Den Rest des Tages verbrachten wir damit nebeneinander zu liegen, Filme zu schauen und uns zu küssen. Ashton hatte kein Mittagessen gemacht, was dann wohl auch der Grund war, weshalb um halb acht abends unsere Bäuche knurrten. Wir lachten und standen endlich mal auf. Zusammen kochten wir irgendein schnelles Essen und setzten uns dann an den Tisch. Schweigend drehten wir die Spaghetti auf der Gabel und führten sie zu unserem Mund. Niemand wollte etwas sagen. Doch wir mussten alles besprechen. "Ich glaube es wäre gut, wenn wir alles nochmal durchgehen", sagte ich. "Das ist ja wie vor einer Prüfung", grummelte Ashton, aber ich sah ihn nur zweifelnd an. Er hob unschuldig die Hände. "Sorry", murmelte er. "In der Schule auf gar keinen Fall", stellte ich fest und Ashton nickte. "Hier zu Hause nur dann, wenn wir uns zu 100% sicher sind, dass niemand kommt", fügte Ashton hinzu. "Und wir dürfen absolut niemanden von uns erzählen", sagte ich leise. "Genau", stimmte er mir zu und ich starrte auf meinen Teller. "Es wird so schwer", murmelte Ashton ganz leise. Es war schon fast ein Flüstern. Ich hörte, dass er unglaublich traurig war. Das war ich auch, aber einer von uns musste einen kühlen Kopf behalten. Dieses Mal war ich dran. "Wir kriegen das schon hin! Bis jetzt haben wir alles zusammen durchgestanden! Auch dies schaffen wir", ermutigte ich uns. Er sah mich zweifelnd an und ich versuchte möglichst überzeugt auszusehen. Aber selbst ich traute meinen eigenen Worten nicht über den Weg. "Wir packen das. Irgendwie", murmelte mein Bruder. "Ja. Irgendwie", wiederholte ich. Es war hoffnungslos. So richtig glaubten wir beide nicht daran, aber wir mussten es hinkriegen! Wir hatten keine andere Wahl! Ich seufzte und massierte meine Schläfen, da ich starke Kopfschmerzen bekam. "Kopfschmerzen?", fragte Ashton und ich nickte. "Ja", antwortete ich knapp und mein Bruder stand auf. Er hockte sich vor mich nieder und nahm meinen Kopf in seine Hände. Vorsichtig fing er an meine Stirn zu massieren. Seine Daumen strichen und drückten gleichzeitig über meine Stirn und ich entspannte mich. So hatte er es früher immer gemacht, wenn ich Kopfschmerzen hatte. Ich musste Lächeln, als ich an die alten Zeiten dachte. "Was ist so witzig?", fragte mein Bruder mich. "Nichts. Nur ich erinnere mich gerade daran, wie du mir früher immer die Stirn so massiert hast wie jetzt. Ich liebe das", sagte ich. "Und dich", fügte ich leise hinzu. "Ich dich auch, Schatz", sagte Ash und er hörte auf meine Stirn zu massieren. "Küss mich, Ashton", flüsterte ich und zog ihn zu mir. Die Lippen meines Bruders berührten meine und ich schloss die Augen. In meinem Bauch brach ein Feuerwerk der Gefühle aus und ich lächelte leicht in den Kuss hinein. Das war unglaublich gut. Ashton beugte sich leicht über mich, damit er wieder größer war als ich. Er wollte die Oberhand behalten. Mein Bruder hob mich hoch und trug mich in sein Bett. Dort legten wir uns hin und küssten uns weiter. "Ich liebe dich", nuschelte ich irgendwann atemlos. "Ich liebe dich auch", antwortete er und ich grinste. Dann gab ich ihm noch einen Kuss und wir gingen ins Bad. Schnell erledigten wir unsere Abendroutine und schon lagen wir wieder nebeneinander im Bett.
Kaltes Wasser traf auf mein Gesicht. Sofort riss ich erschrocken die Augen auf und sah Ashton vor seinem Bett mit einem Eimer in der Hand stehen. "Aufstehen", sagte Ashton und lachte sich halb tot. Wütend sah ich ihn an. "Du Arsch!!", schrie ich. "Sorry. Aber ansonsten kommst du gar nicht mehr aus dem Bett", grinste mein Bruder. "Halt die Fresse, du Idiot", maulte ich und stand schnell auf. Ich hörte noch wie Ashton lachte und dann schloss ich die Badezimmertür. Ich sprang unter die Dusche und heißes Wasser prasselte auf meinen Körper. Entspannt schloss ich die Augen und spürte wie meine Muskeln sich entspannten. Doch nach ein paar Minuten verließ ich die Dusche und mummelte mich in ein großes, weißes Handtuch. Ich bürstete meine Haare und föhnte sie trocken. Danach lief ich in mein Zimmer und suche mir irgendwelche Klamotten heraus. Fertig umgezogen hörte ich Ashton nach mir rufen. Genervt verdrehte ich die Augen und joggte nach unten. "Auch mal fertig?", neckte mein Bruder mich und ih schaute ihn nur genervt an. Ich zog meine Schuhe an und schnappte meine gepackte Tasche. Zusammen verließen Ashton und ich das Haus. "Bist du sauer?", fragte Ash, als wir auf dem Weg waren. Ich nickte stumm. "Was hätte ich sonst machen sollen?", fragte er. "Mich normal wecken?", fragte ich gereizt. "Du warst nicht wach zu kriegen. Tut mir leid", sagte Ashton, doch er musste sich ein Lachen verkneifen. Wir waren vor der Schule angekommen. "Arschloch", zischte ich und ging erhobenen Hauptes davon. Hinter mir hörte ich noch Ashtons lachen und auch ich musste ein kleines bisschen Grinsen.
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Geschwisterliebe
RomanceIn dieser Geschichte geht es um ein Madison, die eine egoistische Familie, aber dafür einen umso liebenswürdigeren Bruder hat. Als ein neuer Junge in ihre Klasse kommt, bringt er viele Komplikationen mit sich. Er scheint Maddy zu hassen, was sie si...