Konoha Internat | naruto (old version)

Lüge oder Wahrheit

PoV Tenten

„Noch ein letztes Mal zum Abschluss, Leute! Ihr wart mal wieder klasse!“, rief mein Tanzlehrer und schaltete die Musik noch einmal an. Er stellte sich nach vorne in die Mitte und wir tanzten die Schritte ein weiteres Mal.

So schnell wie möglich zog ich mich um. Seit Tagen war ich meistens alleine, da ich angefangen hatte, meinen Freundinnen aus dem Weg zu gehen. Sie stellten mir immer wieder fragen über Neji. Das ging mir so was von auf die Nerven! Sie wollten einfach nicht kapieren, dass ich nicht auf ihn stand! Ich konnte es ihnen immer und immer wieder sagen, aber sie wollten mir nicht zuhören!

Ich verfrachtete meine Tasche in irgendeine Ecke und schmiss mich auf mein Bett. Im Zimmer war niemand anderes außer ich und das war auch gut so. Ich hatte auch begonnen, Neji aus dem Weg zu gehen. Ich wollte, dass diese Missverständnisse endlich aufhörten! Da lief nichts zwischen uns!

Am Anfang dachte ich, dass ich auf ihn stehen könnte, aber da lag ich gewaltig falsch. Ich verspürte für Neji nur freundschaftliche Gefühle und das tat er auch. Hoffentlich.

„Hey, Tenni! Wo sind denn die anderen?“, fragte Karui, die gerade ins Zimmer kam.
„Kein Plan. Ist mir auch relativ egal.“, antwortete ich genervt und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.
„Habt ihr euch gestritten?“
„Nein.“
„Was ist dann?“
Ich setzte mich auf und schrie sie an:  „Sie gehen mir auf den Sack mit ihren beschissenen Fragen! Ich stehe nicht auf Neji! Werden sie das jemals kapieren?! Ich bin nur mit ihm befreundet!“
„Hey, hey! Komm mal wieder runter, Süße!“, sagte Karui und hob schützend die Hände vor ihrer Brust.
Ich lehnte mich gegen die Wand, zog meine Beine an meinen Körper und vergrub verlegen mein Gesicht in meinem Kissen.
„Tut mir leid. Du kannst nichts dafür.“, murmelte ich verlegen.
„Ach, Tenni.“, sagte sie mitleidig und setzte sich neben mich auf's Bett. Sie legte einen Arm um meine Schulter und lehnte ihren Kopf gegen meinen.
„Ist doch gut. Vielleicht steht ja Neji auf dich und deswegen wollen sie dich mit ihm verkuppeln.“
Sofort schreckte ich hoch.
„Warte?! Was?“
„Es ist nur 'ne Theorie!“
„Aber was ist, wenn sie stimmt? Was soll ich dann machen?! Ich kann ihn doch nicht verletzen!“, schrie ich hysterisch.
„Entweder du belügst dich und Neji oder du bist ehrlich. Beides ist total schmerzhaft. Aber ehrlich sein und die Wahrheit sagen, ist viel besser, als eine gekünstelte Show abzuziehen. Und es ist leichter die Wahrheit zu sagen.“, erklärte Karui und sie wurde mir immer vertrauter.
„Warum muss mein Leben immer nur so schwer sein?“, sagte ich und raufte mir mittlerweile die Haare.
„Beruhig dich! Hey, alles gut! Du hast deine Freunde! Du hast Neji! Du hast mir mal von deiner Tante erzählt! Ruf sie an und triff dich mit ihr, noch heute! Sie kennt dich besser, als es irgendein anderer Mensch tut! Sie wird dir helfen! Ich kläre das unterdessen mit den Mädchen, okay? Mach dir keinen Kopf.“, meinte sie und strich mir über meinen Rücken.
„Du hast Recht.“, sagte ich und lehnte mich zu meinem Nachtisch, um mein Handy herauszuholen.
„Ich geh dann wieder. Wir sehen uns!“
Karui verschwand aus meinem Zimmer und ließ mich alleine.

Ich wählte ihre Nummer und hielt mir mein Telefon an mein Ohr. Dieser drückende Piepton kam und danach die Mailbox.
„Sorry, kann gerade nicht rangehen! Spreche nach dem Piepton!“, sagte ihre helle Stimme.
Ich legte wieder auf. Sonst ging sie fast immer an ihr Telefon.

Ich stand auf und verließ mein Zimmer. Zwei Stunden noch und wir mussten dann alle in unseren Zimmern sein. Das schaff ich! Ich schnappte mir mein Fahrrad und radelte zu ihrem Café.

Es wurde allmählich dunkel und die Laternen erhellten die noch nicht ganz so dunklen Straßen. Ein paar Sterne konnte man bereits am Himmel erkennen und von der Sonne war fast gar nichts mehr zu sehen. Die Luft war kühl und ich war froh, einen Pullover anzuhaben, da ich mir sonst wahrscheinlich den Arsch abgefroren hätte.

Gleich sollte ich um eine Ecke biegen und dann sollte vor mir das Café erscheinen. Doch bereits vor der Ecke standen viele rote Feuerwehrautos.