Konoha Internat | naruto (old version)

Losung

PoV Sakura

Die Schule war seit einigen Monaten wieder losgegangen. Wir hatten uns alle mittlerweile gut eingelebt. Mit Sasuke hatte ich fast gar nicht mehr geredet. Dabei hatte ich gedacht, es wäre alles gut. Ich lag wohl gewaltig falsch.

Heute würde Sensei Kakashi uns etwas „Großartiges" verkünden. Ich hoffte, dass es auch wirklich so großartig war, wie er es beschrieben hatte.

Ich schlenderte zur Kantine. Die anderen Mädchen waren bereits da und aßen ihr Frühstück. Ich nahm mir ein Tablett und holte mir etwas zu Essen. Am Morgen gab es immer ein Buffet, wo wir uns nach Belieben die Sachen auf unseren Teller tun konnten. Zum Mittag mussten wir uns an der Essensausgabe anstellen und konnten zwischen drei verschiedenen Gerichten entscheiden. Zwischendurch konnten wir uns immer etwas am Essensstand kaufen.
Da gab es alles. Bonbons, Burger oder einfach nur einen Kaffee. Die Preise waren ganz okay. Beim Abendessen gab es manchmal ein Buffet oder auch warme Mahlzeiten.

Ich stellte mein Tablett auf dem Tisch ab und setzte mich neben Tenten.
„Was denkt ihr, will Kakashi mit uns machen?", fragte Temari.
„Weiß nicht. Vielleicht einen Test?", antwortete Ino.
„Nein, wir-wir haben doch erst-erst einen geschrieben. Vielleicht ist-ist es wir-wirklich etwas Gutes!", sagte Hinata.
„Wollen wir Wetten abschließen?", sprach Temari in die Runde.
„Nein!", gaben wir alle die gleiche Antwort.
„Gut, dann halt nicht.", sagte sie und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
„Ist euch eigentlich klar, dass bald ein Halbjahr vorbei ist? Dann werden wir in andere Klassen eingeteilt.", äußerte ich mich.
„Stimmt...Hoffentlich sind wir alle in der gleichen Klasse. Sonst halte ich das nicht aus!", sagte Tenten und legte ihren Kopf auf den Tisch.
„Und wenn schon. Wir können uns doch dann irgendwo in den Pausen treffen.", meinte Ino und starrte auf ihre Fingernägel.
„Aber-"
„Kein aber, Tenni! Du hältst das aus! Vielleicht kommt Neji ja zu dir in die Klasse! Macht es das ein bisschen leichter?"
„Ein bisschen..." murmelte Tenten verlegen und setzte sich mit verschränkten Armen vor der Brust wieder richtig auf ihren Stuhl.

(In japanischen Schulen glaube ich jedes Jahr neu gemischt. Ich mach hier jetzt einfach jedes Halbjahr, okay? 😅✌😉)

„Wie ich euch versprochen habe, werde ich jetzt etwas verkünden, wobei ich mir sicher sein kann, dass ihr vor Freude kreischen werdet.“, sagte Kakashi, der vor dem Pult stand und sich mit seinen Armen auf diesem abstützte.

„Wir werden auf Klassenfahrt gehen.“

Sofort fingen wir alle an, vor Freude von unseren Stühlen aufzuspringen und wir fielen uns alle in die Arme. Jeder sprach schon davon, was er alles machen würde und was sein Traumort wäre.

Nachdem wir uns alle wieder ein bisschen beruhigt hatten und wieder artig auf unseren Plätzen saßen, gab Sensei Kakashi ein paar weitere Informationen.
„Wir werden nach Nagasaki fahren. Uns werden drei weitere Lehrer begleiten. Sensei Guy, Sensei Asuma und Sensei Kurenai.“
Er ging rum und verteilte an alle Schüler in der Klasse Informationszettel.

Ich nahm den Zettel in die Hand und las ihn mir einmal durch.
„Ich gehe mit meinen besten Freunden auf Klassenfahrt.“
Genau das war mein erster Gedanke.
Er war beängstigend und trotzdem schön. Ich wusste, es würde eine Menge schief gehen auf dieser Fahrt. Dramen bis zum geht nicht mehr.

Aber als ich an meine Freunde denken musste, musste ich automatisch an Sasuke denken. Er war wirklich ein schlechter Lügner. Er würde nie mit mir über seine Vergangenheit reden wollen. Ich hatte in dieser Nacht, oder eher gesagt an diesem Morgen, noch die Hoffnung, dass er sich mir irgendwann öffnen würde. Doch schnell hatte ich bemerkt, dass ich mir falsche Hoffnungen gemacht hatte. Er würde mir nie von sich erzählen. Sasuke wollte, dass ihn die Menschen auch einfach so verstanden, ohne seine grausame Vergangenheit zu kennen. Eigentlich war das nichts schlimmes, aber es war einfacher zu wissen, welche Themen man eben nicht ansprechen durfte.

Seine Familie. Unter keinen Umständen sollte man über diese Thematik eine Frage stellen! Oder noch besser: Seine Vergangenheit. Sasuke lebte immer im Jetzt. Auch nicht im Später. Und ganz bestimmt nicht im Früher.

„Also, die Zimmerverteilung werden wir durch eine Losung bestimmen. Ich habe zwei Boxen und einer von euch wird die Losfee sein. Ich sage ein Zimmer an und der- oder diejenige wird dann die Zettel mit euren Namen ziehen. Die eine Box ist für die Mädchen und die andere für die Jungs. Verstanden?“, erklärte Kakashi.
Sofort schoss die Hand von Karin hoch.
„Karin.“
„Dürfen Jungen und Mädchen in ein Zimmer?“, fragte sie.
Ein Raunen ging durch die Menge und ich klatschte mir meine Handfläche gegen die Stirn. Wie dumm konnte man eigentlich sein?
Sensei Kakashi seufzte und antwortete mit einem schlichten: „Nein.“
Gekränkt ließ sie sich auf ihren Stuhl sinken.

„Kiba!“, rief Kakashi den Braunhaarigen auf.
„Bekomme ich auch einen Zauberstab?“, fragte Kiba grinsend.
Kakashi rollte mit den Augen und antwortete: „Mal sehen.“
Kiba stand von seinem Platz auf und ging nach vorne zum Lehrerpult, wo die zwei kleinen durchsichtigen Boxen standen.
„Also, ein Vierer-Zimmer für die Jungs.“, seufzte Kakashi.
Sofort fischte Kiba vier Zettel aus dem Jungskasten und las laut die Namen vor.
„Einmal Sasuke, Suigetsu, Juugo und Sai.“
So ging es immer weiter und schließlich war mein Name an der Reihe.
„Dreier-Zimmer.“, sagte Kakashi.
„Sakura, Karui und Karin.“
Automatisch ließ ich meinen Kopf auf meinen Tisch fallen. Das konnte doch nicht deren Ernst sein, oder? Mit Karin würde ich es in einem Zimmer nicht mal für zwei Stunden aushalten!

Neben mir saß Neji, der mir einen mitleidigen Blick schenkte und seine Hand mir mitfühlend auf die Schulter legte.
„Hast du eine Knarre? Oder ein Messer?“, fragte ich ihn.
„Nein! Sehe ich etwa so aus? Keine Sorge, wird schon nicht so schlimm.“, meinte Neji.
„Du weißt selbst, dass du gerade gelogen hast.“, murmelte ich.
„Jap. Du hast richtig die Arschkarte gezogen.“, sagte er und klopfte mir einmal auf die Schulter.
Ich seufzte. Das würde 'ne richtig tolle Klassenfahrt werden.