Kapitel 11

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Wieso war Jason so zu mir? Und weshalb behandelten meine besten Freunde mich so? Morgen würde ich mich auf jeden Fall zu meinen anderen Freunden aus der Clique setzen, beschloss ich und setzte mich an meinen Laptop. Hausaufgaben hatte ich heute glücklicherweise keine auf. Ich schaute ein paar Youtube-Videos und dann schrieb ich noch mit ein paar Freunden aus meiner Clique. Als ich auf die Uhr guckte, bemerkte ich, dass es schon nach 20 Uhr war. Ich legte meinen Laptop beiseite, stöpselte mein Handy an mein Ladekabel und lief runter zu meiner Familie. Ich hörte den laufenden Fernseher aus dem Wohnzimmer, also lief ich in den großen Raum. Drei Gesichter wanden sich zu mir. Ich schaute kurz auf den Bildschirm und erkannte, dass sie einen Krimi schauten. "Gibt es Essen?", fragte ich und lehnte mich an den Türrahmen. "Ich mache gleich etwas", sagte meine Mum und ich nickte. Ich wollte gerade wieder hochgehen, als Ashton aufstand. "Können wir kurz reden?", fragte er. Ich hob die Schultern und lief auf den Flur. Mein Bruder lief mir hinterher und schloss die Tür hinter sich. "Was war das für eine Aktion von heute Morgen?", fragte er verärgert. Ich schluckte. "Ich war genervt", sagte ich. "Weshalb?", fragte er scharf. Mist, ich hasste es, wenn mein Bruder sauer auf mich war. Wir hatten immer ein total gutes Verhältnis und aus diesem Grund wollte ich nicht, dass er böse auf mich war. "Du hast mich so genervt. Immer hast du darauf rumgehackt, dass ich zu spät aufstehe und so. Du weißt genau, dass das nicht so oft vorkommt", sagte ich und schaute auf den Boden. Meine weißen Socken waren interessanter als sein Gesicht. Ich konnte ihn jetzt nicht ansehen. Wieder zog er scharf die Luft ein. Wie heute Morgen. Gespannt wartete ich auf die Antwort. "Maus...", setzte er an, doch ich unterbrach ihn. "Nenn mich nicht so. Ich weiß du bist sauer auf mich! Ich hätte dich nicht anschweigen, geschweige denn dir den Mittelfinger zeigen dürfen! Es tut mir leid, Ashton!", sagte ich leise. "Madison, guck mich an", verlangte mein Bruder und vorsichtig hob ich meinen Blick. Ich schaute ihm direkt in die Augen. Er hielt meinen Blick mit seinem fest. "Höre auf dich für sowas unnötiges zu entschuldigen. Es ist nicht so schlimm. Ich hätte auch nicht andauernd darauf rumhacken sollen. Das war echt nervig und klar geht dir das irgendwann mächtig auf den Keks. Ich hätte genauso reagiert. Also tut es mir auch leid", sagte mein Zwillingsbruder. MeineAugen füllten sich mit Tränen. Er war zu süß. Als er meine wässrigen Augen bemerkte, nahm er mich sofort in den Arm. "Nicht weinen, Maus. Ich bin's doch nur", sagte er leise und streichelte über meinen Rücken. Genau deswegen, dachte ich. "Ich liebe dich, Ash", sagte ich leicht schniefend. "Ich dich auch", sagte er und schob mich leicht von sich. Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und strich mir eine Strähne, die mir ins Gesicht fiel, hinter mein Ohr. "Danke", sagte ich und wischte mit der Hand meine Tränen weg. "Dafür doch nicht! Ich werde immer hinter dir stehen, verstanden?", fragte er und ich nickte leicht. "Verstanden! Und ich werde immer für dich da sein. Okay, Bruderherz?", stellte ich die Gegenfrage. Er nickte ebenfalls und nochmal umarmten wir uns kurz. Nachdem wir uns aus Umarmung lösten, grinsten wir uns kurz an und dann lief ich in mein Zimmer. Wenigstens war mein Problem mit Ashton erstmal aus dem Raum geschaffen. Und was machte ich jetzt mit meinen Freunden? Ratlos grübelte ich darüber nach und beschloss sie erstmal in Ruhe zu lassen.


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