Ich öffnete die Augen und sah mich um. Ich lag in Ashtons Armen auf seinem Bett und der Fernseher lief immer noch. Anscheinend waren wir gestern mitten im Film eingeschlafen. Mühselig stand ich auf und schaltete den flackernden und viel zu hellen Bildschirm ab. Dann kroch ich wieder unter die Decke. Ich drehte mich zur Seite, sodass ich auf Ashtons Wecker gucken konnte. Es war erst 09:30 Uhr. Ich legte mich entspannt auf den Rücken und schloss die Augen. Gestern war ein total schöner Abend gewesen. "Morgen", hörte ich neben mir eine tiefe Stimme und vor Schreck wäre ich fast aus dem Bett gefallen. "Morgen", sagte ich möglichst gelassen und versuchte mir nichts von meinem Fast-Sturz anmerken zu lassen. "Alles okay bei dir?", fragte Ashton mit gerunzelter Stirn. "Klar", sagte ich und grinste. "Gestern war schön", fügte ich hinzu. Sofort glättete sich seine Stirn und er lächelte. "Ja, auf jeden Fall". Ich legte mich in seine Arme und schloss wieder die Augen. Er strich beruhigend über mein Haar. "Soll ich Frühstück machen?", fragte er nach einer Weile. "Soll ich dir helfen?", erwiderte ich mit einer Gegenfrage. "Schon okay, Schatz", antwortete mein Bruder und stand auf. Er zog sich ein T-Shirt über den Kopf und verließ den Raum. Nach 5 Minuten stand ich dann auch auf und ging unter die Dusche. Ich wickelte mich danach in ein Handtuch und föhnte schnell meine Haare. Meine Haare band ich mir hoch und ich zog mir eine Jogginghose und Ashtons Pulli an. Dann ging ich zu ihm. Ashton schlug am Esstisch vor, dass wir ins Kino gingen und dies taten wir auch.
Nun standen wir an der Kasse und diskutierten welchen Film wir gucken sollten. "Kein Ort ohne dich ist bestimmt total schön", sagte ich. "Transformers ist viel besser, als der Schrott", argumentierte mein Bruder. "Aber gestern hat du schon deinen Film 'Atemlos' bekommen", maulte ich beleidigt. "Na schön", seufzte mein Bruder entnervt. "Zwei Karten für 'Kein Ort ohne dich'", sagte er und reichte dem Mann das passende Geld. "Dankeschön", sagte ich und umarmte ihn kurz. Schnell machten wir Platz für die folgenden Kinobesucher, die auch ihre Karten besorgen wollten. "Welches Kino?", fragte ich und Ashton sah auf die Karten. "Kino 5, Reihe 10, Platz 3 und 4", antwortete er. "Ganz oben?" "Ganz oben. Mit Kuschelsofa", antwortete Ash grinsend. Ich lachte und nahm seine Hand. Ich zog ihn in das Kino und wir suchten uns unsere Plätze. Popcorn hatten wir uns keines mitgebracht. Neben uns saß niemand und wir hatten glücklicherweise die ganze Reihe für uns. Nach der endlosen Werbung begann endlich der Film. Ich sah genannt auf die Leinwand, während Ashton neben mir leise Schnarchgeräusche imitierte. Ich boxte ihm spielerisch gegen den Arm und lachte leise. Auch mein Bruder musste kurz lachen und mein Vordermann drehte sich genervt um. "Psst. Sei leise, ansonsten stören wir alle", flüsterte ich. "Ich habe schon eine Idee wie du mich zum Schweigen bringst", sagte er genau so leise. "Ach ja? Und wie?", fragte ich. "So", murmelte er leise und kam näher. Automatisch schloss ich meine Augen und mein Bruder küsste mich. Seine Lippen lagen auf meinen und sie bewegten sich aufeinander. Ich stieß mit der Zunge gegen seine Zähne und er ließ sie durch. Unsere Zungen umkreisten einander und liebkosten sich. Ich bekam eine Gänsehaut und mein ganzer Körper kribbelte. Mein Bauch zog sich angenehm zusammen und ich hörte Ashton leise stöhnen. Langsam lösten wir uns wieder und ich sah in seine Augen, die schwach von dem Licht der Leinwand leuchteten. "Ich liebe dich", flüsterte ich. "Ich liebe dich auch, Maddy", antwortete er und strich vorsichtig über meine Wange. Dann lehnte ich mich an ihn und er legte einen Arm um mich, damit ich es gemütlicher hatte. Aber so recht konnte ich mich nicht mehr auf den Film konzentrieren. Meine Gedanken waren wo anders. Der Gedanke daran, dass das Freitag alles nicht mehr möglich war, bereitete mir Bauchschmerzen. Übermorgen konnte ich ihn nur noch küssen, wenn wir uns zu hundertprozentig sicher waren, dass wir alleine waren. Mein Vater arbeitete zwar immer, aber unsere Mutter war fast immer zu Hause. In der Schule konnten wir es auch nicht machen, da immer jemand kommen konnte. Also nur nachts, wenn sich jemand von uns in das Zimmer des anderen schlich. Aber sollten wir deswegen keinen ordentlichen Schlaf mehr kriegen? Mir war sofort klar, dass ich alles tun würde, um ihn küssen zu können. Langsam konzentrierte ich mich wieder auf den Film. Ich musste auf andere Gedanken kommen.
"Der Film war grässlich", grummelte Ashton, als wir auf dem Weg zu seinem Auto waren. "Ach echt? Der ganze Film?", fragte ich. "Nein. Ungefähr fünf Minuten waren perfekt. Die fünf Minuten mit dir", sagte er und lächelte mich an. "Die waren wirklich das Beste", antwortete ich lächelnd. "Sag ich doch", grinste er und wir stiegen in das Auto. Die ganze Autofahrt über schwiegen wir uns an. Ich starrte aus dem Fenster. Schon standen wir vor unserer Haustür und liefen sofort in die Küche. "Ich mache uns was zu essen", sagte ich und holte einen Topf aus dem Schrank. "Ich helfe dir", sagte Ashton. "Danke", sagte ich und wir fingen an nebeneinander zu kochen. Nach einer halben Stunde stand das fertige Essen vor uns auf dem Tisch und wir hauten rein. "Ich habe Angst", sagte ich plötzlich. "Wovor?", fragte Ashton entsetzt und ließ seine Gabel fallen. "Vor Freitag", antwortete ich und starrte auf meinen Auflauf. "Brauchst du nicht. Es wird schon klappen", sagte Ashton zuversichtlich. "Es ist so schwer. Das Verlangen dich zu küssen wird manchmal so groß, dass ich Angst davor habe es nicht zurückhalten zu können und dich dann vor allen oder gar vor unseren Eltern küsse", sagte ich nachdenklich. "Glaub mir, mir geht es nicht anders. Aber wir kriegen dasschon hin, Schatz", ermutigte Ashton mich. "Warum musst du ausgerechnet mein Bruder sein? Können wir nicht ein ganz normales Paar sein?", fragte ich verzweifelt und legte meine Gabel beiseite. "Es wäre zu schön", murmelte mein Bruder und wir sahen uns traurig an. "Irgendwie werden wir diese Hürde meistern! Versprochen", sagte er und stand auf. "Versprochen", murmelte ich und stand ebenfalls auf. Wir räumten ab und setzten uns auf sein Bett. Ich schlief wieder neben Ashton in seinem Bett.
Am nächsten Morgen fiel mir auf, dass ich viel besser neben ihn schlafen konnte, als alleine in meinem Bett. Ich liebte ihn einfach. "Morgen", murmelte mein Bruder neben mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er wach war. "Morgen, Schatz", sagte ich leise. Ich wollte die Stille nicht allzu sehr unterbrechen. "Was wollen wir heute machen?", fragte er. "Nichts. Können wir heute einfach nur entspannen?", fragte ich zurück. "Aber klar. Alles was dein Herz begehrt", sagte Ashton und ich lächelte. "Danke", meinte ich und schmiegte mich an ihn. Wir verbrachten fast den ganzen Tag im Bett nebeneinander und kuschelten zusammen. "Soll ich uns langsam mal was zu essen machen?", fragte mein Bruder gegen Mittag. "Nein", sagte ich, als er fast schon aufgestanden war. Ich wollte nicht, dass er ging also zog ich ihn wieder zu mir zurück. Er sah mich fragend an, doch dann legte ich meine Lippen auf seine. Sofort erwiderte er den Kuss. Unsere Lippen bewegten sich langsam aufeinander und vorsichtig suchten unsere Zungen sich. Als sie sich fanden brach in mir ein Feuerwerk aus. Ein Kribbeln ging durch meinen Körper. Ich stöhnte leise und ich spürte wie Ashton leicht lächelte. Doch ich spürte, dass er den Kuss abbrechen wollte, also drückte ich ihn in die Kissen um den Kuss noch mehr zu vertiefen. Ich saß auf ihn und seine Hände waren auf meinen Hüften platziert. Meine Hände lagen immer noch auf seiner starken Brust und ich fühlte die Muskeln, die sich anspannten, wenn ich mit den Fingerspitzen darüber fuhr. Als wir uns nach einer Ewigkeit voneinander lösten, rangen wir beide nach Luft.
Danke für 1Tsd. Reads😍😍 das bedeutet mir total viel 🙈😊
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Geschwisterliebe
RomanceIn dieser Geschichte geht es um ein Madison, die eine egoistische Familie, aber dafür einen umso liebenswürdigeren Bruder hat. Als ein neuer Junge in ihre Klasse kommt, bringt er viele Komplikationen mit sich. Er scheint Maddy zu hassen, was sie si...