XXXV.

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((Oh mein Gott, 1K Reads. Thank you very much. ❤))

SUHO'S POINT OF VIEW.

Mittlerweile sind nach Jinseos Erklärung und Offenbarung über ihr Leben drei Tage vergangen und ich bin froh darüber, dass sie sich uns gegenüber geöffnet hat, da es mir auf Dauer ein schlechtes Gewissen bereitet hat, darüber Bescheid zu wissen, ohne sie direkt darauf anzusprechen, aber damit haben sich unsere Vermutungen bestätigt.

Lustig ist, dass Jinseo sich selbst als eine langweilige Person sieht, aber wenn man mich fragt, dann ist sie alles, aber nicht langweilig. Sie hat einige Geschichten auf Lager und hat eine Ahnung, wie man mit Sarkasmus und Humor umgeht.

Ihre Freundschaft ist erfrischend und hat sogar mich so fühlen lassen, als wäre ich nicht Suho, sondern einfach nur Kim Junmyeon. Jinseo macht keinen Unterschied daraus, ob du nun ein Idol oder einer ihrer Freunde, zum Beispiel Jin Daejung oder Lee Baekhyeon, bist.

Das schätze ich wirklich sehr an ihr.

Es war ein gutes Gefühl mit Jinseo offen über ihre Familie zu reden, ohne sich Gedanken darüber zu machen, einen Schritt zu weit in ihre Privatsphäre einzudringen. Sie hat so viel erzählt, wie sie es selbst gewollt hat. Ich kann nur hoffen, dass das Gespräch ihr ansatzweise die Augen geöffnet hat.

Und dennoch verfolgt mich ein beklemmendes Gefühl, was sich nochmal bestätigt, als es wie verrückt an unserer Apartmenttür klingelt. Ich gehe mit schnellen Schritten in den Eingangsbereich und hoffe, dass es einfach nur unser Manager ist, aber falsch gedacht: Vor mir steht niemand geringeres als Hirabayashi Ryu, der Japaner unter Jinseos Freunden.

»Junmyeon Hyung«, atmet Ryu erleichtert aus und ich bin überrascht, dass er mich erstens Junmyeon und zweitens Hyung genannt hat, obwohl wir uns überhaupt nicht nahe stehen. »Hast du Jinseo vielleicht durch das Fenster gesehen? Oder hast du ihre Musik gehört? Ich weiß, dass sie das Volumenrad immer aufdreht – Junmyeon, bitte sag' mir, dass du oder ein anderer von euch irgendein Lebenszeichen von ihr gehört habt!«

Überrumpelt schaue ich ihn an und schüttle den Kopf. »Nein, ich habe nichts gesehen und auch nichts gehört. Ich glaube auch nicht, dass einer der Jungs etwas mitbekommen hat«, verneine ich und man sieht klar und deutlich, wie ein bisschen mehr Hoffnung in seinem Blick stirbt.

Ein schlechtes Gefühl breitet sich in mir aus.

»Darf ich durch euer Wohnzimmerfenster klettern? Ich weiß, dass Jinseo ihr Fenster nicht richtig schließt«, fragt er mich und schöpft erneut Hoffnung, was man wieder direkt in seinem Blick sehen kann. »Ich bitte dich! Das wäre das erste, letzte und einzige Mal, dass ich dich darum bitten würde! Es ist wirklich dringend!«

Sofort nicke ich und trete aus der Tür. Der Japaner betritt sofort unser Dorm und geht strikt durch den Eingangsbereich, als er auch schon im Wohnzimmer landet. Einen Moment schaut er sich um, während ich ihm in das Wohnzimmer folge, und steuert direkt das Wohnzimmerfenster an. In Nullkommanichts hat er es sperrangelweit geöffnet und drückt ganz leicht Jinseos Fenster auf.

Lautes Hämmern und Sturmklingeln dringt an mein Ohr und ich schätze, dass Ryu nicht alleine nach Jinseo sucht. Überraschenderweise klettert der Japaner in einer fließenden Bewegung durch die zwei Fenster und befindet sich Sekunden später auch schon im Schlafzimmer seiner besten Freundin.

»Suho, was ist hier los?«, fragt Minseok, der wie aus dem Nichts mit Anhang in das Wohnzimmer kommt, und sich neben mich stellt. Chanyeol räuspert sich kurz und zieht die Augenbrauen zusammen: »Das frage ich mich auch? War das Ryu gerade eben an der Tür?«

Genau in diesem Moment zieht er Jinseos Zimmertür auf und sofort erkennt man eine Person mit langen braunen Haaren auf dem Boden liegen. »JINSEO-AH!«, brüllt Ryu auf einmal laut, packt ihre Schulter und dreht sie in Sekundenschnelle um. Eine Platzwunde befindet sich auf ihrer Stirn, ihre Haut sieht blass aus – und dennoch hat ihr Gesicht etwas Friedliches an sich.

Das Hämmern hört augenblicklich auf und der Japaner fühlt sofort nach ihrem Puls, legt seine Hand an ihre Wange und zieht mit seinem Daumen ein Augenlid nach oben. »Verdammt, Ryu! Mach' die Tür auf!«, ertönt es dumpf aus dem Flur und Ryu beugt sich aus unserem Sichtfeld, öffnet die Tür und widmet sich dann wieder seiner besten Freundin zu.

»Yixuan, ruf' einen Krankenwagen, aber bitte vermeide, dass es das Krankenhaus ihres Vaters ist!«, zischt der Japaner mit einer hasserfüllten Stimme, während Yixuan nickt und sein Smartphone aus der Hosentasche zieht. »Ihr Puls ist noch da, aber er ist relativ schwach. Da sie seit gestern Abend gegen 23 Uhr nicht mehr geantwortet hat, gehe ich davon aus, dass sie seitdem bewusstlos ist. Sie braucht eine Bluttransfusion, sie hat über die Stunden zu viel Blut verloren.«

Was man auch offensichtlich anhand des Blutflecks sehen kann.

»Ein Krankenwagen ist unterwegs«, murmelt Yixuan, der immer noch sein Smartphone in der Hand hält. Ryu streicht sanft über Jinseos Gesichtszüge und schließt seine Augen, macht sich wahrscheinlich Vorwürfe, dass er nicht früher nach ihr gesehen hat. »Seongmin und Sanha wissen auch schon Bescheid. Sie werden sofort zum Seoul National Universitätsklinikum kommen, sobald sie ihre Mutter aus dem Stoffoutlet geholt haben.«

»Hast du den Jungs und Mädchen schon geschrieben?«, fragt Ryu den Chinesen, der den Kopf schüttelt. »Gut, das solltest du erst machen, wenn sich Jinseo in einem stabilen Zustand befindet.«

Nachdem Ryu die Worte ausgesprochen hat, erhebt er seinen Blick und schaut direkt in unsere Richtung. Man sieht, dass er schlucken muss, als er auch schon die Tür zuzieht, damit wir nichts mehr sehen können.

Das beklemmende Gefühl hat sich bestätigt. Park Seunghyun ist mit der 'Bestrafung' zu weit gegangen.

EXO's Annoying NeighbourWo Geschichten leben. Entdecke jetzt