Ich weiß es nicht!

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„Naruto, ich liebe dich.“

Kurz zeigte der Uzumaki einen leicht erschrockenen Ausdruck, doch dann lächelte er. Gaara wusste nicht, wie er es deuten sollte. Es bedeutete nicht, dass Naruto seine Gefühle erwiderte und es bedeutete nicht, dass sie keine Freunde mehr sein könnten.

Dann passierte etwas, womit Gaara niemals gerechnet hätte. Naruto umarmte ihn.
„Na-Naruto!“, sagte Gaara stotternd und spürte, dass ihm Tränen in die Augen stiegen.
„Ach, Gaara...Das weiß ich doch!“, flüsterte Naruto neben seinem Ohr.
Der Rothaarige wusste nicht, was er antworten sollte. Er war geschockt und verwirrt zu gleich. Doch Tränen sprachen mehr als Worte. Sie flossen unaufhaltsam seine blassen Wangen hinunter und tropften auf das weiße T-Shirt des Uzumakis.

„Gaara, es ist doch alles gut! Warum weinst du denn?“, fragte Naruto mit sanfter und beruhigender Stimme.
„Ich weiß es nicht! Ich weiß es einfach nicht!“, schluchzte Gaara.

Sein Blick schweifte über die tanzende Menge. Irgendwo musste sie doch sein! Seit gefühlten drei Millionen Jahren suchte er sie schon! Er seufzte und ging zu Kankuro. Shikamaru setzte sich auf einen der weißen Lederhocker und bestellte erstmal ein Bier.
„Sag mal Kankuro, wo ist deine Schwester?“, fragte der Nara.
„Sie ist doch DJane!“, antwortete Kankuro lächelnd und übergab ihm das Bier.
„Wow, kein Wunder, dass die Musik so gut ist!“, schwärmte Shikamaru.

Er sah zu dem Punkt, wo die Musik herkam und sein Herz schlug wie verrückt. Temari war für ihn das schönste Mädchen am Abend. Zur Melodie des Liedes bewegte sie ihre Hüften oben auf dem kleinen Podest. Sie schaute auf ihren Laptop und hielt sich einen Hörer von ihren Kopfhörern ans Ohr.

Wie in Trance bewegte sich Shikamaru auf das Podest zu und hatte sein Ziel genau vor Augen. Er stellte sich neben das Podest und wartete, bis Temari ihn bemerkte. Sie lächelte ihm kurz zu, setzte ihre Kopfhörer ab und hüpfte die Erhöhung hinunter.
„Du lässt dich auch mal blicken!“, sagte sie schmunzelnd und stemmte ihre Arme in die Hüfte.
„Hab verpennt.“, sagte er und rieb sich verlegen den Hinterkopf.
„War ja klar! Du und deine Abendnickerchen!“, lachte Temari.
„Komm, lass uns tanzen!“, sagte die Sabakuno und schnappte sich seine Hand, um ihn auf die Tanzfläche zu ziehen.
„Aber deine Musik!“
„Schon mal was von „Playlist“ gehört?“, antwortete sie schmunzelnd.

„Alles wieder gut?“, fragte Naruto.
„Ich würde lügen, wenn ich jetzt „Alles super!“ sagen würde.“, antwortete Gaara und wischte sich die Tränen von seinen Wangen weg.
Naruto seufzte.
„Kommst du jetzt runter?“, fragte der Uzumaki.
„Ja, ich komme gleich. Geh du schon mal vor.“, versicherte der Rothaarige.
„Ich komm in zehn Minuten nochmal gucken!“, sprach Naruto und verließ das Zimmer.

Die Tür fiel ins Schloss und er ließ sich auf sein Bett fallen. Er legte seine Hände auf sein Gesicht und stöhnte geschafft auf. Jetzt hatte er es ihm gesagt. Na und? Nichts war passiert. Sie waren Freunde wie vorher. Naruto würde keine Angst haben. Und Gaara war nicht alleine. Alles war gut.

Er setzte sich auf und ließ seinen Blick über sein Zimmer schweifen. Er stand schnell auf und sah sich nochmal im Spiegel an. Eigentlich konnte er so, wie er jetzt aussah, zur Party nach unten gehen. Gaara fuhr sich noch einmal durch seine rote Mähne und verließ sein Zimmer. Die Musik wurde in diesem Moment mit einem Mal um ein vielfaches lauter. Langsam ging er
die Treppenstufen nach unten. Als er unten ankam, konnte er nicht fassen, dass so viele in seinem Haus überhaupt Platz hatten. Temari hatte nicht gelogen, als sie gesagt hatte, ein bisschen mehr als die halbe Schule würde kommen.

Er schlängelte sich durch die tanzenden Massen und kam schließlich an der Bar an.
„Gaara! Hätte nicht gedacht, dass du noch nach unten kommst!“, sagte sein großer Bruder grinsend und stellte ihm ein Glas mit Cola hin.
„Naruto hat mich gezwungen...“, murmelte Gaara und zog an dem Strohhalm.
„War ja klar!“, lachte Kankuro.
„Kannst du die Bar schmeißen? Ich will auch meinen Spaß!“, fragte der Braunhaarige.
„Klar, geh du nur.“
„Danke, du bist der Beste!“, sagte Kankuro und ging nun vor die Theke.

Gaara schenkte ab und zu ein paar Getränke aus und fragte sich, ob Kankuro überhaupt nochmal hinter die Bar gehen würde.
„Zwei Bier, bitte.“
Gaara drehte sich zu ihr.
„Hallo, Sakura.“, sagte er lächelnd.
„Hey, Gaara. Ich finde es immer noch ungewohnt, dass du sprichst. Tut mir leid!“, entschuldigte sich Sakura.
„Nicht schlimm. Kann dich verstehen.“, sagte er und holte schnell zwei Bier hervor.
Er stellte sie auf die Theke und Sakura nahm sie dankend an.
„Ich habe dich den ganzen Abend heute noch nicht gesehen. Wie kommt's, dass du jetzt hier stehst?“, fragte Sakura grinsend und nahm einen Schluck vom Bier.
„Naruto. Mehr muss ich nicht sagen, oder?“, antwortete Gaara und wischte einmal über die Theke.
„Stimmt.“

Sie stellte die zweite Flasche Bier auf die Theke.
„Also, wir sehen uns!“, verabschiedete sich Sakura und hob kurz die Hand.
„Tschüss!“
Gaara stützte sich mit den Ellenbogen auf der Theke ab und sah verträumt auf die tanzende Menge. Unter den vielen Jugendlichen erkannte er auch seine Schwester, wie sie mit Shikamaru tanzte. Dieses Bild gefiel ihm. Lange hatte er sie nicht mehr so glücklich gesehen. War es wegen ihm? Liebte sie ihn? Der Rotschopf seufzte und schmunzelte weiter vor sich hin.

Konoha Internat | naruto (old version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt