Sollte ich ihm sagen, was ich für ihn empfand? Es war zwar schon klar, da ich ihn zweimal geküsst hatte, aber ich hatte ihm versprochen, dass ich ihm Bescheid geben würde. Sollte ich es wirklich jetzt machen? Oder würde ich damit alles ruinieren? Ich war hin und her gerissen. "Ash...", setzte ich an, doch unterbrach mich selbst. "Ja?", fragte er leise. Sollte ich es wirklich machen? Ich nahm all meinen Mut zusammen und sprach es endlich aus: "Ich liebe dich". Meine Worte waren nicht mehr als ein leises, zaghaftes Flüstern. Ich traute mich nicht in seine Augen zu sehen. Vielleicht hatte er mich nicht gehört. Vielleicht dachte er, dass ich mich zu schnell entschieden hatte. Vielleicht dachte er, dass es doch keine gute Idee sei. Vielleicht, vielleicht. Es war still neben mir. Ich traute mich immer noch nicht zu ihm zu sehen. Als er aber in der nächsten Minute nichts sagte, musste ich ihn anschauen. Er schaute ungläubig auf das Wasser. Shit, dachte ich und hätte mir selbst eine Kopfnuss geben können. Warum hatte ich das ausgerechnet jetzt gesagt?, dachte ich. Endlich regte sich mein Bruder und sah mich an. Er lächelte glücklich. Sofort musste auch ich erleichtert Lächeln. "Kannst du das bitte nochmal sagen?", fragte er. "Ich liebe dich", wiederholte ich und sah, wie er genüsslich die Augen schloss. Ich grinste leicht. "Ich liebe dich auch", antwortete er und küsste mich wieder. Es war dasselbe wie eben, doch wieder etwas besser und perfekter. "Du bist perfekt, Maddy", murmelte er in den Kuss hinein. "Nein, du", antwortete ich leise und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Er lächelte mich an. "Warum machst du mich so glücklich?", fragte er. Ich hob ahnungslos die Schultern und grinste ihn an. "Du machst mich auch glücklich", murmelte ich und lehnte mich an ihn. Endlich hatte ich es ausgesprochen. Ab jetzt würde ich zu meinen Gefühlen stehen. Komme, was wolle. Ich liebte ihn und dagegen konnte niemand etwas tun.Nach einer Weile packten wir die Sachen ein und verstauten sie im Auto. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und schnallte mich an. Ashton setzte sich auf den Fahrersitz und schaltete den Motor an. Er fuhr los und ich schaute aus dem Fenster. Als Ashtons Hand sich auf die Mittelkonsole legte und er geschaltet hatte legte ich meine Hand auf seine. Er drehte seine Hand um und unsere Finger verschränkten sich ineinander. Wortlos konzentrierte er sich auf die Straße und ich sah aus dem Fenster. Nach einer Weile hielten wir vor unserem Haus. Ich sah rüber zu meinem Bruder und er lächelte mich an. Wir brachten die Sachen wieder ins Haus und ich wollte in mein Zimmer gehen. "Maddy?", fragte mein Bruder mich. "Ja?", antwortete ich. "Können wir das wiederholen?", fragte er mich und ich nickte begeistert. "Sehr gerne", murmelte ich und umarmte ihn. Er legte seine muskulösen Arme um meine Taille und drückte mich an sich. Wieder fühlte ich mich geborgen. Dann hob ich meinen Kopf und küsste ihn. Seine Lippen waren so weich und schmeckte ein bisschen nach Erdbeere. "Ich liebe dich", sagte Ash. "Ich liebe dich auch", antwortete ich und löste mich von ihm. Dann lief ich in mein Zimmer.
Am nächsten Morgen weckte mich Ashton und mürrisch stand ich auf. Ich machte mich fertig und zog mich an. "Maddy, komm jetzt", rief mein Bruder und ich rannte die Treppen runter. Ich umarmte ich Ashton als Morgenbegrüßung. Schnell schnappte ich mir meine Frühstücksbox, die er mir gestern Abend vorbereitet hatte und wir liefen los. "Danke fürs Essen", sagte ich und verstaute die blaue Box in meiner Tasche. "Gerne", antwortete Ashton. "Heute Abend müssen wir mal reden", murmelte ich leise."Ja, ich weiß. Sei pünktlich zu Hause, okay", fragte Ashton, als wir vor dem Tor der Schule standen. "Keinen Kuss?", fragte ich traurig. Bitte, dachte ich, da ich den Tag ansonsten nicht überleben würde. Schnell sah Ashton sich um und zog mich in eine kleine Gasse. Dann drückte er mich sanft gegen die Steinmauer eines Hauses und legte seine Lippen auf meine. Ich schloss die Augen und erwiderte diesen Kuss. Meine Hände schlang ich um seinen Hals und unsere Lippen verschmelzten. "Wir müssen... Zum Unterricht", grummelte Ashton gegen meine Lippen und löste sich dann von mir. Ich atmete schwer. Das war Wahnsinn. Zum einem der Kuss und zum anderen die Gefahr, dass uns jemand sah. Aber das machte es so spannend, dachte ich und umarmte Ashton noch kurz. "Ich liebe dich", flüsterte ich schnell. "Ich dich auch, aber jetzt los", sagte mein Bruder und schob mich zum Schultor.

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Geschwisterliebe
RomanceIn dieser Geschichte geht es um ein Madison, die eine egoistische Familie, aber dafür einen umso liebenswürdigeren Bruder hat. Als ein neuer Junge in ihre Klasse kommt, bringt er viele Komplikationen mit sich. Er scheint Maddy zu hassen, was sie si...