Jenna POV
Der Turm war heute wieder dort wo ich ihn fand.
Naja... Dumm so etwas zu sagen, ein Turm bewegt sich ja nicht weg. Glaub ich.
Ich saß auf der kleinen Bank mit meinem Gehstock in der Hand und wartete auf das Läuten.
Mein Handy hatte eine extra Hilfe für Blinde, daher wusste ich dass es bald klingeln würde.
Die Vögel zwitscherten. Das klang auch schön.
Meine Welt bestand eigentlich nur aus Fühlen, Tasten und Hören.
Wenn man mich fragte was ich sah, sagte ich immer dasselbe: schwarz.
Ab und zu sehe ich kleine Bewegungen, ganz schwach, irgendwo ein wenig hellere Flecken. Doch das sagte ich niemanden. Nicht mal Tante Nina oder Wendy.
Naja, außer die beiden kannte ich niemanden momentan. Ich wusste auch nicht ob es überhaupt etwas zu bedeuten hatte, weshalb ich die Tatsache für mich behielt.
Dingdong.
Der Turm läutete.
Ich grinste und atmete aus.
Ich saß noch eine Weile dort und hörte den Vögeln und dem Turm beim Harmonieren zu, als ich irgendwann aufstand und wieder entlang lief.
Mein Gehstock führte mich wieder zur Gasse, wo dieser Aufkleber klebte.
Es fühlte sich komisch an.
So klebrig und kalt.
Als ich versuchte ihn abzumachen, stieß ich versehentlich das Fenster, was ich denke das es eins ist, auf.
Ich verbeugte mich zur Entschuldigung und tastete mich unruhig und nervös weiter, als eine Stimme mich inne halten ließ.
"Lass mich in Ruhe! Bleib mir fern! Sonst rufe ich die Polizei! Ich meine es ernst. Du hast mir doch bereits alles genommen was ich hatte... Was willst du jetzt? Kann mir denn keiner helfen?!"
Besorgt hörte ich dass es aus dem Fenster kam. Jemand brauchte Hilfe.
Ich stieß das Fenster weiter auf und versuchte irgendeine Form von Leben zu suchen.
"Hallo? Ist da jemand? Kann ich Ihnen helfen? Soll ich die Polizei rufen?" fragte ich besorgt.
Stille.
"Hallo? Sagen Sie doch was. Ich habe doch gehört dass Sie Hilfe brauchen."
Ein Klappern und Schritte kamen näher.
"Sehen Sie nicht, dass ich nur schauspielere?" fragte eine männliche Stimme. Ich wusste nicht wie nah die Person mir war, doch ich konnte mir vorstellen dass sie näher war als ich wollte, also ging ich einen Schritt nach hinten.
"Ich bin blind. Entschuldigung."
Ich verbeugte mich und entschuldigte mich noch einmal und ging weiter.
Wie peinlich.
"Warte... Ich wusste nicht das..." begann er, als der Turm wieder läutete.
"Scheiße!" rief er.
"Was denn?" fragte ich ihn verständnislos.
"Ich bin spät dran! Ich muss zum Theater, gegenüber vom Turm." sagte er.
Mir lief ein Gedankenblitz durch den Kopf und ohne nachzudenken rannte ich los.
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BLINDED
Fanfiction[COMPLETED] Die Liebesgeschichte von Park Jimin und einem blinden Mädchen: Jenna, ein Mädchen das nie verliebt war. Das nie die wahren Farben der Welt wahrnehmen konnte. Und noch nie Liebe sah. Zwei ganz unterschiedliche Welten treffen aufeinander...