Kapitel 30

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"Wir müssen reden", sagte ich mit vollem Mund. "Ich weiß", antwortete Ashton, der mir gegenüber saß. Ich schluckte mein Stück Fleisch runter und sah ihn an. "Was war das vorhin in der Mensa?", fragte ich und ließ ihn nicht aus den Augen. "Was meinst du?", fragte Ash sichtlich verwirrt. "Die Mädchen", erinnerte ich ihn. Er runzelte die Stirn und überlegte. "Ach meinst du die, die mir zu gewunken haben?", fragte er und ich nickte. "Was soll mit ihnen sein?", fragte er verwirrt. "Warum hast du sie angelächelt?", fragte ich wütend. "Warum sollte ich nicht? Ich wollte nett sein", erklärte er. "Du hättest sie ignorieren können", meinte ich und trank einen Schluck meiner Cola. "Bist du eifersüchtig?", fragte Ashton belustigt. "Nein", behauptete ich, doch Ashton hob die Augenbrauen. "Okay, vielleicht ein bisschen", murmelte ich leise und hoffte sehr, dass er es nicht hörte. Aber natürlich hörte er es, denn seine Antwort war ein leises Lachen. "Das ist nicht witzig", protestierte ich. "Ich finde es süß", sagte mein Bruder. "Wenn du meinst", brummte ich ein wenig beleidigt. "Glaub mir, nichts liegt mir an den Mädchen... Du bist die einzige der mein Herz gehört", versprach Ashton und sofort setzte mein Herz einen Schlag aus. "Warum bist du so süß?", nuschelte ich. "Weil du es verdient hast sowas zu hören", antwortete Ashton und ich lächelte ihn dankbar an. "Du bist auch der einzige Junge den mein Herz gehört", sagte ich und lächelte noch breiter. "Ich liebe dich", sagte Ashton. "Ich dich auch", murmelte ich. Es wurde leise und man hörte nur noch das Schaben des Bestecks auf den Tellern. "Wie wollen wir das hinbekommen?", fragte ich nach einer Weile. "Was meinst du?", fragte Ashton. "Das mit uns", antwortete ich und wartete gespannt auf seine Antwort. "Wie dürfen es niemanden erzählen. Nicht mal unseren besten Freunden, okay?", fragte er. "Klar. Aber was ist mit Mum und Dad?", fragte ich vorsichtig. "Auf keinen Fall. Mum würde ausrasten und Dad würde vollkommen hinter ihr stehen. Die dürfen es also auch nicht erfahren", murmelte Ashton. "Niemand also", sagte ich. Mein Bruder nickte. "Das wird schwer", sagte ich. "Ich weiß, aber am schwersten ist es dich nicht in der Öffentlichkeit zu küssen", stöhnte Ash genervt. Auch ich blickte traurig auf mein Essen und schob es dann weg von mir. "Wenn Mum und Dad wiederkommen wird es noch schlimmer, da wir dann noch zu Hause auf der Hut sein müssen", meinte ich. "Ja leider", brummte Ashton und fuhr sich durchs Haar, was total sexy aussah. Ich musste mich beherrschen, um ihn nicht anzuspringen. "Wann kommen unsere Eltern denn wieder?", fragte ich. "Freitag", sagte mein Gegenüber. Ich nickte. "Weißt du was ich mich auch frage?", fragte ich nach einer Schweigepause.

"Was denn?"

"Was bist du jetzt für mich? Ein Freund? Ein Bruder mit gewissen Vorzügen?"

"Ich weiß es nicht, Maddy. Nenn mich so wie es dir gefällt, aber wenn du mit anderen über mich redest, dann nennst du mich 'Bruder'", erklärte mein Bruder mit gewissen Vorzügen. "Und du? Wie nennst du mich?", fragte ich. "In Gedanken und wenn du bei mir bist Freundin beziehungsweise Maus. Ansonsten Schwester. So schwer es mir fällt", erklärte er und sah mich gequält an. Natürlich verstand ich ihn, denn es ging mir nicht anders. "Vor der Clique fällt es mir am schwersten", murmelte ich. "Mir generell in der Öffentlichkeit. Aber wir haben ja jetzt noch zwei Tage, bis wir uns dann nicht mal in unseren eigenen vier Wänden näher kommen dürfen", seufzte Ashton frustriert. Ich stand auf und setzte mich auf seinen Schoß. Sofort schloss er mich in seine Arme und ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. "Dies hier können wir ab Freitag auch nicht mehr machen", sagte er und streichelte vorsichtig über meinen Rücken. Auf einmal kam mir eine Idee. "Und wenn wir die nächsten beiden Tage zu Hause bleiben?", fragte ich und hob meinen Kopf, um seine Reaktion beobachten zu können. Er sah mich emotionslos an, sodass ich Angst hatte, dass es ihm nicht gefiel. Er schien alle Möglichkeiten in Gedanken durchzugehen. Dann grinste er begeistert. "Das ist eigentlich keine schlechte Idee. Ansonsten hätten wir nur nachmittags Zeit und im Gegensatz dazu zwei ganze Tage für uns allein... Klingt verlockend, Schatz", sagte Ash und ich bekam eine Gänsehaut bei meinem genannten Kosenamen. "Also machen wir's? Mum und Dad müssen ja sowieso die Entschuldigung schreiben. Ob es nun zwei Tage mehr oder weniger sind, ist auch egal", sagte ich überzeugt und grinste meinen Bruder/Freund an. Er lächelte zurück. "Wir machen's", antwortete er und hob mich hoch. Ich quietschte erschrocken auf und dann ließ er mich runter. Schnell räumten wir den Tisch ab und lümmelten uns dann auf das gemütliche Bett in Ashtons Zimmer. "Film?", fragte mein Bruder und ich nickte. Schnell stand ich auf, damit ich mir einen aussuchen konnte. Ich wollte nicht, dass mein Bruder wieder einen Horrorfilm heraussuchte, die ich so hasste. Ich griff irgendeinen und schaute mir den Titel an. Es war irgendeine Schnulze. Ich hielt ihm den Film hin, da ich dachte, dass er ihn in den DVD Player schob. Aber anstatt dessen verzog er genervt das Gesicht. "Eine Schnulze? Muss das sein?", fragte er. "Welchen willst du denn gucken? Wenn du sie so hasst, warum hast du dann welche hier?", fragte ich verwirrt. "Mum guckt hier manchmal Filme, da ihr Fernseher im Zimmer kaputt ist. Deswegen liegt so ein Müll hier rum. Warte ich suche einen besseren", sagte Ashton und stand auf. Er kramte ein wenig in seinem DVD Regal, bis er fündig wurde. Stolz hielt er mir einen Film hin und ich las was auf dem Cover stand. "Einen Actionfilm? Ist das dein Ernst?", fragte nun ich genervt. "Besser als deine Schnulze 'Mit dir an meiner Seite' oder wie der Schrott heisst", argumentierte Ashton. "Außerdem spielt Taylor Lautner mit", fügte er schnell hinzu. "Wirf rein", meinte ich und grinste. Er verdrehte gespielt genervt die Augen und legte meine ausgewählte Schnulze beiseite, während er den Actionfilm einlegte. Währenddessen mummelte ich mich in Ashtons Decke auf seinem Bett. Er kam zu mir, drückte kurz auf Play und kuschelte sich dann zu mir. "Ein kleines bisschen Benehmen wir uns immer noch wie normale Geschwister", murmelte ich mitten im Film. "Findest du?", sagte Ashton interessiert und wandte sich mit dem Kopf zu mir. "Klar, ansonsten hätten wir nicht wegen zwei solchen Filmen diskutiert", meinte ich grinsend und auch Ashton lachte. "Stimmt", sagte er dann und legte einen Arm um mich.

Mal wieder bewunderte ich Taylor Lautner. Er war immer so stark, schnell und wunderschön. Um Ashton ein wenig zu ärgern, fragte ich: "Wie findest du Taylor eigentlich?" "Geht so. Es gibt bessere", antwortete mein Bruder. "Und du?" "Ich finde ihn hinreißend. Er ist so selbstbewusst, cool, stark, schön und sexy", schwärmte ich total übertrieben. Ich spürte unter meiner Hand wie sich Ashtons Muskeln anspannten, als er das hörte. Ich musste mir das Grinsen verkneifen. "Ach ja? Ist er das?", fragte er knapp. "Ja, auf jeden Fall", sagte ich ruhig. "Aha. Ich finde er ist total großkotzig und es gibt viel hübschere als ihn", grummelte mein Bruder. "Wieso großkotzig?" "Er redet immer davon, dass man alles schaffen kann. Was für eine Memme", brummte Ashton. Ich musste laut loslachen, da ich es nicht mehr zurückhalten konnte. "Was ist denn?", fragte mein Bruder verwirrt. "Bist du eifersüchtig?", fragte ich immer noch lachend. "Ja", sagte er ehrlich. "Süß. Keine Sorge ich finde ihn nur cool", sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dieser genügte ihm aber nicht, denn erhielt mein Kinn fest. "Gut so", sagte er zufrieden und küsste mich dann. Unsere Lippen berührten sich und in mir drin brach ein Feuerwerk der Gefühle aus. Meine Hände lagen auf seiner Brust. Meine Lippen erforschten seine und plötzlich suchte seine Zunge Einlass in meinen Mund. Den gewährte ich ihr und unsere Zungen begangen miteinander zu tanzen. Mich überkam eine Gänsehaut und ich drückte Ashton in die Kissen. Jetzt saß ich auf ihm drauf und meine Haare fielen über meine Schulter neben sein Gesicht. Seine Hand fuhr meinem Rücken rauf und runter, während wir uns küssten. Es war unglaublich perfekt. Auf einmal hörten wir einen Kugelschuss und fuhren erschrocken auf. Doch dann bemerkten wir, dass der aus dem Film kam und wir mussten lachen. Schnell drückte ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen und wir guckten entspannt den Film weiter.

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