Kapitel 21

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Schnell war ich im Land der Träume. Ich wachte erschrocken auf. Es hatte gedonnert. Plötzlich wurde mein Zimmer hell erleuchtet durch einen Blitz. Ich zuckte zusammen. Ja, ich war eine dieser Personen die Respekt vor Gewittern hatten. Ich schaute auf die Uhr. Es war 04:00 Uhr. Ich legte mich wieder hin und versuchte wieder einzuschlafen. Gerade als ich wieder müde wurde, donnerte es wieder. Diesmal aber lauter. Es klang, als wäre das Gewitter direkt über unserem Haus. Langsam bekam ich Angst. Ich wusste zwar, dass wir einen Blitzableiter am Dach hatten, aber ganz wohl war mir nicht. Was jetzt? Ich dachte an früher. Wenn ein Gewitter war, bin ich immer zu meinem Bruder ins Zimmer gelaufen und hatte mich zu ihm ins Bett gekuschelt. Sollte ich das jetzt auch? Nein. Er sollte ruhig schlafen, dachte ich unsicher. Der nächste Donner ertönte, gefolgt von einem Blitz. Okay, ich hielt es hier nicht mehr aus. Ich sprang aus meinem Bett und tapste auf nackten Füßen zu dem Zimmer meines Bruders. Das Parkett war eiskalt. Ich öffnete leise die Tür und ging zu dem Bett von Ashton. Ich erkannte sofort, dass er noch schlief, da gerade ein weiterer Blitz das Zimmer erhellte. Vorsichtig tippte ich Ashton an. Er rührte sich nicht. Sollte ich wieder zurück in mein Zimmer gehen? Die Antwort auf diese Frage war ein erneuter Donner, dicht gefolgt von einem Blitz. Definitiv nicht, dachte ich verängstigt und schüttelte meinen Bruder wach. "W-was ist los?", fragte er verschlafen, als er mich erkannte. "Kann ich zu dir kommen?", fragte ich leise und schon hob mein Bruder die Decke. Ich legte mich zu ihm ins Bett und genoss die Wärme, die von Ashton ausgestrahlt wurde. "Alles okay?", fragte er. "Nein... Ich hatte einfach Angst bei diesem Gewitter alleine in meinem Zimmer sein zu müssen", erklärte ich leise. "Wie früher, was?", fragte er lächelnd. Ich nickte. "Oder soll ich wieder gehen? Ich wollte dich eigentlich schlafen lassen, aber ich hatte zu viel Angst", sagte ich. "Nein, nein. Schon okay. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin ja da", meinte Ashton und zog mich an sich ran. Ich schloss die Augen und plötzlich kam mir die Angst total überflüssig vor. "Ich weiß. Tut mir leid. Ich wollte echt nicht stören", sagte ich leise und wollte aufstehen. Doch ich wurde von meinem Bruder zurückgezogen. "Wie ich schon sagte. Alles gut. Bleib jetzt hier und versuche noch ein bisschen zu schlafen", flüsterte Ashton. Ich legte mich wieder hin und mein Bruder legte einen Arm um mich. "Ash?", fragte ich leise."Ja?", antwortete er flüsternd. "Was hat Jason gegen mich?", fragte ich. "Keine Ahnung, Maus. Aber mach dir nichts draus. Er ist ein Arsch", meinte Ashton. "Ich hätte nie gedacht, dass er so aggressiv werden würde", sagte ich ehrlich. "Ich auch nicht",murmelte mein Bruder. "Zum Glück warst du da", meinte ich. "Ja. Ich werde dich immer beschützen", versprach er. "Süß", sagte ich lächelnd. "Nein, die Wahrheit", meinte er. "Wenn du meinst", murmelte ich und gähnte. "Jetzt sei leise und schlaf endlich", lachte Ashton leise. "Ich bin aber nicht müde", versuchte ich überzeugend zu sagen, doch wurde von einem erneuten Gähnen unterbrochen. "Erzähl das jemand anderen. Es ist zwar Wochenende, aber ich denke nach den Ereignissen der letzten Tage solltest du vielleicht ein bisschen schlafen", erklärte Ashton. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ich drehte mich um und mein Rücken berührte seinen Bauch. "Gute Nacht", sagte ich leise. "Gute Nacht", antwortete er und ich schloss die Augen.

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