Die Erkenntnis

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Die beiden Jungs guckten sich an. Sie hatten, doch noch was mit ihnen vor.
„Lass wieder zu den anderen gehen.", sagte der Nara.
Neji stimmte zu. Die beiden Jungs gingen zurück zum Volleyball Feld. Die anderen spielten immer noch den Ball hin und her. Sasuke bemerkt sie als erstes und sofort fragte er: „Wo ist Naruto?"
Neji zuckte mit den Schultern und setzte sich auf sein Handtuch. Der Uchiha seufzte und schüttelte den Kopf.

„Ich muss wohl später mit ihm reden.", murmelte er. Auch wenn Naruto oft sehr nervig war, war er dennoch der beste Freund von dem jungen Uchiha. Nachdem die Eltern von ihm gestorben waren, hat Naruto versucht ihn zu trösten, ihm zu zeigen, dass das Leben auch ohne Familie schön sein konnte. Der Uzumaki hatte nie Eltern. Kurz nach seiner Geburt sind sie bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Naruto saß auch im Auto und hat als einziger überlebt. Die Narben auf seinen Wangen erinnern ihn daran. Tag für Tag. Er hat keine Erinnerungen an seine Eltern. Nur ein Bild. Kurz nach seiner Geburt, wie er in den Armen seiner Mutter lag und die beiden Eltern ihr Kind verträumt und glücklich betrachteten.

„Lass ihn doch!", sagte Neji.
„Bist du komplett behindert? Naruto ist immer noch mein bester Freund! Kann mir doch egal sein, was zwischen euch war!", fuhr der Uchiha den Hyuga an.

Neji war verwundert. Sasuke wiedersetzte sich also. Für den Hyuga war das ein kleiner Schock. Sasuke hielt immer zu ihm. Sie kannten sich schon lange. Zwar nicht so lange, wie der Uchiha Naruto kannte, aber etwa 5 Jahre. Neji und Sasuke verprügelten oft irgendwelche Menschen grundlos. Naruto hatte das noch nie gemacht. Er wollte verstehen nicht, wie man so etwas machen konnte. Er lebte eher für den Frieden.

Neji lachte abwertend und ließ sich den kleinen Schock nicht anmerken. Die Augen des jungen Uchiha blitzten hasserfüllt auf.
„Neji, lass das! Wir alle stehen auf der Seite von Naruto!", mischte sich nun auch Shikamaru ein.
Der Hyuga guckte erwartungsvoll Choji, Sai und Lee an. Doch diese schüttelten den Kopf. Selbst Lee, sein bester Freund, hielt nicht zu ihm.
Neji lachte wieder abwertend, als wäre ihm das egal. Er lebte nur für sich und es war ihm egal, wie es anderen Leuten ging in seiner Umgebung. Hauptsache ihm ging es gut.

„Geht doch! Ihr steht ja zu der Narbenfresse! Ich mochte ihn eigentlich nie! Er ist ein Loser, ein Verlierer!", schrie Neji die Jungs an. Sie guckten sich alle an, zuckten mit den Schultern und packten ihre Sachen ein. Neji schaute ihnen noch hinter her und war kurz davor schwach zu werden. Warte, was?! Neji Hyuga und schwach werden? Nie im Leben!

Der Fliederäugige setzte sich in den Sand. Es war mittlerweile 12:00 Uhr. Die Mittagssonne stand hoch am Himmel und spiegelte sich im See. Er guckte eine Weile auf das Wasser. Ab und zu kam ein Windzug und das Wasser schlug kleine Wellen.

Auf einmal spürte er, wie sich jemand neben ihn in den Sand setzte. Er guckte nach rechts und sah den Rothaarigen und blickte wieder aufs Meer.
„Hey...", murmelte er leise.
„Hm.", machte der Hyuga.
„Tut mir leid...", murmelte Gaara.
Neji guckte ihn überrascht an.
„Warum entschuldigst du dich?", fragte der Fliederäugige.
„Wenn ich nicht gewesen wäre, hättest du dich nicht mit Naruto gestritten und er hätte dich nicht geschlagen.“, erklärte Gaara und schaute auf den See.
Neji drehte sich wieder um und guckte weiter auf den See. Wow, er hätte nicht erwartet, dass das kommt.

„Warum sind deine Freunde weggegangen?", fragte Gaara nach minutenlanger Stille.
Neji seufzte. Warum sollte er ihm das erzählen? Er würde sogar lieber mit Hinata darüber reden! Aber, naja.
„Weil die auf der Seite der Streifenfresse sind.“, sagte Neji wütend.
„Hör auf ihn Streifenfresse zu nennen.“, murmelte Gaara.
Neji schnaubte arrogant.
„Warum bist du so?“, fragte der Rothaarige und blickte nun dem Hyuga in die fliederfarbenen Augen. Dieser blickte Gaara verwundert an.
„Wie meinst du das?“
„Du bist so... Ähm, als würdest du denken du wärst der Schönste, Beste, Tollste. Du siehst auf andere herab. Wieso tust du das?“

Warum machte er das? Neji hatte gelernt keine Schwäche zu zeigen. Er durfte es nicht. Seitdem sein Vater tot war, dachte er so. Sein Vater hätte nicht gewollt, dass er Schwäche zeigte. Der junge Hyuga verdrängte deshalb seine Trauer. Auch wenn er wusste sein Vater ist in Würde gestorben. Er entschied sich deshalb so zu leben. Er schaffte es die Trauer zu verdrängen. Tag für Tag. Wenn dann die Trauer hoch kommt geht er auf den nächstbesten Schwächling los. Deswegen hat er auch gelernt, nur für sich zu leben. Andere waren nicht wichtig, Hauptsache ihm ging es gut.

„Wegen meiner Trauer.“, antwortete der Hyuga kalt.
„Du versteckst sie, oder?“
Neji nickte. Sein Blick war starr auf den See gerichtet.
„Gaara, komm! Wir müssen los!“, rief Kankuro.
„Ja, ich komme schon!“, rief Gaara. Kankuro war verwundert. Sonst wäre er jetzt einfach aufgestanden und zu ihm gelaufen, ohne ein Wort zu sagen. Er saß kurz zu seiner Freundin hinab, welche seine Hand hielt. Diese quittierte Gaaras neues Verhalten mit einem Lächeln und einem Schulterzucken.

„Also, ich muss dann los! Vielleicht sehen wir uns dann nochmal!“, sagte Gaara. Er schenkte Neji noch ein Lächeln und ging dann zu seinem älteren Bruder.

Naruto und Hinata waren mittlerweile am Internat angekommen. Sie gingen in das Wohnheim der Jungen. Das Zimmer von Naruto war direkt das Erste. Er hielt gentleman like Hinata die Tür auf und sie trat in das Jungszimmer. Sie setzten sich auf Narutos Bett und er redete ununterbrochen. Für die Hyuga war es nicht schlimm. Sie mochte es ihm zu zuhören. Er redete mit voller Begeisterung über sein Lieblings Essen, Ramen.

„Hinata, wollen wir mal Ramen essen gehen? Bei Ichiraku. Er macht es am besten!“, fragte Naruto mit diesem unglaublich großem Grinsen im Gesicht. Hinata wurde augenblicklich rot.
„Ein D-D-Date?“, murmelte sie überrascht. Naruto nickte. Er mochte sie. Er mochte ihr Aussehen, ihren Charakter, einfach alles! Er mochte es, dass sie ihm zu hört. Selbst Sakura hielt das oft nicht aus und sie wsr seine beste Freundin. Sakura und Naruto kannten sich schon lange. Seit der Mittelschule.

„Klar!“, antwortete Hinata überglücklich. Sie mochte den Uzumaki sehr! Hinata würde sogar schon von Liebe reden! Ob es bei ihm auch so war, war sie sich nicht sicher. Die Hyuga fühlte sich bei ihm sicherer und stärker. Sie war offener bei ihm und nicht mehr so schüchtern. Das machte ihn so schön für sie. Wenn er lächelte, kribbelte alles in ihr. Ihr Herz schlug höher, wenn er sie anschaute.

Die Tür ging auf einmal auf und Sai und Sasuke kamen ins Zimmer. Die beiden guckten Hinata an.
„Ähm, stören wir?“, fragte Sai.
„Ach, nein...“, sagte Naruto.
„Wir würden gerne mit dir nochmal reden, Naruto. Alleine. Unter sechs Augen.“, sagte der Uchiha und blickte dabei auf Hinata. Diese verstand sofort. Sie küsste Naruto noch auf die Wange und ging. Ja, sie war definitiv mutiger bei Naruto. Der Blonde guckte ihr noch hinter her. Er bemerkte, dass sie aussah wie eine Puppe. Die helle Haut, die großen Puppenaugen.

„Also, warum bist du vorhin so ausgerastet?“, riss Sasuke ihn aus seinen Gedanken.
„Gaara...“, murmelte Naruto.
„Wer ist der Typ mit den roten Haaren?“, fragte Sai.
„Das ist Gaara. Ich habe ihn in der Grundschule beschützt. Als wir dann zu verschiedenen Schulen gegangen sind haben wir uns nicht mehr gesehen.“
„Okay... Neji will Rache. An uns alle. Wir stehen auf deiner Seite.“, sagte der Uchiha und legte eine Hand auf die Schulter des blonden Uzumakis.
Naruto lächelte.

Neji saß immer noch im Sand. Sollte er sich ändern? Nein, er war perfekt! Sollen die doch denken, was sie wollen! Er fand sich toll, so wie er war. Oder doch nicht? Was sollte er denn nur denken? Neji musste mit dem rothaarigen Jungen nochmal reden! Definitiv! Er konnte ihm weiterhelfen.

Der Hyuga stand auf und blickte noch ein letztes Mal auf den See. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen. Er war ganz allein. Allein. All die Jahre war er es. Allein. Er war die ganzen Jahre allein. Er hat niemanden. Oder sieht er es bloß nicht? Sieht er nicht die Menschen, die ihm helfen wollen? Die Menschen, denen er etwas bedeutet. Plötzlich fielen ihm die Leute ein. Lee, Hinata, Hanabi, Hiashi, Naruto, Choji, Shikamaru, Sasuke, Sai! Warum hat er das nie bemerkt? Warum jetzt? Neji weinte mittlerweile sogar. Die Tränen flossen in Strömen seine Wangen runter. Er war so dumm! All die Jahre!
„Ich war so dumm...“, murmelte er.

Konoha Internat | naruto (old version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt