Schwach

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Langsam blinzelte die Hyuga. Sie spürte, wie ihr Körper von einer Wärmequelle umhüllt war. Ohne groß darüber nachzudenken kuschelte sie sich noch mehr an die wärmende Quelle und seufzte. Moment! Wo war sie gerade eigentlich? Zögerlich öffnete sie ihre Augen. Sie sah kurz durch den Raum und sah zwei Personen schlafen. Das waren doch Sai und Sasuke! Und dann müsste Naruto auch hier irgendwo sein... Sie guckte an sich hinunter und sah den Arm, der sie an jemanden drückte. Sie drehte sich um und sah Naruto. Er atmete gleichmäßig. Der Blonde schlief also noch. WARTE, WAS?!? Sie hat mit ihm in einem Bett geschlafen?! Sie wurde wieder so rot, wie eine Tomate. Sie schüttelte ihren Kopf und beruhigte sich wieder. Die Röte verschwand langsam und sie hatte nur einen leichten Rotschimmer auf ihren Wangen. Zögerlich nahm sie ihre Hand hoch und strich dem Blonden über seine Wange. Mit ihren Fingerspitzen zog sie seine Narben nach. Plötzlich zuckte das Gesicht des Uzumakis und sie zog schnell ihre Hand zurück und tat so, als ob sie schlief.
Naruto machte seine Augen auf und sah die Blauhaarige vor sich liegen. Sie schlief, offensichtlich. Eine Haarsträhne hing ihr im Gesicht. Naruto strich ihr vorsichtig ihr blaues Haar aus dem Gesicht. Hinata bemerkte es sofort und ihre Röte war nun deutlicher zu sehen. Natürlich ging die Verlegenheit von Hinata an Naruto nicht spurlos vorbei. Er lachte leise. Er ging näher zu ihrem Ohr und raunte leise: „Ich weiß, dass du wach bist, Doll..."
Die Hyuga riss sofort ihre Augen auf und war mal wieder komplett rot im Gesicht.
„Na-Na-Naruto-kun!", stotterte sie.
Sie befreite sich aus dem Griff des blonden Uzumakis und verschwand so schnell es ging aus dem Zimmer. Naruto schaute verwirrt auf seine Zimmertür. Sie war ganz schön merkwürdig... Aber, deswegen mag er sie auch.

Hinata rannte so schnell es ging zu ihrem Zimmer. Sie riss die Tür auf und sah ihre Freundinnen noch friedlich vor sich hin schlummern. Die Hyuga schlich zu ihrem Bett und legte sich auch direkt rein. Ein letzter Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es 5:30 Uhr war. Lohnte es sich überhaupt noch zu schlafen? Wohl eher nicht. Sie nahm ihr Handy und ging durch ihre Galerie. Viele Bilder mit ihrer Schwester... Hanabi... Sie liebte sie über alles und würde sie auf ewig beschützen. Sollte sie Hanabi jetzt anrufen? Nein, sie ist jetzt bestimmt noch nicht wach. Hinata schaltete ihr Handy aus und legte es auf ihren Nachttisch. Sie legte sich auf ihren Rücken und glotzte an die kahle Decke. Heute ist ihr erster Schultag an der neuen Schule... Hoffentlich sind die Lehrer nett. Oh, und die Mitschüler! Ihr Klassenlehrer soll Kakashi Hatake heißen. Wie er wohl so ist? Wie sieht er aus? Hoffentlich ist er nicht zu streng! Der Tag wird spannend!

Hinata hörte nach einer Weile ein Gähnen. Sie sah zu der Richtung aus der das Geräusch kam. Sakura ist gerade aufgewacht und rieb sich die Augen. Langsam setzte sich die Rosahaarige auf. Verschlafen sah sie Hinata an.
„Hinata?", fragte sie müde.
„Ja?"
„Ich hab mir Sorgen gemacht! Wo warst du?"
„Lange Geschichte... Am besten warten wir noch bis Ino wach ist. Dann muss ich sie nicht zweimal erzählen."
Sakura nickte. Sie schlang ihre Beine über die Bettkante und stand von ihrem Bett auf. Sie ging ins Bad um sich etwas frisch zu machen.
„Hina, wann können wir frühstücken?", fragte Sakura aus dem Bad.
„6:00 Uhr!", rief sie zurück.
„Lass uns Ino wecken, uns fertig machen und dann zum Frühstück gehen."
Hinata stimmt zu und weckte sofort die Blonde auf. Ino räkelte sich noch ein paar Mal in ihrem Bett und setzte sich dann auf. Sie strich sich ihr blondes zerzaustes Haar aus dem Gesicht und griff nach ihrem Zopfgummi auf dem Nachttisch. Hinata war schon dabei sich ihre Uniform zu holen und schlenderte ins Bad. Ino tat es ihr gleich und brachte der Haruno ihre Uniform auch noch mit. Zusammen machten sie sich fertig im Bad. Ino hatte am Ende einen hohen Zopf. Sie hatte Mascara, ein wenig Blush und einen hellen rosafarbenen Lippenstift aufgetragen. Sakuras Haare waren offen und sie hatte ein rotes Band im Haar. Sie hatte das gleiche Make-Up, wie Ino aufgetragen. Hinata hatte ihre Haare offen. Sie trug nur Mascara und einen Lidstrich als Make-Up. Sie ist die Einzige, die einen vernünftigen Lidstrich hinbekommt.

Zusammen gingen die drei in die große Cafeteria. Temari und Tenten saßen bereits an einem Tisch und aßen. Die Mädchen holten sich ihr Frühstück von einem großen Buffet.

An deren Tisch unterhielten sie sich über den gestrigen Tag. Jeder erzählte etwas. Ino hat für Sai mal wieder Modell gestanden unter einem wunderschönen Kirschblütenbaum. Sakura hat von Sasuke erzählt, Temari von diesem Hundefreak und Shikamaru und Tenten über Neji.
„Und du Hinata?", fragte Ino sie.
„Hm?"
„Na, dieser Naruto. Was ist gestern passiert?", fragte Ino weiter nach.
Hinata wurde sofort rot und blickte auf ihre Füße.
„Ihr habt doch euch nicht etwa geküsst, oder?", sagte Sakura.
„Nein! Na gut..."
Hinata fing an von dem gestrigen Tag zu erzählen. Von dem Erlebnis am Strand bis zu heute morgen. Die Mädchen starrten sie mit offenen Mündern an.
„Hina, du hast gewonnen!", sagte Ino.
„Hä? Was?", fragte Hinata verwundert.
„Pass auf: Du hast ihn auf die Wange geküsst. Du warst mit ihm Essen. Ihr habt zusammen in einem Bett geschlafen und gekuschelt. Du hast sogar eine Regel gebrochen!", erklärte Temari.
Jetzt ging ihr ein Licht auf. Ihr Tag war, also am spektakulärsten. Warum war sie so schwer von Begriff?

Hinata brachte ihren Teller zur Geschirrabgabe. Sie stellte ihren Teller hin und drehte sich um. Augenblicklich wurde sie rot und versuchte so schnell, wie möglich an der Person vorbei zu gehen, doch sie wurde an der Schulter gepackt und umgedreht. Sie schaute ihm in seine unglaublich strahlend blauen Augen. Sie erkannte Besorgnis und Trauer in seinen Augen.
„Doll, was war mit dir los? War es dir wirklich so unangenehm?", fragte er sie.
„Naruto-kun, es... es...", begann sie und brach schließlich doch ab. Sie befreite sich von seiner Hand und rannte aus der Cafeteria.

Warum war sie immer nur so schüchtern? Tränen bildeten sich in ihren Augen. Sie darf jetzt nicht weinen! Es gibt keinen Grund!

Diese Situation war für sie... Unangenehm? Nein, das nicht. Peinlich? Das auch nicht.

Sie verdrängte die Tränen. Es gibt keinen Grund... Beruhig dich, Hina! In ihrem Zimmer schmiss sich Hinata in ihr Bett und drückte ihr Gesicht in das Kissen.

„Warum bist du nur so schüchtern?!?", schrie sie ins Kissen. Es machte sie kaputt so schüchtern zu sein. Sie kann sich selbst nicht leiden. Sei es ihr Aussehen oder ihr Charakter. Hinata hat schlimme Körper-Komplexe. Sie ist zu dick oder ihre Nase ist hässlich. Ihre Freundinnen versuchen ihr immer wieder zu sagen, das sie nicht hässlich sei. Sie hat schönes blaues Haar, große Brüste und wunderschöne Beine. Besonders ihre Augen hasst sie, wie die Pest. In ihrer Kindheit wurde sie immer geärgert, wegen ihrer besonderen Augenfarbe.

Du Monster!
Du bist hässlich!
Du Missgeburt!

Diese Wörter hallen noch heute in ihrem Kopf. Nie konnte sie sich verteidigen oder sonstiges tun.

„Warum? Warum? Warum!?", schrie sie immer wieder.

Ihr wurde auf einmal das Hämmern und das Rufen an der Tür bewusst.

„Hinata! Mach die Tür auf! Bitte! Ich mach mir Sorgen!"

Sie blickte von ihrem Kissen hoch und sah das es nass war. Vorsichtig tastete sie ihre Wangen ab. Tatsächlich hatte sie geweint...

„Warum bist du so scheiße schwach?!?", schrie sie. Ihre Stimme war schon etwas heiser von dem ganzen Schreien. Ihr Make-up war wahrscheinlich auch schon verlaufen.

„Hinata!"

Konoha Internat | naruto (old version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt