49 - Was wäre wenn... (Variante 2)

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"Sieh an, sieh an. Der feine Herr hat es sich aber gemütlich gemacht."
Er drehte sich um, die Arme weiterhin hinter dem Rücken verschränkt und begann zu grinsen, als er mich identifizierte. "Na, wen haben wir denn da? Hätte nie gedacht, dich wieder zu sehen, Blondchen. Wie geht's dem Bauch?"
Ich verdrehte die Augen. "Ach, Klappe." Er lachte ein wenig, dann wandte er sich voll und ganz an mich, kam einige Schritte auf mich zu. "Darf ich fragen, was du hier machst?" Ich ging etwas von ihm weg. "Ich habe eine Bitte." Er lachte erneut. "Eine Bitte? An mich? Na dann schieß los." Er verschränkte die Arme vor der Brust und wartete darauf, dass ich redete. "Ich habe gehört, du bist noch im Geschäft." Er grinste dreckig, als ich das ansprach. "Ich habe in den letzten zwei Jahren fünf weitere Städte besucht. Ja, ich würde schon sagen, dass ich noch drin bin." Ich nickte etwas. "Muss ich meine Bitte erst aussprechen oder hast du genug Grips um selbst drauf zu kommen?" Er zog eine Augenbraue hoch. "Du willst also, dass ich das tue? Du scheinst ja ziemlich verbittert zu sein. Hat sich der liebe Tobias von dir getrennt oder was ist los?" Meine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. "Nicht direkt. Er ist tot." Er schien tatsächlich etwas überrascht zu sein, zumindest riss er die Augen auf und machte "Oh."
"Tja also.. hm. Aber einfach so? Das macht doch keinen Spaß, Mensch."
"Tu nicht so, du weißt, dass du mit Schuld daran bist. Und ich auch. Und deshalb bin ich hier. Ich kann damit nicht leben. Also sei froh, dass ich dich nicht längst schon bei der Polizei verpfiffen hab und tu mir diesen verdammten Gefallen, man Steve!" Er seufzte leise, ja tatsächlich, er seufzte. Aber nicht so, als hätte er keine Ahnung, sondern eher, als ob er widerwillig zustimmte. "Na schön, wenn du das so willst. Ich hab mehrere Varianten. Welche ist dir die liebste? Das übliche Trara vorher? Oder direkt? Und wie? Es liegt alles in deiner Hand. Du musst nur sagen, was dich am meisten anspricht." Ich atmete tief durch, während er durch sein Apartment ging und nacheinander mehrere Schränke öffnete. Als er alles offen hatte zeigte er herum und zuckte mit den Schultern. "Na los, ich hab auch nicht ewig Zeit, ich bin ein vielbeschäftigter Mann!" Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durch die Haare. "Es geht mir nicht um die Methode. Mach.es.einfach. Meinetwegen kriegst du auch Geld dafür, ich brauch die ganze Scheiße nicht mehr."
"Ich morde nicht für Geld, das unterscheidet mich vermutlich von anderen."
"Du bist eine Art Auftragskiller und nimmst kein Geld an?"
"Richtig. Der Spaß ist meine Bezahlung. Oder der Psychiater-Job, wie man es nimmt. Jedenfalls, wenn es dir egal ist, dann nehme ich an, ich habe meinen Spielraum..."
"Schnell. Schnell und einfach, das kann doch nicht so schwer sein."
"Nicht drängeln, ist ja gut. Tja, lieber Kevin, dann also kurzer Prozess." Er griff nach einer Pistole, drehte sie etwas in der Hand und versicherte sich, das sie geladen war, bevor er zu mir kam und sie mir an die Schläfe hielt. "Noch ein paar letzte Worte, Schätzchen?" Ich atmete tief durch und drehte ein paar Mal am Verlobungsring an meinem Finger.
"Gleich sehen wir uns wieder, Tobi, gleich bin ich wieder bei dir, und dann für immer." sagte ich und schloss langsam die Augen. Ich nickte, als Zeichen, dass ich bereit bin. Ich hörte den Knall. Alles vor meinen Augen wurde schwarz. Und dann war es vorbei.

Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt