Kapitel 33

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"Danke für eure tolle Mitarbeit", sagte Herr Schmidt und entließ uns so aus dem Unterricht. Wow 5 Minuten vor Unterrichtsschluss, dachte ich und grinste. Ally, Max und ich packten schnell unsere Taschen und liefen nach draußen. Essen würden wir in der zweiten Pause. Wir setzten uns in das Gras und ich streckte mein Gesicht in die Sonne. "Hey Maddy", sagte jemand und ich öffnete meine Augen. "Jason", antwortete ich ein kleines bisschen genervt. "Kann ich kurz mit dir reden?", fragte er und lächelte leicht. "Leg los", erwiderte ich ohne irgendwelche Anstalten zu machen aufzustehen. "Alleine", stellte Jason klar. "Okay, dann hilf mir hoch", sagte ich und war überrascht, als er mir tatsächlich die Hand hinhielt. Er war wohl wirklich nett zu mir. Dankend ergriff ich seine Hand und zog mich an ihm hoch. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Ashton auf uns zukam und wütend zu mir und Jason guckte. Am liebsten wollte ich auf ihn zurennen und mich in seine Arme werfen, aber ich ließ es. Ich drehte mich zuJason um und wir gingen zu einer Bank. Ich setzte mich auf sie drauf und Jason nahm neben mir Platz. "Was gibts?", fragte ich und schaute zu meinen Freunden. Die anderen waren mittlerweile auch gekommen und Ashton warf uns misstrauische Blicke zu. Ich lächelte leicht und schon verwickelte mein Bruder Max in ein Gespräch. "Warum gibst du mir die Chance?", fragte er und ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf den komischen Jungen neben mir. "Keine Ahnung. Ich wollte sehen ob du sich bemühen würdest. Bis jetzt schlägst du dich ganz gut", gab ich zähneknirschend zu. "Oh okay. Danke", murmelte Jason und wir schwiegen. Nach einer Weile fragte ich: "Warum willst du überhaupt das ich dir verzeihe?", fragte ich gespannt und sah in seine Augen. "Weil es mir wirklich leid tut. Ich habe Scheiße gebaut. Und eigentlich habe ich auch gemerkt, dass du ziemlich nett bist. Nicht unbedingt zu mir, aber zu deinen Freunden", erklärte Jason und ich sah ihn schockiert an. Er fand mich nett? Wir reden hier von Jason! Jason findet mich wirklich nett? Das musste ich verdauen. "Nett? Warum aufeinmal? Erst war ich die größte Bitch für dich und jetzt bin ich nett?!", fragte ich erstaunt. "Ja. Ich habe dich mal ein bisschen beobachtet und find dich echt ganz cool. Die Chance, die du mir gegen hast, werde ich nicht versauen", versprach er und lächelte leicht. "Okay", sagte ich und lächelte auch. "Bist du noch sauer?", fragte er und sah mir direkt in die Augen. Ich hatte das Gefühl, dass er mir direkt in meine Seele guckte. "Ein bisschen. Wenn du dich die nächste Woche gut schlägst, dann denke ich schon, dass ich dir verzeihen werde. Aber du musst es ernst meinen", sagte ich streng, aber mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ja klar. Aber wäre heute nicht der letzte Tag meiner Probezeit?", fragte er. "Nein. Ich war diese Woche kaum da, also musst du bis nächsten Freitag warten", sagte ich grinsend und stand auf. "Schaffe ich locker. Außerdem werde ich nicht nur bis Freitag nett zu dir sein, sondern für immer", sagte er und ich lächelte. "Klingt gut", sagte ich. Jason nickte und ich lief zu meinen Freunden. "Maddy?", rief mir Jason hinterher. Ich drehte mich und und sah ihn abwartend an. Ich spürte förmlich die Blicke meiner Freunde im Rücken.

"Ja?"

"Nenn mich Jase", sagte er und zwinkerte mir zu. Ich lachte kurz, nickte dann und setzte mich neben Ashton. Mein Bruder warf mir einen wütenden Blick zu, doch versteckte seine Gefühle hinter einer glücklichen Fassade. Dies hattet er schon immer als Kind gemacht, damit niemand merkte wie es ihm wirklich ging. "So, da Maddy nun auch endlich mal da ist, können wir euch endlich fragen", sagte Max und ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder meiner Clique. "Was denn?", fragte ich neugierig. "Morgen steigt bei Kate eine Party. Sie hat sturmfrei und wir dachten, dass wir es mal richtig krachen lassen", grinste Alex. Ich schaute kurz zu meinem Bruder und sah wie er nickte. "Klar. Wir sind dabei, oder Schwesterherz?", fragte er mit einem kühlen Unterton, den nur ich zu bemerken schien. "Ja, aber sicher. Kann man noch Freunde mitbringen?", fragte ich und die anderen nickten. "Seid morgen einfach um 18:00 Uhr bei mir", meinte Kate und schon klingelte die Schulglocke. Seufzend erhoben wir uns und liefen zu unseren nächsten Unterrichtsstunden. Kurz vor der Tür hielt Aston mich am Arm fest. Wir blieben stehen und ließen die anderen vorgehen. "Was ist?", fragte ich erstaunt. "Was los ist? Das fragst du mich? Was war denn das mit 'Jase' vorhin?", fragte Ashton wütend. "Wir haben nur geredet. Mehr nicht. Er hat mir erklärt weshalb er meine Chance nicht vermasseln wird", sagte ich ruhig und befreite mich ruckartig aus seinem festen Griff. Ash ging einen Schritt zurück und fuhr sich durch die Haare. Dann seufzte er genervt. Ich sah ihn gespannt an. "Okay, tut mir Leid. Ich habe überreagiert", murmelte mein Bruder. "Süß", sagte ich und lächelte. "Was ist daran süß?", fragte Ashton verwirrt. "Süß, dass du eifersüchtig warst", erklärte ich und lächelte noch breiter. "Klar bin ich eifersüchtig", flüsterte mein Bruder leise, da gerade eine Masse von Schülern an uns vorbeilief. "Wir müssen los. Wir sehen uns nachher?", fragte ich und umarmte meinen Bruder kurz. "Klar. Bis dann", sagte er und zog mich an sich. Da war es wieder. Das Verlangen die Lippen auf die meines Bruders zu legen. Aber es ging nicht, da gerade meine Lehrerin kam. Schnell lösten Ashton und ich uns aus unserer Umarmung und versuchten möglichst unschuldig auszusehen. Aber meine Lehrerin warf uns nur einen lächelnden Blick zu. "Was machst du denn noch hier?", fragte sie. "Wir mussten was klären. Tut mir leid, Mrs. Field", sagte ich lächelnd und ging in den Klassenraum. Hinter mir wurde die Tür von meiner Lehrerin geschlossen und ich setzte mich auf meinen Platz. Dann begann der Unterricht. Die Stunde verging wie im Flug.

Als wir unsere Sachen einpacken durften, sprang ich schnell auf. Jason lief schon aus dem Raum. Ich musste ihn noch erwischen, also stopfte ich meine Bücher, meinen Block und mein Federmäppchen achtlos in meine Tasche und lief hinter ihm her. "Jase", rief ich und er blieb stehen. Er drehte sich um und als er mich erblickte lächelte er. Jason wartete bis ich ihn eingeholt hatte. Ich holte tief Luft, als ich bei ihm angelangt war. Warum war er auch so schnell? Als ich wieder Luft bekam, grinste ich ihn an. "Hey, was gibts?", fragte Jase und wir liefen nebeneinander. Doch dann blieb ich wieder stehen und sah ihn an. Auch er blieb stehen und sah mich aus seinen braunen Augen an. "Ich wollte dich was fragen", erklärte ich. Die Schülermassen drängelten sich an uns vorbei. Wir wurden angerempelt, da wir mitten im Gang stehen geblieben waren. "Was?", fragte Jason neugierig. Ich blickte mich um. Hier war definitiv zu viel los. Also zog ich ihn in eine leere Abstellkammer. "Sorry, aber es muss nicht unbedingt jeder mitkriegen", murmelte ich, als ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck sah. "Schon okay. Was wolltest du denn jetzt fragen?", fragte er immer noch neugierig. Ich wusste, das es mir viele Probleme einbringen könnte, wenn ich ihn fragen würde. Aber ich wollte unbedingt, dass er dabei war. "Morgen steigt bei Kate eine Party. Sie hat sturmfrei und wir dürfen Freunde mitbringen. Hättest du Lust zukommen?", fragte ich ihn. Er sah mich erst erstaunt an, doch dann grinste er. "Dir ist schon klar, dass du eben indirekt gesagt hast das wir Freunde sind, oder?", fragte er lachend. Ich wurde rot, als ich nickte. "Meinst du denn, dass deine Freunde das gut finden werden?", fragte er dann skeptisch. "Warum nicht?", fragte ich nach. "Ich glaube sie mögen mich nicht sonderlich", sagte Jason. Sofort dachte ich an das Gespräch mit Ashton. "Sie werden damit klar kommen. Glaub mir", sagte ich lächelnd. "Na gut. Ich komme gerne!", antwortete Jase. "Cool", sagte ich und umarmte ihn kurz. Dann gingen wir aus der Abstellkammer und liefen gemeinsam in die Cafeteria.

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