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Seokjin sah mich fragend an, wahrscheinlich wusste er nicht ob ich jetzt an die Tür gehen sollte oder er. Als ich nach dem fünften mal klingeln immer noch nicht bewegt habe, stand Seokjin auf und ging an die Tür.

"Wo ist er?", fragte jemand. "In der Küche, aber wer sind sie?", Seokjin bekam keine Antwort mehr. Deshalb vertraue ich ihm nicht, er lässt einfach für ihn und auch vielleicht für mich Fremde Personen in meine Wohnung. Zum glück war es 'nur' Yoongi.

"Man Namjoon! Ich habe dir doch gesagt das du Anrufen sollst wenn du entlassen wirst. Warum hast du nichts gesagt?", besorgt wie eine Mutter kam er auf mich zu. Er hockte sich vor meinen Rollstuhl um mit mir auf Augenhöhe zu sein.

"Yoongi, ich habe es dir schon gesagt das es nicht nötig ist, dass du dich um mich Kümmerst", meinte ich Kühl und wendete mich von ihm ab. "Namjoon es ist eben nicht egal! Du bist gerade in einer schweren Lage und du brauchst Untersützung. Ich habe mit Jimin geredet, er würde erstmal mit Yoonji alleine in Daegu bleiben so das ich mich erstmal um dich kümmern kann.", er sah mich flehend an.

"Nein Yoongi, ich will nicht das du hier bleibst", "Warum Namjo-" "Ähm, Yoongi oder wie auch immer Sie heißen, ich möchte mich ja nicht einmischen aber ich finde auch das es Namjoons Entscheidung ist ob er will das Sie hier bleiben oder nicht, außerdem wurde ich als Hilfskraft eingestellt und werde mich um Namjoon kümmern. Ich bin mir sicher das sie nicht vor haben mir meinen Job zu klauen, aber trotzdem sollten sie vielleicht doch wieder nach Daegu zu ihrer Familie.", meinte Seokjin über höflich.

Yoongi stand auf und ging mit einem Wütenden Blick zu Seokjin rüber. Dieser Schaute verängstigt zu dem kleineren Mann vor ihm. "Sie haben mir nicht zu sagen um wenn ich mich Kümmern soll und um wenn nicht!", fauchte Yoongi wütend. "Yoongi, ich tue es ja ungern aber ich muss Seokjin recht geben. Geh zu deiner Familie und sehe wie deine Tochter aufwächst und nicht mich wie ich im Rollstuhl mein Leben vor mir dahin laufen sehe. Bitte tue mir denn gefallen", meinte ich mit einer etwas Weicheren Stimme.

Yoongis Blick ging wieder zurück zu mir. Sein blick wurde Augenblicklich weicher und er seufzte. "Okay, aber ich bleibe die ersten Tage noch bei dir. Wer weis was das für ein Typ ist", meinte er und zeigte auf Seokjin. Dieser verzog nur beleidigt das Gesicht und wendete sich wieder der Küche zu.

"Okay", nickte ich und wendete mich wieder dem Frühstück zu.

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Später gingen Seokjin, Yoongi und ich draußen Spazieren, na ja ich fuhr wohl eher Spazieren. Zwar ging es mir in der Nähe von meinem Besten Freund besser aber trotzdem war immer noch dieses scheiß Gefühl da. Ich will einfach nur Weinen, einfach in den Arme meiner Mutter weinen, doch sie ist Tot, genau wie meine Träume und Zukunft.

Vorsichtig schob mich Yoongi durch den kleinen Park. Seokjin lief ein Stück hinter uns. Er und Yoongi verstehen sich nicht sonderlich gut, weshalb sie lieber Abstand von einander nehmen.

"Namjoon ist alles in Ordnung?", fragte mich Yoongi besorgt. Das ist man für normal gar nicht von ihm gewohnt. "Ich habe nur nachgedacht!", ja und zwar darüber wie Erbärmlich ich doch eigentlich bin!

Ich musste meine Tränen zurückhalten um nicht rum zuheulen. Werde ich überhaupt mal wieder glücklich in meinem Leben?

"Hast du Hunger? Hier in der nähe ist ein gutes Café", fragte Yoongi. Ich nickt nur stumpf. Eigentlich habe ich, genau wie die letzten Tage auch, keinen Hunger. Wenn ich weiter so wenig Esse werde ich wohl an Unterernährung sterben. Gar nicht so schlecht, dieser Gedanke an den Tod. Er würde mich von all meinen Qualen erlösen. 

"Wo wollt ihr hin?", fragte Seokjin und holte uns mit schnellen Schritten wieder ein. "Wir wollen zu dem Café was hier in der nähe ist.", meinte Yoongi motzig. Seokjin nickte und lief weiter hinter uns her.

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Wir kamen am Café an und wollten uns nach Drinnen setzten, weil es nach Regen aussah. Doch es gab dieses eine Problem. Das Café hatte nur Treppen aber keine Rampe. Warum gibt es sowas immer noch? Wir leben in der Zukunft in einer Hochentwickelten Großstadt wie Seoul und trotzdem gibt es keine Rampe für Rollstuhlfahrer?

Seokjin sah mich besorgt an. Wahrscheinlich erinnerte er sich an die Szene an meiner Haustür. "Ähm, lasst uns doch wieder nach Hause gehen", schlug Seokjin 'auf einmal' vor. "Warum? Wir sind doch gerade erst hier hin gegangen außerdem wird es jeden Moment regnen! Es wäre dumm jetzt wieder zu gehen", meinte Yoongi angepisst. 

"Yoongi, es ist in Ordnung", meinte ich kühl. "Aber?" "Nein, es ist in Ordnung ich hatte sowieso keinen Hunger oder Durst." Yoongi gab auf und nickte wiederwillig. Langsam drehte er meinen Rollstuhl und fuhr Richtung meiner Wohnung.

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"Ich schlafe nicht auf dem Sofa!", schrie Yoongi, als er erfahren hat das Seokjin schon mein einziges Gästezimmer bezogen hat. "Ist gut, ich schlafe einfach auf dem Sofa", meinte er etwas verletzt. Kein wunder bei dem Hass den Yoongi auf ihn schiebt, doch er tat mir nicht leid.

Sollen die es doch unter sich klären, ich habe eigene Probleme.

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Depression I NamjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt