XLIV.

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CHANYEOL'S POINT OF VIEW.


Normalerweise bin ich nicht verunsichert. Stattdessen weiß ich eigentlich immer genau, was ich möchte – und im Moment ist es ein Gespräch mit Park Jinseo zu führen, um zu hören, ob es ihr nach diesem Jahr gut geht und was sie nun macht, da sie nicht mehr unter der Beobachtung ihres Vaters steht.

Leider Gottes kann ich mich allerdings nicht dazu durchringen an ihrer Apartmenttür zu klingeln. Wirklich nicht. Kopfschüttelnd wende ich mich einen Moment ab und wäge nochmal die positiven sowie negativen Aspekte ab. Eigentlich erwartet mich nichts Schlimmes. Wahrscheinlich wird sich Jinseo sogar über meinen Besuch freuen.

Sofern sie Zuhause ist.

Ein leises Seufzen verlässt meine Lippen und ich schließe für einen Moment meine Augen, als ich auf einmal ein Klicken wahrnehme. Zuerst schenke ich dem keine Aufmerksamkeit, bis mein Gehirn registriert, was für ein Klicken das war. »Du stehst seit fünfzehn Minuten vor meiner Tür und bekommst es wirklich nicht auf die Reihe an der Tür zu klingeln?«, fragt mich Jinseo und abrupt schießt mein Blick perplex in die Höhe.

»Woher weißt du, dass ich vor deiner Tür stehe?«

»Ich habe deine Schritte vor meiner Tür gehört und nachdem ich durch den Spion geschaut habe, wusste ich, dass es sich um dich handelt«, beantwortet sie meine Frage und lächelt mich sanft an, während sie ihre Schultern zuckt. Schließlich öffnet sie ihre Tür weiter und gewährt mir Einlass. »Komm schon, beweg' deinen Hintern schon rein. Du hast schon genug Wurzeln geschlagen.«

Dankbar lächle ich sie an, trete in ihr Apartment ein und werde gleich von einem luxuriösen Anblick überrascht. »Verdammt, ich wusste gar nicht, dass das Dachapartment so gut aussieht«, rutscht es mir aus dem Mund, nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen habe.

 »Verdammt, ich wusste gar nicht, dass das Dachapartment so gut aussieht«, rutscht es mir aus dem Mund, nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen habe

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»Ich habe anfänglich auch nicht damit gerechnet, dass das Apartment so aussieht, aber ich liebe es«, grinst mich Jinseo an und winkt mich hinter sich her, als sie auf den Balkon zugeht

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»Ich habe anfänglich auch nicht damit gerechnet, dass das Apartment so aussieht, aber ich liebe es«, grinst mich Jinseo an und winkt mich hinter sich her, als sie auf den Balkon zugeht. »Lass uns nach draußen gehen. Es ist draußen ganz angenehm und der Himmel ist wolkenfrei und sternenklar. Oh, möchtest du irgendetwas trinken?«

»Danke, aber nein«, lehne ich höflich ab und folge ihr schließlich auf den Balkon. Es ist eine ganz schöne Aussicht von hier, wenn ich ehrlich bin. Gefällt mir. »Ein Jahr haben wir uns nicht gesehen. Gibt es irgendetwas, was du mir sagen möchtest?«

»Es ist schön dich wiederzusehen und zu wissen, dass du nicht schlecht auf mich anzusprechen bist, Chanyeol«, grinst sie mich an und nimmt schließlich Platz, während ich mir ihr gegenüber Platz nehme. »Es tut mir leid, dass ich einfach so mir nichts dir nichts verschwunden und nach einem Jahr wieder aufgetaucht bin, aber ich habe echt nicht damit gerechnet, dass mir meine Mutter dieses Apartment gekauft hat. Hoffentlich habe ich euch nicht allzu viele Sorgen bereitet.«

»Du brauchst uns nichts erklären, Jinseo. Dein kleiner Bruder war bei Kyungsoo und Jongin und hat ihnen erklärt, was vor einem Jahr geschehen ist. Es nimmt dir keiner irgendetwas übel. Stattdessen sind alle froh darüber, dass du heil zurückgekommen bist und es dir offensichtlich gut geht«, lächle ich sie an und erkenne, dass sich Erleichterung auf ihren Gesichtszügen breit macht. »Jongdae Hyung war der Erste, der uns gesagt hat, dass du wieder da bist, aber niemand wollte es ihm glauben.«

»Oh, das war bestimmt an dem Tag, an dem er offensichtlich verschlafen hat, oder?«, fragt sie nach und ich nicke bestätigend. Damit hat Jongdae zu 100 Prozent die Wahrheit ausgesprochen und dennoch hat ihm niemand geglaubt. »Ich habe ihm meine heißgeliebte Schüssel Reis gegeben, die ich zum Frühstück verputzen wollte, aber sein Magen hat sich schlimmer angehört als meiner. Sein ungläubiger Blick war aber mehr als nur herrlich.«

Leise lacht sie und schüttelt den Kopf, als sie sich an den Moment zurückerinnert. »Studierst du noch Medizin?«, frage ich sie und ihr Lachen verstirbt abrupt. Vielleicht habe ich da einen wunden Punkt getroffen, aber ihr sanftes Lächeln zeigt mir was anderes.

