Kapitel 16

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Ashton kam bei Jason an und packte ihn hart bei der Schulter. Sofort drehte Jason sich um und schaute meinen Bruder an. Dann guckte er zu mir, zu Jason und wieder zu mir. Dann checkte er unsere Ähnlichkeit. Er fing an zu grinsen. "Hast du meine Schwester beleidigt?", rief Ashton. Sofort wanden sich alle Blicke zu uns. Kein Wunder, hier passierte nie etwas und wenn, dann wollten alle dabei sein. Ein Streit oder sogar eine Prügelei war das beste was passieren konnte. Traurig, aber wahr. "Nö, ich habe nur die Wahrheit gesagt", meinte Jason ganz locker und entfernte mit einer geschmeidigen Bewegung die Hand meines Bruders von seiner Schulter. Sofort packte mein Bruder wieder fest zu. "Das sehe ich anders", sagte Ashton und drückte zu. "Logisch, du bist ja ihr Bruder", lachte Jason ihn aus. Ich stand einfach nur daneben und wusste nicht was ich machen sollte. Mein Bruder hatte einen Dickschädel, es würde nichts bringen ihn aufzuhalten. "Ein stolzer Bruder! Ich will nicht, dass du sie noch einmal irgendwie angreifst, hast du verstanden?", fragte Ashton laut. Um uns herum war es totenstill. "Ach, sie kann das schon ab. Nicht wahr, Prinzessin?", fragte er und wandte sich mit der Frage an mich. Ich sah ihn erstaunt an. "Ich kann deine Beleidigungen ab, aber dich kann ich nicht ab! Du bist ein Arschloch!", sagte ich, ohne mit der Wimper zu zucken. "Und du die Schulschlampe?", fragte er locker. Ich schnappte empört nach Luft. Sofort landete Ashtons Faust in Jasons Gesicht. Jason taumelte zurück und automatisch fuhr seine Hand zu seinem Auge. "Nenn sie nicht so! Sie ist keine Schlampe! Nur weil du vielleicht alle Mädels flachlegst und ihnen danach die Herzen brichst, ist sie noch lange nicht so! Sie ist ein wundervoller Mensch! Lass sie in Ruhe oder ich raste richtig aus!", schrie Ashton ihn an. Jason sah ihn einfach nur wütend an ohne etwas zu sagen. "Hast du mich verstanden?", schrie Ashton. "Ja habe ich, Arschloch", antwortete Jason. Sofort stellte ich mich vor Ashton und versuchte ihn zu beruhigen, da ich wusste, dass er sich sonst auf Jason stürzen würde. Das wollte ich unbedingt vermeiden. "Er ist es nicht wert, Ash", sagte ich leise. "Süß! Ashilein braucht die Unterstützung seiner kleinen Schlampen-Schwester!", sagte Jason hinter mir. Meine Hände fingen nun auch an zu zittern. Ich drehte mich um und holte aus. Meine Hand traf laut klatschend seine Wange. Ein roter Abdruck meiner Hand bildete sich auf seiner rechten Wange. Ich sah ihn wütend an. "Nenn mich nicht so! Du hast immer noch keinen blassen Schimmer über mich oder über mein Leben! Lass mich einfach in Ruhe, du Pisser!", schrie ich wütend. Ich war verwundert über meine Wortwahl. Sonst wurde ich doch nicht so ausfallend. Aber er hatte es nicht anders verdient. Einige um uns herum klatschten leise. Unsere Zuschauer hatte ich ganz vergessen. Wieder mal hatte ich es geschafft Jason vor der Schule bloßzustellen.

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