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-Einige Tage später-

"Verdammt man, VERDAMMT! Er wollte nur einkaufen gehen, das kann doch nicht so lange da-" Ich lief in der Wohnung auf und ab und wollte mich über meine eigene Naivität aufregen, als mich das Klingeln meines Handys aus dem Konzept brachte. Es lag auf einem Beistelltisch im Flur, ich griff danach und ließ es mit meinen zitternden Händen fast fallen. Ich blickte auf das Display; Unterdrückte Nummer. Angespannt atmete ich durch, bevor ich annahm.

"Na, fehlt dir dein Kevin?"

"Selbst mit Stimmverzerrer weiß ich, dass du das bist, Steve. Was hast du mit meinem Freund gemacht, du Arsch?"

"Wir wollen bitte immer schön höflich bleiben, Tobias, das gehört sich so"

"Verzichte auf die Psychiater-Nummer. Was willst du?"

"Du weißt, was ich will."

"Was soll ich jetzt tun?"

Er legte einfach auf. Keine zwei Sekunden später bekam ich eine Nachricht mit einem Standort. Das ganze war so klischeehaft, dass es mich noch mehr aufregte. Ich wollte eigentlich nicht wissen, was genau der Kerl vorhatte, aber ich musste ja hin. Für Curry.

Schnell griff ich zu meiner Jacke und den Schlüsseln. Dann hastete ich nach draußen und suchte Kevins Mietwagen, mit dem ich dann in überhöhter Geschwindigkeit durch Kleve raste. Dabei kam in mir die Frage auf, wie zum Henker er uns eigentlich gefunden hatte. Ich bog scharf um die Kurven, fuhr über rot und baute fast Unfälle, doch es war mir ziemlich egal. Ich hielt irgendwann auf einer großen freien Fläche vor einem verfallenen Gebäude, vermutlich einer verlassenen Anstalt (Also ein passender Ort für Steve). Ich stieg aus dem Auto aus und musterte das Haus, während ich die Autotür zu warf. Ich ging rasch auf die Eingangstür zu und öffnete sie. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich plötzlich ein feuchtes Tuch ins Gesicht gehalten bekam und bewusstlos wurde.

"Sieh an, sieh an, der Herr wird wach" Langsam gewöhnten sich meine Augen an die Helligkeit und ich konnte das Gesicht von "Doktor" Steve vor meinem sehen. "Ein Schritt zurück würde nicht schaden, Steve, andererseits hättest du vermutlich gern eine Faust in deiner hässlichen Visage" Er begann zu lachen. "Versuchs doch, aber ich bezweifle, dass du durch den Kabelbinder kommst" Er lächelte schadenfroh, als ich versuchte meine Arme auseinander zu zerren. "Hör auf das zu versuchen, es bringt nichts, mein lieber. Gib mir einfach, was ich will, dann geb ich dir, was du willst. Einverstanden?" Er grinste dreckig und kam meinem Gesicht wieder etwas näher. "Du ekelhafter Mistkerl! Vergiss es, es gibt genügend andere Kerle die auf dich stehen würden, lass mich doch einfach mein verdammtes Leben leben!" Ich sah ihn abwertend an, was ihm offensichtlich absolut nicht gefiel. Ich spürte eine kühle Handfläche auf meiner Wange, kurze Benommenheit und dann etwas brennender Schmerz. "Glaubst du ernsthaft, dass du mich dazu bekommst, indem du mich ohrfeigst?" Er nahm etwas Abstand von mir und musterte mich schweigend. "Du bist verdammt vorlaut, an deiner Stelle wäre ich vorsichtig" Ich wollte nicht vorsichtig sein. "Wie hast du uns eigentlich gefunden? Bei deinem IQ hätte ich was anderes erwartet" Er knurrte kurz, dann atmete er tief ein, um nicht auszurasten. "Das war simpel; Als ich von deiner Nachbarin hörte, du wärst einfach umgezogen war mir schon klar, dass du vermutlich mit Blondchen gegangen bist. Und zum Glück hast du mir genug über ihn erzählt, dass es einfach war, euch ausfindig zu machen. Du weißt schon, Google" Er zwinkerte mir zu, mir hätte das kotzen kommen können. "Ärger dich nicht, so ging es allen meinen Patienten; Anfängerfehler" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Schade, ich wäre gerne der erste gewesen, der dich rechtzeitig durchschaut." Ich spielte gern mit Sarkasmus, gerade bei ihm, ich hielt ihn für noch nicht sonderlich gefährlich. Großer Fehler, wie ich feststellen musste. "Hast du immer so eine große Klappe oder liegt das an mir?" Ich konnte mir kein grinsen verkneifen. "Müsstest du das nicht am besten wissen? Du scheinst mich ja besser zu kennen, als jeder andere, nicht? So als Psychiater?" Er fing wieder an zu knurren. "Das Spiel ist erbärmlich, Steve. Ich meine; Psychiater? Ernsthaft? Und das nur, um an den armen, depressiven Menschen deine Notgeilheit loszuwerden?" Er knurrte stärker, anscheinend hatte ich ihn zum glühen gebracht. "Noch ein falsches Wort, und du-" - "Und ich was?" Blitzschnell zog er ein Messer und hielt es mir an den Hals, war wieder nah an mir und ich spürte seinen Atem im Gesicht. "Und du büßt ganz schnell dein Leben ein. Oder zumindest verlierst du etwas Blut" Nachdem ich eine kurze Weile schwieg nahm er das Messer wieder weg und entfernte sich damit. "Nur eine Frage; Warum versuchst du immernoch, mich zu bekommen? Es gibt so viele andere Männer in der Gegend! Oh, und - wenn ich das so anmerken darf - ich war bereits klinisch tot, theoretisch ist das Leichenschändung was du hier betreibst" Er musterte mich skeptisch, dann grinste er. "Ist eben mal was neues"
"Was neues? Interessant. Seeeeehr interessant. Steve steht auf Leichensex - notiert." Zack - ehe ich es mich versah war er wieder zu mir vor gehuscht und hatte mit dem Messer einen brennenden Schnitt durch meine Wange gezogen. "Klappe halten jetzt!" Knurrte er und blieb diesmal bei der Nähe zwischen unseren Gesichtern. "Wie schade, dass ich dein hübsches Gesichtchen jetzt so zurichten musste, aber anscheinend brauchst du Strafen" Er drehte die Klinge in seiner Hand herum. "Strafen.. darauf hätte ich auch eher kommen können" Er grinste wieder dreckig und ich wusste, was er vor hatte. Er schielte zu einer Kiste, einer von vielen in einer Ecke des großen Raumes, in dem wir uns befanden. "Du bringst mich auf gute Ideen" sagte er und ging auf die Kiste zu, kam einige Sekunden später mit etwas wieder und hatte nun das Messer in der einen, und eine Art Peitsche (für Pferde, nicht das... naja, ich meine solche für Pferde halt.) in der anderen Hand. Ich zog eine Augenbraue hoch. "Wirklich? Ist das nicht etwas Einfallslos?" Er zuckte mit den Schultern. "Es wird seinen Zweck erfüllen denke ich."

Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt