Kapitel 22

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Am nächsten Morgen wurde ich von der Sonne, die genau in mein Gesicht schien, geweckt. Ich blinzelte kurz, doch schloss sofort wieder meine Augen. Die Sonne blendete zu sehr. Nach einigen Minuten legte sich ein Schatten auf mein Gesicht und nun konnte ich meine Augen ganz öffnen. Ich lag immer noch in Ashtons Bett. Langsam drehte ich mich um und sah in sein Gesicht. Er schlief noch und ich grinste. Ashton sah süß aus, wenn er schlief. Auf einmal öffnete er seine Augen und sah mich an. "Guten Morgen", begrüßte ich ihn. "Morgen", murmelte mein Bruder und streckte sich. "Frühstück?", fragte ich lächelnd und er nickte. Ich sprang aus seinem Bett und sofort wurde mir kalt. Ich lief zu Ashtons Schrank und kramte einen Pulli von ihm raus. "Darf ich?", fragte ich und hielt das Oberteil hoch. Grinsend nickte mein Bruder. Ich schlüpfte in den zu großen Pulli und lief dann nach unten. Ich musste die Ärmel hochschieben, damit sie nicht in dem Rührei, welches ich gerade zubereitete, hängen. Als ich alles fertig hatte rief ich nach meinem Bruder. Er kam mit einer kurzen Hose und sonst nichts runter. Wir setzten uns an den Tisch und begangen unsere Brötchen aufzuschneiden. "Nochmal danke für letzte Nacht", murmelte ich. "Dafür doch nicht. Ich fand es schön. Wie früher", antwortete Ashton mit vollem Mund und einem Grinsen auf den Lippen. "Ich auch", antwortete ich lächelnd. "Hör zu, ich muss dir etwas sagen", sagte Ashton und holte tief Luft. "Ja?", fragte ich interessiert und sah ihn an. "Also...", setzte er an, doch es klingelte an der Tür. Ich sah ihn entschuldigend an und ging zu unserer Haustür. Ich öffnete sie und sah in das Gesicht eines Postboten. "Hi", sagte er. "Hey", meinte ich und nahm das Paket, welches er mir gab, entgegen. "Einmal eine Unterschrift bitte", sagte er und ich unterschrieb auf dem Display, welches er mir unter die Nase hielt. Der Mann verabschiedete sich und ich stellte das kleine Paket auf die Kommode, da es für meine Eltern war. Ich lief wieder in die Küche. "Was wolltest du sagen?", fragte ich um wieder auf das Thema zu kommen. "Ach vergiss es", murmelte Ashton."Nein jetzt sag", quengelte ich. Er lachte und sah mich an."Lass uns erst den Tisch abräumen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, okay?", fragte er und ich runzelte kurz die Stirn, nickte aber dann. Also räumten wir den Tisch ab und als wir fertig waren, lehnte ich mich an denTresen. Ashton stellte sich vor mich. "Was wolltest du mir jetzt sagen?", fragte ich neugierig. "Oh man, ich kann es dir nicht sagen", murmelte mein Bruder. "Doch du kannst! Spann mich nicht so auf die Folter!" "Du wirst mich garantiert hassen, aber ich kann es einfach nicht mehr ignorieren", murmelte er und sah mir fest in die Augen. Wieder runzelte ich die Stirn. Ich verstand ihn nicht. "Was meinst du?", fragte ich deshalb. "Ich habe mich verliebt", antwortete er leise. "Wow... Und in wen?", fragte ich gelassen. Er kam mit seinem Gesicht näher und ich dachte er wollte mir den Namen ins Ohr flüstern, doch es kam anders. Er legte seine Lippen auf meine. Ich erstarrte und war total überrumpelt. Aber irgendwie konnte er gut küssen. Ich erwiderte den Kuss ohne nachzudenken. Ashton zog mich in eine Umarmung, aber meine Hände hingen immer noch lose neben meinem Körper. Nach ein paar Minuten schaltete mein Gehirn sich wieder ein und ich riss die Augen auf. Sofort stieß ich Ashton von mir. "Wie kannst du nur?", schrie ich ihn an. "Es tut mir leid, aber ich kann doch auch nichts dafür", sagte Ash leise. Meine Handfläche traf seine Wange. Geschockt sah er mich an. Ich drehte mich um und lief aus der Küche. Ich musste hier raus. "Maddy...", rief Ashton, doch ich antwortete nicht. Ich lief in mein Zimmer und schloss mich dort ein. Ich wollte alleine sein.

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