Kapitel 39

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Als wir zu Hause ankamen war sein T-Shirt durchnässt. Sofort legte er mich in mein Bett und deckte mich zu. "Du kannst ja wieder zu Kate gehen, jetzt wo deine notdürftige und dumme Schwester versorgt ist", sagte ich giftig. "Ich werde ganz bestimmt nicht zu ihr gehen. Es tut mir leid", murmelte mein Bruder leise und setzte sich auf meinen Bettrand. "Wie konntest du nur? Wie konntest du ohne mit der Wimper zu zucken mit ihr ins Bett steigen?", fragte ich am Boden zerstört. "Ich war so fertig, weil du Jason geküsst hast als gäbe es keinen Morgen. Ich wusste schon länger, dass Kate auf mich stand und dann habe ich sie einfach mit hochgenommen. Anfangs wollte ich nur ein bisschen knutschen um mich besser zu fühlen. Aber als sie anfing mir das Shirt auszuziehen fing ich an mich unwohl zu fühlen. Ich wusste, dass es falsch war dich so zu hintergehen. Und dann stehst du da aufeinmal und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Es tut mir so leid", sagte Ash. Mein Bruder hatte Tränen in den Augen. Das überraschte mich, denn ich hatte ihn noch nie weinen sehen. Schnell Kniff mein Bruder die Augen zu und drehte sich von mir weg. Ich sollte nicht sehen, dass er kurz davor war in Tränen auszubrechen. Diese Geste bedeutete mir so viel, dass mir auch wieder Tränen über das Gesicht liefen. "Sieh mich an!", forderte ich mit brüchiger Stimme. Er drehte langsam sein Gesicht zu mir und seine Augen waren rot gerändert. "Warum musstest du das machen? Ich musste Jason küssen. Wegen einer Scheißaufgabe. Aber du? Du musstest Kate nicht ins Bett kriegen, aber hast es trotzdem gemacht", sagte ich und fing an zu weinen. "Es tut mir alles so leid. Ich liebe doch nur dich", sagte Ashton und eine einzelne Träne kullerte über seine Wange. Er wollte sie hastig wegwischen, doch ich hielt seine Hand fest. Dann fuhr ich selbst mit meinem Zeigefinger über die nasse Stelle der Haut. "Tut dein Bein noch weh?", fragte mein Bruder besorgt. "Nein", antwortete ich. "Du solltest schlafen. Ich gehe rüber", meinte Ashton plötzlich und wollte aufstehen. Doch ich hielt ihn an seiner Hand fest. Ich wusste, dass ich nicht ohne ihn an meiner Seite einschlafen konnte, also sagte Ich: "Bitte bleib!" Er sah mich erstaunt an, doch als ich meine Bettdecke hob und ihn zu verstehen gab, dass er sich zu mir legen sollte, lächelte er leicht. Ash legte sich zu mir und deckte uns zu. Wir lagen in einem gewissen Abstand voneinander entfernt. Diese Entfernung fühlte sich falsch an. Aber ich wusste nicht, ob ich es ertragen würde, wenn ich in seinen Armen läge. Schließlich lag Kate erst vor einer halben Stunde in seinen Armen. Sie und nicht ich. An diesen Gedanken kamen wieder diese bescheuerten Tränen hoch. Ich versuchte sie zu unterdrücken, doch es klappte nicht. Sofort merkte Ashton, dass ich weinte und kam näher zu mir gerückt. Noch immer berührten wir uns nicht. "Was ist los?", fragte er besorgt. "Der Gedanke, wie du sie in deinen Armen hältst und sie küsst, tut weh", murmelte ich leise. Er versteifte sich neben mir. "Es tut mir so unendlich leid, Maddy. Ich weiß, dass ich dich sehr verletzt habe. Ich kann die Zeit leider nicht zurückdrehen. Wenn ich es könnte, dann würde ich es tun. Glaub mir!", sagte Ashton gequält. Aus irgendeinem Grund glaubte ich ihm. Dann rückte ich ein kleines Stückchen zu ihm und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Reflexartig legte er seine Arme um mich. Es fühlte sich richtig an. "Willst du schlafen?", fragte