»Nein, ich habe mein Medizinstudium geschmissen. Ich muss nicht mehr in die Fußstapfen meines Vaters treten, da Seongmin Oppa die Führung des Krankenhauses übernommen hat. Er hat sein Medizinstudium vor einigen Jahren in Norwegen beendet. Er ist für die Position zwar noch recht jung, aber laut Eomma und Sanha macht er mehr als nur gute Arbeit«, beantwortet sie mir meine Frage und erzählt noch mehr, als ich eigentlich wissen wollte. »Ich bin froh, dass er zurückgekehrt ist. Außerdem hat er seine hübsche Verlobte mitgenommen. Seongmin Oppa und Tsubasa-oneechan passen so gut zusammen. Es freut mich, dass sie sich nicht gesucht, aber dennoch gefunden haben.«

Ein breites Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen, als ich ihr unbesorgtes Gesicht mustere, während sie mir von ihrem Bruder erzählt. »Das ist doch eine positive Veränderung. Was machst du eigentlich? Ich meine, du hast dein Studium geschmissen«, frage ich, während sie ihre Beine überschlägt und den Blick gen Himmel richtet.

»In meiner Abwesenheit kam meine Mutter auf die verrückte Idee ein Café zu kaufen«, grinst Jinseo mich freudestrahlend an und ich kann nicht anders, als bei meinem breiten Lächeln zu bleiben. Sie wirkt so glücklich und entspannt, dass ich mich darüber nur noch freuen kann. »Die alte Besitzerin brauchte dringend Nachfolger, die das Café übernehmen sollten, da sie langsam die Kraft verließ. In der Annonce sah meine Mutter halt die Erfüllung meines Traumes und siehe da: Ich habe tatsächlich mein eigenes Café! Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie cool das ist!«

»Ich sehe an deinem strahlenden Gesicht, wie sehr dich das freut«, lächle ich und sie legt sich schnell ihre Hand über den Mund, da ihr breites Grinsen einfach nicht weniger werden möchte. Dabei sieht sie so süß aus. »Wie heißt das Café? Vielleicht nehme ich mir mal die Zeit und suche es auf.«

»Vielleicht?«, fragt sie leicht empört nach und kichert leise. »Das Café heißt L'amour. Es ist französisch und heißt übersetzt 'Liebe'. Der Standort des Cafés ist im Gangnam District in einer Seitenstraße von Cheongdam-dong. Es würde mich nicht wundern, würdest  du es trotzdem nicht kennen, auch wenn es in der Nähe des SM Entertainments ist.«

Überrascht weite ich meine Augen und schüttle verneinend meinen Kopf. »Nein, ich habe noch nie von diesem Café gehört. Ist das Café dann bekannt beziehungsweise beliebt?«, frage ich nach und sie nickt mit einem Grinsen.

»Ja, es ist sogar relativ bekannt unter Celebrities«, antwortet sie und legt den Kopf leicht schräg. »Ich habe aus der Entfernung Jonghyun und Taemin im V.I.P – Bereich gesehen. Heechul und Gunhee habe ich auch mal gesehen. Scheinbar gefällt es ihnen dort, da ich schon mehrere Male zu Ohren bekommen habe, dass sie schon öfters im Café waren.«

»Echt? Dann muss es nur noch gut sein«, antworte ich darauf und zucke mit den Schultern. »Vielleicht suche ich das Café wirklich auf. Was hältst du davon?«

»Meinetwegen sehr gerne«, grinst sie mich an und legt ihren Kopf in den Nacken, um gen den Sternenhimmel zu lächeln. »Ich bin glücklich, Chanyeol Oppa. Das ist alles, was ich mir damals jeden Tag gewünscht habe, und endlich bin ich es.«

Lächelnd nehme ich ihre Aussage zur Kenntnis. Jinseo ist glücklich und nach all dieser Zeit ist es die Hauptsache. Sie hat es mehr als nur verdient. Und ich bin froh, dass sie es so offen und unbeschwert mit einem freudigen Strahlen auf ihrem Gesicht zeigen kann.

Eigentlich fehlt nur noch die Bereinigung zwischen Jinseo und Jongin, aber ich bezweifle, dass es noch ein weiteres Jahr dauern wird, bis sie endlich zu einem Entschluss kommen. Auch wenn es unser Vertrag nicht erlaubt, so glaube ich trotzdem, dass Jongin und Jinseo in aller Heimlichkeit trotzdem glücklich zusammen sein können.

Aber nur, wenn beide es wollen.

EXO's Annoying NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt