Die Sorgen, die er sich um seinen Freund macht sind wirklich rührend. Beinahe tut mir leid, die beiden je getrennt zu haben. Aber so war ich nunmal: Unberechenbar und absolut unfair. Jetzt allerdings muss ich überlegen. Soll ich wieder unfair sein? Oder soll ich ihnen ihr Glück dieses Mal lassen? Eigentlich hatten sie genug durchgemacht. Aber eigentlich war er auch zum sterben verdammt, schon seit drei Wochen, wenn nicht sogar schon länger. Stellt sich die Frage: Was tue ich nun? Ich bin hin und hergerissen. Ich könnte ihnen zumindest die Hochzeit lassen. Aber dann wäre das wieder so ein herzzerreißender Abgang. Oder ich mache kurzen Prozess und beende es hier und jetzt. "Tobi? Hörst du mich, Tobi?" Nein, er hört dich nicht. Vielleicht wird er es nie wieder. "Man... was ist nur los? Ich hätte dir das nichtmal zumuten sollen man, ich hätte das wissen müssen!" Das konntest du nicht wissen, schon gut. "Verdammt ey... verdammt!" Er zieht sich und ihm die Klamotten wieder an und legt ihn dann vorsichtig aufs Bett, um sich dann neben ihn zu hocken. Er streicht ihm durch die Haare, über die Stirn und dann über die Wange und küsst ihn vorsichtig, in der Hoffnung, er würde wie in Dornröschen plötzlich aufwachen. Aber das tut er nicht. Das heißt, er könnte, aber das tue ich nicht. Ich bin nunmal so. Er atmet tief durch und verlässt dann zügig den Raum, vielleicht will er jemanden holen, der ihm hilft, wie auch immer irgendwer ihm helfen soll. Und ich besehe mir dabei den jungen, bewusstlosen Mann auf dem Bett. Er merkt und weiß garnichts von alledem was gerade vor sich geht, er wird nicht wissen, wie lange er weg war. Vielleicht waren das vorhin ja auch seine letzten Worte. Ich könnte jetzt einfach den Schalter umlegen. Ich könnte alles beenden. Es liegt in meiner Hand. "Ohh nein, verdammt verdammt verdammt...!" Jetzt stehen die beiden blonden Männer nebeneinander im Zimmer, panisch, unwissend, was sie jetzt tun konnten, um ihn zu retten, den Mann, den sie beide lieben. Sie haben keinen blassen Schimmer. "Du darfst nicht sterben, ich liebe dich doch..." murmelten beide, stehen wieder direkt neben ihm. Sie sehen sich kurz an, beschließen, keine Diskussion zu führen, weil sie ihn beide mögen, sondern einfach zu überlegen, was sie jetzt tun können. Der ältere scheint als erster wieder einen klaren Kopf zu fassen und ruft einen Krankenwagen. Aber im Krankenhaus bekommen sie auch keine guten Neuigkeiten, im Gegenteil; Es wirkt, als wären beide am Boden zerstört durch die Nachricht. "Wie lange ist er schon bewusstlos?"
"Etwa... keine Ahnung, zwei Stunden denke ich... was ist mit ihm?"
"Nun, er weist keinerlei Hirnaktivitäten auf. Wenn sich das in den nächsten zehn Stunden nicht ändert, müssen wir ihn für tot beziehungsweise hirntot erklären. Tut mir leid."
Die Gesichter der beiden Brüder erstarren, geschockt sehen sie den Arzt an und bekommen glatt kein Wort heraus. Beide sacken ein wenig zusammen, klammern sich aneinander und betreten das Zimmer ihres Freundes. Sie setzen sich neben ihn, einer an jede Seite. Und sie sehen ihn an. Lange, intensiv, halten beide eine seiner Hände und hoffen. Sie hoffen auf ein Zeichen. Auf ein Zeichen darauf, dass er noch lebt oder wenigstens auf eins, das ihnen zeigt, dass es endgültig vorbei ist. Doch das bekommen sie nicht. Weil ich mich immernoch nicht entschieden habe. Aber ich werde beide Möglichkeiten erzählen. Ich werde erzählen, was wäre, wenn er weiterlebt und was wäre, wenn er stirbt. Was davon die Wahrheit ist? Das musst du für dich entscheiden.
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Save me | Fortsetzung von "Stay. | a #currbi fanfiction"
Fanfiction[Fortsetzung von "Stay"] Nachdem Kevin und Tobi nun endlich wieder glücklich zusammen sind, wird alles erneut zerstört. Steve, Tobis "Psychiater", gibt die Sache nicht so einfach auf. Er greift auf die wohl klischeehafteste Methode zurück, die ihm e...