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Ich hörte Stimmen, wie zu erwarten. Ich schlug die Augen auf, sah jedoch nicht sonderlich viel. Alles war sehr verschwommen und undeutlich. Ich konnte die Silhouetten von Pan und Mike erkennen, die mich besorgt musterten. "Tobi?" fragte Pan vorsichtig und strich mir über die Stirn. "Ich lebe noch." Ich hörte ihn erleichtert ausatmen. "Aber ich bin so gut wie blind." Sie seufzten synchron. "Ich weiß, was das heißt.." Meinte er leise und rückte näher zu mir. "Nicht mehr lange, hm?" sagte ich, doch entgegen meiner Erwartung lächelte er etwas. "Nicht unbedingt. Ich bin kein Mediziner, aber wenn der Tumor auf den Sehnerv drückt, kann er ja doch nicht ganz so ungünstig liegen. Wir sollten ins Krankenhaus, auch wenn ich fürchte, dass du davon schon genug hast." Ich war mir nicht unsicher, ob ich mich darüber freuen sollte oder nicht. Ich wusste auch nicht, ob ich das jetzt wollte, mehr Zeit meine ich. "Wenn du meinst. Ich vertraue dir." Er sah Pan an, die mit den Schultern zuckte. "Also dann. Kannst du dich aufsetzen?" Ich nickte vorsichtig und richtete mich auf, wobei mir wieder etwas schwindelig wurde. Pan und Mike nahmen je einen meiner Arme und stützten mich , während sie mich vom Sofa hievten und anschließend mit ins Auto nahmen. Er setzte sich neben mich nach hinten, sie fuhr. Ich starrte stumpf auf den Sitz vor mir, draußen würde ich nicht viel sehen und was besseres fiel mir nicht ein. "Alles okay?" Ich nickte. "Bisschen komisch. Aber ja." Ich glaube, er hat etwas gelächelt, als er mir eine Hand auf die Schulter legte. "Alles wird gut, Tobi. Okay?" Ich nickte nocheinmal. "Okay." Nicht lange und wir schienen im Krankenhaus zu sein. Tati sicherte alles ab, redete mit den Ärzten und erklärte alles. Es wurden noch einige Tests gemacht und zwei Stunden später stürzte ein Arzt in den Raum, in dem ich mich befand. "Okay, es gibt gewisse Chancen, aber es ist sehr sehr riskant und wir müssten sofort anfangen zu operieren, bevor der Tumor noch mehr einnimmt." Ich wusste immernoch nicht, ob ich die OP, oder einfach sterben wollte. "Okay. Tun Sie was Sie tun müssen." Er nickte wohl und schickte einen in der Tür stehenden Assistenzarzt in meine Richtung, um mich vorzubereiten. Sobald der Arzt raus war kam Mike wieder herein und stellte sich auf die andere Seite des Bettes, auf die, auf der der Arzt nicht stand. "Du schaffst das, ja?" Ich zuckte mit den Schultern. "Kann sein. Vielleicht." Er lächelte vermutlich, so sah es zumindest aus, dann nahm er vorsichtig meine Hand. "Ich weiß, dass du das schaffst. Ich glaube an Wunder." Meine Mundwinkel zuckten zu einem flüchtigen Lächeln nach oben. "Danke." sagte ich und schloss langsam meine Augen. "Ich werde ihn jetzt zum OP bringen, wenn Sie so weit sind." Meinte der Assistenzarzt zu Mike, der offenbar nickte, denn ich merkte wie das Bett nun geschoben wurde. Ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen. Ich spürte, wie das Bett über die Türkante fuhr, sich das Licht dann verhellerte und ich durch den Flur geschoben wurde. Zahlreiche Stimmen zogen an mir vorbei, ich konnte einige Gesprächsfetzen von anderen Ärzten auffangen. Irgendwann verdunkelte es sich wieder, ich wurde von meinem Krankenbett auf irgendeine andere Liege gelegt. Ich öffnete meine Augen wieder, um nicht wie tot oder schon in Narkose zu wirken. "Wir werden Sie nun in Narkose versetzen, zählen Sie bitte von zehn rückwärts runter." Ich tat wie man mir sagte und als ich etwa bei fünf war fielen mir die Augen wieder zu und ich verfiel in eine Art seltsamen Schlaf.

Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt