Klammergriffe lösen

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Beim Boxclub angekommen, ging ich erst mal in due Umkleidekabine um mich für das Training vorzubereiten. Malik machte das Gleiche und kurz darauf standen wir beide bereit vor meinem Trainer. Er sah mich prüfend an. "Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?", fragte mein Trainer. "Ja ich will das umbedingt.", sagte ich entschlossen. "Okay. Das wird aber nicht nach heute schon gehen. Das braucht Zeit.", sagte er. Ich nickte und machte ein Zeichen zur Matte. Die beiden Männer folgten mir und Malik setzte sich auf die Matte. "Also Clairy. Wie willst du anfangen?", fragte mein Trainer. Ich ging zu Malik und zeigte meinem Trainer wie mich Matt fest gehalten hatte. "Er hat praktisch nur meine Unterarme aneinander gepresst, aber dann ist mein Oberkörper wie gelähmt und die Füsse kann ich ebenfalls nicht benutzen. Wie soll ich mich dann lösen?", erklärte ich ihm. Mein Trainer machte den gleichen Griff bei mir. "Du drehst deine Handfläche und den Arm nach aussen und drückst dann gegen die Handgelenke des Gegners.", erklärte er mir und ich versuchte es. Tatsächlich konnte ich mich nach dem Training aus einigen Klammergriffen lösen. Malik hatte oft geholfen und mich aufgemuntert, falls es nicht direkt geklappt hat.

Nachdem Training ging ich in die Umkleide, duschte und zog mich an. Danach föhnte ich mir die Haare und machte einen seitlichen Zopf. Ich hörte, dass es an der Tür klopfte. "Ja?", sagte ich und liess die Person eintreten. Es war Kyle. "Hei Kyle.",sagte ich und packte mein Zeugs zusammen. "Können wir kurz über Malik reden?",fragte er und sah mich dabei komisch an. "Ja klar. Was ist mit Malik?",antwortete ich. Kyle sah mir tief in die Augen. "Er mag dich Clairy und das sehr. In deiner Gegenwart ist ihm alles egal, er will nur das du lächelst und glücklich bist. Malik würde für dich alles tun.", sagte Kyle. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, denn ich wusste nicht genau was ich fühlte. Mein Herz schlug zwar schneller, doch ich ignorierte das. "Clairy. Ich will dir damit nur sagen, dass du ihm wirklich wichtig bist. Und ich weiss er ist alt genug, aber bitte pass auf ihn auf okay?", sagte Kyle und lächelte mich an. "Keine Angst Kyle. Malik passiert nichts. Ich werde gut auf ihn aufpassen.", stolz nickte ich und Kyle machte das Selbe, bevor er aus der Umkleide ging. Ich nahm meine Tasche und tat es ihm gleich. Malik wartete schon bei seinem Auto, als er mich sah begann er zu lächeln. Nicht einfach so ein normales Lächeln, nein, es war beinahe schon ein Strahlen und jetzt wustste ich was Kyle mit seindr Aussage gemeint hat. "Nah auch mal fertig?", grinste mich Malik an. "Ha-Ha", lachte ich und schlug ihm spielerisch auf die Schulter. Malik lachte und hielt mir die Tür auf. Danach joggte er zu seiner Seite und fuhr auch gleich los. "Wollen wir noch was essen gehen?", fragte ich ihn und er nickte. Malik wusste, dass ich mit Essen den Italiener hier in der Nähe meinte. "Sag mal was wollte Kyle eigentlich bei dir in der Umkleide?", fragte Malik. "Wir haben nur kurz geredet und er hat mich um einen Gefallen gebeten.", sagte ich. Malik nickte, doch sein wunderschönes Lächeln war verschwunden. "Kyle hat gesagt, dass du willst, dass ich glücklich werde. Und er hat gemeint, dass du dafür alles tun würdest. Er macht sich Sorgen um dich. Deshalb hat er mich gebeten auf dich aufzupassen.", sagte ich und lächlete Malik aufmunternd zu. Doch der schlug jetzt gegen sein Lenkrad und fluchte vor sich her. Malik hatte sich noch nie nicht unter Kontrolle, doch jetzt war er geladen wie ein Vulkan, der nächstens explodiert. Ich legte meine Hand auf seine und drückte sie leicht. Malik verstand und fuhr an den Strassenrand. Er zitterte förmlich, als er alles abgeschalten hatte. Meine Hand lag immer noch auf seiner und ich strich ihm jetzt sanft über den Handrücken. Anscheinend schien das zu wirken und Malik wurde wieder ganz ruhig. "Malik?", fragte ich vorsichtig doch er reagierte nicht. "Malik?", fragte ich jetzt sicherer. Er reagierte immer noch nicht. Malik sass einfach da und tat nichts. Ich bekam Angst. Ich wollte nicht schon wieder jemanden, den ich liebe verlieren. Warte was? Ich liebe ihn? Das konnte doch nicht sein. Meine Gedanken wurden durch meine Sorge um Malik vertrieben. Ich schüttelte seine Schulter, doch er reagierte nicht. Der letzte Gedanken war schreien. "Malik!", schrie ich, doch er drehte nicht mal seinen Kopf. Ich begann stockend zu atmen. Ich bekam Panik, was wenn er hier stirbt? Was wenn ich nichts dagegen tun konnte? Ich war hilflos und in meiner Not schüttelte ich ihn und endlich drehte er seinen Kopf in meine Richtung. Tränen liefen mir die Wange runter und ich schluchzte. Malik war aufeinmal hellwach und nahm mich in den Arm. Ich setzte mich auf und erwiderte die Umarmung. "Ich dachte ich hätte dich verloren.", sagte ich leise und nun flossen die Tränen in Bächen meine Wange runter. Malik wiegte mich hin und her, bis ich mich ein wenig beruhigt hatte. "Du wirst mich nie verlieren. Okay? Ich werde immer bei dir sein und nichts wird mich davon abhalten.", sagte Malik wobei er mir tief in die Augen sah. Ich hob meinen Kopf und sah ihm ebenfalls tief in die Augen und ich verlor mich in ihnen. Malik kam näher und es lagen wahrscheindlich nur noch ein paar Zentimeter zwischen uns, als es an die Scheibe klopfte. Wir fuhren auseinander und ich sah Collin. Malik öffnete die Tür und ich tat es ihm nach. Malik stellte sich etwas vor mich, doch ich wusste Collin würde mir nichts tun. "Clairy könen wir reden?", fragte Collin und funkelte Malik böse an. Ich nickte. "Lass uns spazieren gehen.", sagte Collin und deutete auf den Park. "Okay.", sagte ich. Malik sah von Collin zu mir und sein Gesichtsausdruck änderte sich von ernst zu besorgt. "Bist du dir sicher?",fragte er worauf ich nickte. "Mir wird nichts passieren. Ich schreibe dir später. Okay?", sagte ich und Malik nickte. Ich umarmte ihn und flüsterte in sein Ohr, dass er sich keine Sorgen machen muss. Malik löste sich von mir, gab mir einen Kuss auf die Stirn und fuhr dann davon. Ich sah zu Collin und nickte worauf wir in den Park liefen.

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