mein Bruder mich nach einiger Zeit. "Ich kann nicht", antwortete ich leise. "Ich auch nicht", murmelte Ashton. Es war ruhig in meinem Zimmer. Niemand sagte etwas. Doch dann hielt ich es nicht mehr aus und fragte: "Wie war es?" "Was meinst du?", fragte mein Bruder verwirrt. "Kate zu... Naja... Sie zu küssen und mit ihr rumzumachen?", fragte ich schüchtern. Für einige quälende Minuten bekam ich keine Antwort. "Es fühlte sich falsch an. Am Anfang wollte ich mich nur von dem Gedanken ablenken, dass du Jason geküsst hast. Doch als sie anfing mir das T-Shirt auszuziehen fühlte ich mich verdammt unwohl", wiederholte Ashton seine Worte von vorhin. "Und in der Zwischenzeit? Also während des Küssens und vor dem T-Shirt ausziehen?", fragte ich. Keine Ahnung warum ich das so unbedingt wissen wollte, aber ich musste es fragen. "Da war nichts. Ich fühlte absolut nichts. Bei dir hingegen geht die Sonne auf, wenn ich deine Lippen berühre. Ich habe ein wahnsinniges Kribbeln im Bauch und in diesen Sekunden machst du mich wehrlos. Ich bin immer verrückt nach dir, aber in diesen Sekunden noch mehr als sonst. Es ist das schönste Gefühl der Welt dich zu Küssen. Weil ich dann weiß, dass du mir gehörst. Das du mich liebst. So wie ich dich liebe. Ich werde nie mehr etwas so starkes für jemanden empfinden wie ich es für dich empfinde. Es tut mir alles so leid. Ich habe dich verletzt. Ja, ich wiederhole mich, aber es tut mir alles so unendlich leid. Ich wollte das nicht, Maddy", sagte er leise neben mir. Ich starrte gegen seine Brust. Langsam versuchte ich seine Worte zu realisieren. Er war so süß. Womit hatte ich ihn verdient? Aber konnte ich ihm wirklich schon verzeihen? Ich überlegte kurz, doch hörte dann auf mein Herz. Mein Herz sagte, dass ich ihn wollte. Mehr als alles andere auf der Welt. Ich drückte meinen Bruder in die Kissen und lag jetzt halb auf ihm. Dann legte ich meine Lippen auf seine und küsste ihn. Er erwiderte erst zögerlich, aber als er merkte, dass ich es ernst meinte, begann er mich leidenschaftlicher zu küssen. Dieses Kribbeln was er eben beschrieben hatte war nun in meinem Bauch. Er schlang seine Arme um meinen Bauch und drehte sich so, dass ich unter ihm lag. Mit seinen Händen stützte er sich neben meinem Kopf ab. Seine Lippen verließen meine keine einzige Sekunde lang. Es war unglaublich. "Heißt das, dass du mir verziehen hast?", fragte Ashton nachdem wir uns voneinander lösten."Ich überlege noch", neckte ich ihn lächelnd. Auch mein Bruder grinste und beugte sich wieder zu mir rüber. Ich schloss die Augen und ich wartete darauf, dass seine Lippen sich auf meine legten. Doch nichts dergleichen geschah. Zögernd öffnete ich meine Augen und sah in Ashtons grinsendes Gesicht. "Das hättest du wohl gerne", lachte mein Bruder und entfernte sein Gesicht wieder von meinem. "Ja", murmelte ich schmollend. "Den musst du dir erst verdienen", sagte er. "Und wie?", fragte ich eingeschnappt. Ashton unterdrückte ein Lachen, als er antwortete. "Sag mir was du an mir liebst", sagte er dann. "Im Moment gar nichts", brummte ich und drehte mich auf die Seite. "Und generell?", flüsterte er ganz dicht an meinem Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut. Gott, dieser Junge machte mich verrückt, dachte ich. "Na schön. Ich liebe an dir deine Art. Dein Aussehen. Deine Haare. Dein Gesicht. Deine Augen sind ein Traum. Du hast einen wundervollen Charakter, den niemand ersetzen kann, weil du einzigartig bist. Ich liebe dein Lachen. Wenn du lachst oder lächelst, geht für mich die Sonne auf. Du bist meine persönliche Definition von perfekt. In meinen Augen bist du perfekt. Ich liebe dich", sagte ich, aber lag immer noch mit dem Rücken zu ihm. Ich hatte Angst vor seine Reaktion. Hatte ich zu sehr übertrieben? Glaubte er mir nicht? Würde er sich lustig über mich machen? All diese Gedanken durchflogen meinen Kopf. Etwas angespannt wartete ich auf dieReaktion von meinen Bruder. Plötzlich lagen seine Lippen wieder auf meinen. Ich schloss die Augen und genoss die wundervollen Sekunden. Sie gehörten nur uns. "Ich liebe dich", nuschelte Ashton, als er sich kurz von mir löste. "Ich dich auch", antwortete ich und er fing an meinen Hals zu küssen. Ich bekam eine leichte Gänsehaut und ich zog seinen Kopf wieder zu meinem, um dann meine Lippen auf seine zu drücken. Mein Gehirn schaltete sich komplett ab und ich dachte nur noch an Ashton. Seine Hand glitt langsam unter mein T-Shirt und streichelte meinen Bauch. Dabei zog er mir mein bauchfreies Top über den Kopf. Auch Ashton zog sein Shirt aus und ich erkundete seinen durchtrainierten Bauch und meine Hände fuhren hoch zu seiner Brust. Ich fuhr mit meinem Zeigefinger hoch und runter und betrachtete faszinierend seine Muskeln, die sich unter meinem Finger anspannten. Wir zogen uns die Hosen aus und legten uns in Unterwäsche nebeneinander. Erst war es mir ein bisschen peinlich, doch mein Bruder betrachtete mich mit einem Funkeln in den Augen. "Du bist wunderschön", murmelte er, als seine Augen meinen Körper ab scannten. "Du auch", flüsterte ich und hob meinen Kopf, damit ich wieder seine Lippen berühren konnte. Ashtons Hand fuhr meinen Rücken hoch und runter. Irgendwann kam er bei dem Verschluss meines BH's an und seine Hand hielt inne. Ich ahnte schon was kam, aber ich küsste ihn einfach weiter, in der Hoffnung das er sich von meinem BH entfernen würde. Doch er versuchte den Verschluss geschickt mit einer Hand zu öffnen. Dies war der Zeitpunkt wo ich mich ruckartig von ihm löste und seinen Arm festhielt. Er sah mich verwundert an und ich schaute peinlich berührt nach unten. "Ich kann das nicht", sagte ich dann, weil ich der Meinung war, dass ich ihm eine Entschuldigung schuldig war. "Warum nicht?", fragte mein Bruder ein wenig enttäuscht. "Ich bin einfach noch nicht bereit dafür", sagte ich ehrlich. Er sah mich an und nickte dann langsam. Sofort rückte mein Bruder von mir weg. Ich blickte ihn traurig an. "Warum nicht?", fragte er dann distanziert. "Ich... Ich bin noch Jungfrau", sprach ich zögerlich aus. Seine Augen weiteten sich. "Echt jetzt?", fragte er. Ich nickte nur und sah nicht in seine Augen. "Aber... Was war mit deinem letzten Typen? Diesem Lukas?", fragte er verwirrt. "Da war gar nichts", sagte ich und wunderte mich, dass er so verwirrt war. Erleichtert atmete er aus. "Es tut mir leid, aber es fühlt sich nicht richtig an. Wenn, dann will ich es genießen", sagte ich ehrlich. "Ja, das kann ich natürlich verstehen. Keine Sorge, ich werde warten", meinte mein Bruder und zog mich wieder in seine Arme. "Danke", flüsterte ich leise und schmiegte mich an seine Brust. Er streichelte langsam über mein Haar und summte leise. Dieses Geräusch war für mich wie ein Schlaflied. Ich schloss die Augen und schon war ich eingeschlafen.

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Tut mir leid, dass solange kein Kapitel kam. Ich werde versuchen jetzt regelmäßiger zu posten! Ich würde mich sehr über Reads, Votes und Kommentare freuen 😊 viel Spaß beim lesen!🙈

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