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Jin und ich lagen noch den ganzen Vormittag zusammen im Bett und haben gekuschelt. Ich habe seine nähe wirklich sehr vermisst.

"Ich glaube wir sollten langsam mal aufstehen und was essen", nuschelte Jin irgendwann leise. "Ich glaube auch" Langsam streckte ich mich und wischte mir einmal über meine Augen. Zusammen standen wir auf und machten uns fertig. 

In der Küche machten wir uns für unser verspätetes Frühstück nur ein wenig Müsli. "Warum hast du mir nicht davon erzählt, dass du dieses Gespräch mit deinem Chef hast?", fragte ich. Jin schaute von seiner Müslischüssel auf und mir direkt in die Augen. "Ich hatte angst das du dir zu viel Sorgen machst. Ich wollte das alleine Regeln, damit du dir keinen Kopf drum machen musst. Ich hoffe du bist mir nicht zu böse", entschuldigend sah er mich an.

"Ich bin dir nicht böse, aber du kannst doch immer mit mir reden. Es ist in Ordnung wenn du mich um Hilfe bittest bei solchen Sachen, wir sind doch ein Team" Jin lächelte mich dankbar an und seufzte dann einmal leise.

"Was ist los?", fragte ich verwirrt. "Ich will diesen Job nicht behalten",erklärte er. "Warum?" "Ich werde wenig Zeit für dich haben und das will ich nicht." Kurz überlegte ich. Es stimmt, auch wenn das alles jetzt geklärt ist wird es nichts an der Situation ändern. "Hast du nicht gesagt das der Job nur so lange ist bist du was besseres gefunden hast?", fragte ich, "Dann musst du da nicht länger arbeiten!"

"So einfach ist das nicht. Ich brauche ja immer noch einen anderen Job, aber bis jetzt wurde ich nur abgelehnt. Niemand möchte mich annehmen, kein wunder bei den Bedingungen die ich stelle. Es könnte sein das ich viel länger dort arbeiten muss als ich eigentlich will", seufzte Jin verzweifelt und stütze sich mit seiner Hand ab. 

"Ich müsste irgendwas finden wo ich feste Bezahlung bekomme und gute Arbeitszeiten habe, trotzdem muss ich immer meinen Arbeitsplatz verlassen können, wenn dir etwas passieren sollte. Und so wie es aussieht kann keiner diese Bedingungen erfüllen" Das ist wirklich ein Problem. Und wenn er keine Arbeit finden wohnen wir bald unter einer Brücke.

"Kann ich nicht arbeiten?", fragte ich dann interessiert. "Generell könntest du es, aber ich will das nicht. Ich denke nicht das du schon bereit bist irgendwo zu arbeiten, außerdem würde es für dich besonders schwer werden einen Arbeitgeber zu finden, der auch Rollstuhlfahrer annimmt." Langsam nickte ich. Ich wünschte ich könnte mehr tun, aber er hat recht. Auch in so einer großen Stadt wie Seoul würde es schwer für mich werden eine Arbeitsstelle zu finden.

"Würde es dir etwas ausmachen wenn ich weiter bei Hyungwons Onkel arbeite?", fragte Jin mich. "Ich denke das es Okay ist, auch wenn ich dich ziemlich vermissen werde", murmelte ich leise. "Es ist ja nicht für immer", versuchte Jin mich aufzuheitern, was aber nicht sonderlich gut klappte.

"Jetzt mal was anderes. Was möchtest du zum Abendessen?", fragte Jin mich. Leicht musste ich schmunzeln, er redet oft übers Essen wenn er auf ein anderes Thema kommen möchte. "Ich weiß nicht, such du doch was aus. Es wird sowie so schmecken" Leise lachte Jin "Danke du Charmeur."

Und dann bekam ich die Idee. "Was ist los?", fragte Jin verwirrt als er meinen Geistesblitz bemerkte. "Ich habe die Idee", meinte ich nur leise. "Und die wäre?"

"Ich kaufe dir ein Restaurant!"

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Depression I NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt