bis Erik irgendwann anhielt. "Wann kommt euer Zug?" fragte er und streckte den Kopf zu uns nach hinten. Kevin schielte auf die Uhr am Amaturenbrett. "Dreiviertel Stunde" sagte er und hob seinen Kopf von mir auf. "Was machen wir mit den Kisten?" Warf ich ein. "Post? Oder ist das zu gefährlich?" Fragte Pan und Kevin sah mich fragend an, bevor er antwortete. "Eigentlich geht das, ja" Wir sahen alle vier zwischen einander hin und her, dann begannen wir zu lachen. "Ich freu mich schon, wieder mit euch aufzunehmen" sagte ich und lächelte. Wieder durchzog mich tatsächlich Freude; Das hatte ich ja nicht sonderlich oft. Zu schade, denn das Gefühl war wirklich toll. Ich nahm mir vor, öfter zu lächeln. Es tat mir gut, das merkte ich. "Ich freu mich auch schon auf die ganzen dreckigen Psychospielchen" grinste Erik und verstellte ein wenig die Stimme. "Hä, ich war garnicht da, ich bin nicht Traitor!" Lachend ließ er wieder den Motor an und fuhr in Richtung Bahnhof. Nicht lange, dann waren wir dort auch schon angekommen. Beide stiegen mit mir und Kevin aus, brachten uns nach drinnen und bezahlten meine Fahrkarte. Die verbleibenden zwanzig Minuten leisteten sie uns ebenfalls Gesellschaft und unterhielten uns mit Witzen und lustigen Erinnerungen. "Und wisst ihr noch, die Schrankchallenge?" Sagte Erik grinsend. "Oder als Topi gefehlt hat und wir die schönsten Topi-Momente zusammen getragen haben?" Fügte Pan lachend hinzu. "Tobi-Momente? Die Folge hab ich garnicht gesehen" gab ich nachdenklich zu und schämte mich in diesem Moment dafür. Es hätte mich brennend interessiert, was Curry da gesagt hatte. Wir wurden vom quitschen des einfahrenden Zuges unterbrochen. "Also dann, ihr müsst los, nicht?" Fragte Pan mit trauriger Miene. Ich umarmte sie. "Wir sehen uns ja wieder, zumindest hören wir uns bald" bestärkte ich sie und ließ sie los. Sie lächelte matt. "Ich weiß schon, ja. Aber du weißt ja, dass ich euch liebe wie Brüder, die lässt man nicht einfach so gehen.." Kevin, der sich gerade aus einer kurzen Umarmung mit Erik löste begann zu lächeln und umarmte Pan ebenfalls. "Du siehst uns nicht zum letzten Mal, Panchen, sicher nicht" Sie legte den Kopf schief und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue durch ihre großen Augen an. "Panchen? Was soll das denn heißen? Ich bin bitteschön immernoch älter als du" schmollte sie und sah dabei demonstrativ nach oben zu ihm, sodass wir alle zu lachen begannen. Ich verabschiedete mich noch von Erik, dann stiegen Curry und ich auch schon in den Zug. Wir winkten den beiden noch hinterher, dann fuhr er los. Wir ließen uns nebeneinander auf die Sitze fallen und lehnten uns aneinander. "Damit beginnt quasi ein neues Leben für uns" flüsterte mein Freund und schloss müde die Augen. "Jepp. Und hoffentlich wird es schöner als mein bisheriges" murmelte ich, in der Hoffnung, er würde nur das erste Wort hören. "Oh, ich werde mich bemühen, dein Leben wundervoll zu machen, Schatz" sagte er und küsste mich auf die Wange, bevor er etwas einnickte.

Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt