42 - Was wäre wenn... (Variante 1)

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"Oh Gott, Tobi ey, du lebst, du bist ein Zauberer, Tobiman!" Ich fühlte mich zu schwach, um meine Augen zu öffnen, irgendwie war das eine nicht zu bewältigende, schwere Tätigkeit, die momentan nicht möglich war. Warum auch immer. Aber ich konnte ja hören, was um mich herum passierte. Warum flippte Curry gerade so aus? Was sollte das jetzt heißen vonwegen 'Du lebst'? Was sollte ich denn sonst tun? Ich brummte, ich war ebenfalls nicht in der Lage zu reden, irgendwer hatte mir was in den Mund gesteckt, was absolut ekelerregend schmeckte und war und einen Würgereiz bei mir auslöste, der sich mit husten vermischte, weil ich damit total seltsam Luft bekam. "Er kann sogar selbstständig atmen, das grenzt an ein Wunder. Ich werde ihn extubieren, das braucht er ja jetzt nicht mehr" sagte eine mir unbekannte Stimme und wenige Momente später war der Schlauch aus meinem Mund raus. Ich atmete tief durch und räusperte mich einige Male. "Bah, war das abartig." War der erste Gedanke, den ich aussprach. So langsam hatte ich das Gefühl, mein Oberkörper würde auftauen und ich bekam wieder Sinn für meine Arme und Hände. Ich merkte einen seichten Druck auf den Händen, unterschiedliche Temperaturen an beiden. Dass Curry und irgendein Fremder da waren wusste ich ja, aber wer war der letzte? Pan konnte es nicht sein, das waren männliche Hände auf meinen, das merkte ich (Es war aber grundlegend schonmal ausgeschlossen, dass der Fremde meine Hand hielt.). Ich bewegte ein wenig die Finger, erst auf der einen Seite, begleitet vom Satz "Das ist Curry...", dann auf der anderen Seite, wobei ich die Frage äußerte, die mir seit eben auf der Zunge brannte. "Und das?" Curry drückte meine Hand etwas fester. "Mach... mach doch einfach die Augen auf, hm?" Auch wenn ich eigentlich keine Lust dazu hatte folgte ich seinen Worten und starrte damit zuerst an die Decke. Ich blinzelte einige Male, drehte meinen Kopf zu meinem Freund- ich meine, Verlobten, lächelte ihn sanft etwas an. Dann blickte ich nach links. Ich war mir nicht sicher, ob ich nun überrascht sein sollte oder nicht,  dass Mike da saß, den Blick auf unsere Hände gelegt, wobei er seine nun von meiner zog. Ich griff wieder danach. "Schon okay, Mike. Zieh nicht so n Gesicht, bitte" Er brummte nur, sah aber weder mich noch Kevin in irgendeiner Weise an. "Miiiiihiiiiike (AN: Ich hatte kein Plan, wie ich das besser hätte schreiben sollen xD Spricht sich halt quasi: Maaaaaahaaaaaaik (oder so xD)), komm schon ey! Ich weiß doch, was los ist!" Er seufzte und befreite sich von meiner Hand. "Vielleicht sollte ich gehen." Er stand auf und verließ schnurstracks den Raum. Ich folgte ihm mit meinem Blick, erst jetzt sah ich den Fremden, genauergesagt Arzt, der immernoch nicht gegangen war um uns unsere Privatsphäre zu lassen. "Ey, Curry, ist der mit dem falschen Bein aufgestanden oder was ist mit dem los?"
Er zuckte mit den Schultern. "Hab ihn mit Celina nie so erlebt, mit dir ist das was neues." Ich zog sowohl fragend als auch skeptisch eine Augenbraue hoch. "Er hat es dir gesagt aber mir nicht? Aaaaalles klar."
"Mehr oder weniger ohne Absicht. Aber das ist nicht so wichtig, das erzähl ich dir später oder so."
"Hm. Naja gut. Sag mal, was meintest du mit Du lebst? Ich meine, na klar, ich lebe doch die ganze Zeit!"
Er wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als der Arzt ihn unterbrach. "Sie waren zwölf Stunden hirntot, eigentlich sind Sie ein medizinisches Wunder."
"Medizinisches Wunder?" Ich begann zu lachen. "Wahrscheinlich waren Ihre Geräte kaputt, ich bin mit Sicherheit kein medizinisches Wunder, höchstens ein medizinisches Missgeschick" Ich ließ mein Lachen ausklingen, als ich sah, dass weder Curry noch der Arzt lachten. "Niemand teilt meinen Humor, das ist doch traurig."
"Ha. Haha. Hm. Besser?" Versuchte er, meine Aussage zu verbessern.
"Naja."
"Hm."
"Hm."
"Hm."
"Sag mal?"
"Mal?" Er verkniff sich ein grinsen, vermutlich hielt er es für witzig.
"Ich hab das mal nicht gehört, der war jetzt echt schlecht und irgendwie nicht so lustig, wie es sein sollte. Wie auch immer. Sag mal, wir wollten das doch versuchen. Hab ich es durchgezogen?"
"Du weißt es nicht mehr?"
"Nein."
Er atmete tief und lange aus, tippte unruhig nit dem Zeigefinger herum und schien zu überlegen.
"Und?" Drängelte ich und bekam ein Kopfschütteln als Antwort. "Ich bin ja n Lappen." Ich empfand es als einfacher und vielleicht sogar angemessener, mich zu beleidigen, statt vor Verzweiflung in Tränen auszubrechen, weil mich meine Vergangenheit nach wie vor verfolgt. "Wie mans nimmt. Ich fand es zumindest schonmal bewundernswert, dass du es probieren wolltest." Er sah mich schonwieder mit so einem komischen Blick an, den ich nicht ganz deuten konnte, allerdings als mitleidig und bewundernd assoziierte, natürlich nur seiner Aussage nach. Ansonsten hätte es genauso gut versteckter Hass sein können, aber das gaukelte mir mein Hirn nur vor, hatte mir Mike (als er noch schlicht mein Therapeut war) mal gesagt. Lag wohl an den Depressionen, hatte er gemeint. Irgendwie schlich sich deprimierte Stimmung durch den Raum, der Drecksack, und sorgte dafür, dass Curry wirkte, als würde er gleich heulen. Ich wandte meinen Blick von ihm und sah durch den Raum, wobei ich wieder an dem Arzt festhing. "Sagen Sie mal, was lungern Sie hier eigentlich die ganze Zeit rum? Wenn was ist, dass sagen Sie es." Er sah von der Akte hoch, die er vorher die ganze Zeit studiert hatte. "Verzeihen, wenn ich störe, kann ich auch gehen. Ich war nur gerade etwas vertieft, ich wollte nicht zu sehr in Ihre Privatsphäre treten. Erlauben Sie mir eine Frage:" Er trat einen Schritt näher auf mein Bett zu und drückte am Fußende auf der Decke herum. "Spüren Sie das?" Ich sah verwirrt zwischen seinem Gesicht und seinen Händen herum. "Nein."

Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt