Kapitel 25

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Sonntag. Morgen ist Montag, also Schule. Dies waren meine ersten Gedanken, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Genervt verdrehte ich die Augen. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und griff nach meinem Handy. 20 Nachrichten. Ich ging auf WhatsApp und fünf Chats mit ungelesenen Nachrichten öffneten sich auf meinem Bildschirm. Eine war von Ally. Sie fragte ob es mir gut ging. Eine weitere war von Max. Genau dasselbe. Ich antwortete den beiden, dass es mir gut ging. Was für eine Lüge. Ich scrollte die Chats weiter durch und sah, dass Ash mir geschrieben hatte. Ich ging auf den Chat und las: 'Bist du schon wach?' Ich grinste als ich mit 'ja' antwortete. Sofort erschien 'online'. Als er die Nachricht gelesen hatte schrieb er mir, dass ich runterkommen sollte. Ich las noch schnell die anderen Nachrichten der Klassengruppe und legte mein Handy beiseite. Als ich aufstand bemerkte ich, dass ich immer noch Ashtons Pulli anhatte. Ich überlegte kurz ob ich mich umziehen sollte, aber entschied mich dann dagegen. Also lief ich schnell ins Bad und putzte mir meine Zähne. Dann band ich mir einen lockeren Zopf und lief schnell nach unten. Ich war verdammt neugierig auf das,was Ashton von mir wollte. Normalerweise rief er mich immer, anstatt das er mir schrieb. Also war irgendwas vorgefallen. Ein unwohles Gefühl machte sich in meinem Magen breit. Ich fand meinen Bruder unten in der Küche vor. Er wirkte etwas nervös. Was war nur los? Ich umarmte ihn kurz und setzte mich an den reich gedeckten Frühstückstisch. Vorsichtig schnitt ich das heiß dampfende Brötchen auf und bestrich es mit Butter. Sofort schmolz die Butter unter dem Messer dahin. Ich legte Käse auf die Brötchenhälfte und biss rein. "Maddy?", fragte Ashton. Ich sah ihn an und nickte als Zeichen dafür, dass ich ihm zuhörte. "Ich habe eine kleine Überraschung für dich", sagte mein Bruder und seine Augen leuchteten. "Die da wäre?", fragte ich gespannt. "Wenn ich es dir jetzt sagen würde, dann wäre es keine Überraschung mehr. Nehme dir heute Abend ein paar Stunden Zeit okay?", fragte mein Bruder und wieder nickte ich. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt, aber vermieden den Kuss von gestern. Nachdem wir fertig waren, räumten wir ab und ich ging nach oben in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett. Dann fiel mir was ein. Ich ging auf den Flur unseres Obergeschosses und überquerte diesen bis ich vor Ashtons Tür stand. Ich klopfte und hörte ein "Herein!". Ich steckte den Kopf in die Tür und sah meinen Bruder an. "Was soll ich anziehen?", fragte ich. "So wie immer. Nichts Aufwendiges", antwortete mein Bruder und wir beide lächelten. Über Stunden stand ich vor meinem Schrank und überlegte. Nichts Aufwendiges? Was Besonderes? Schlussendlich kam ich dazu, dass ich eine normale Hotpant mit einem bauchfreien Oberteil anzog und meine Nike Schuhe. Ich überlegte fieberhaft wo er mit mir hingehen würde. Oder was er für eine Überraschung für mich hatte. Vielleicht würden sie in ein Restaurant gehen? Oder ins Kino? Ich wusste es nicht.

Abends lief ich geduscht und umgezogen runter und zog meine Schuhe an. Zusammen mit Ashton lief ich zu seinem Auto. Meine Nervosität stieg. Während der Autofahrt schwiegen wir. Mittlerweile machte ich mir Gedanken über die unnötigsten Sachen. War ich richtig angezogen? Saßen meine Haare? Was würde er wohl machen? Würden wir über den Kuss reden? Würde ich ihm meine wahren Gefühle für ihn gestehen? Er war nur mein Bruder, Maddy, dachte ich. Oh Gott, ich machte mich selbst verrückt. Ich atmete leise und tief durch und plötzlich hielt das Auto. Ich sah mich um und erkannte nichts. Wir waren mitten im nirgendwo. Fragend sag ich in Ashtons schönes Gesicht. Er grinste mich an und hielt mir ein schwarzes Tuch unter die Nase. "Was wird das?", fragte ich, als er näherkam. "Ich verbinde dir nur die Augen. Es soll ja eine Überraschung bleiben", sagte Ash und verband mir die Augen. Das Tuch roch nach ihm. Wieder holte ich tief Luft, diesmal aber nicht um mich zu beruhigen, sondern um seinen Duft einzusaugen. Ich war definitiv verrückt. Aber sein Plan funktioniert, ich sah nichts. Ashton fuhr wieder los und ich versuchte mir den Weg zu merken. Rechts, links, gerade aus, dachte ich, aber schnell war ich durcheinander. Nach einer Weile stoppte Ashton den Wagen. "Kann ich die Augenbinde abnehmen?", fragte ich. "Nein noch nicht. Ich helfe dir jetzt aus dem Auto", sagte Ashton von rechts. Er war offensichtlich schon ausgestiegen und hatte meine Beifahrertür aufgemacht. Er nahm meine Hand und half mir aus dem Auto. Vorsichtig führte er mich zu dem 'geheimen' Ort. Ich spürte etwas Weiches unter meinen Schuhen. Leises Plätschern drang in meine Ohren. "Jetzt", murmelte Ashton nah an meinem Ohr und nahm mir die Augenbinde ab. Mein Mund klappte vor Erstaunen runter.

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