Vivien POV
Heute wollte ich mal wieder seit Längerem Zeit mit Jenna verbringen und rief sie runter zu mir.
Baekhyun war wie Jimin im Theater und hatte daher keine Zeit, doch er würde später wieder vorbeikommen.
Jimin bekam ich ehrlich gesagt kaum noch zu Gesicht. Ich fragte mich wie es mit Jenna steht. Sie wirkte trotz allem fröhlich und beklagte sich nie.
Baekhyun erzählte mir öfters das er probte probte probte und nochmal probte.
Ich hörte schon wie das Gartentor geöffnet wurde, lief zur Haustür und machte ihr auf.
"Jenna! Danke das du gekommen bist. Ich mache grade nämlich einen Kuchen und der würde anbrennen wenn ich dich abgeholt hätte." erklärte ich ihr.
Sie lachte und legte den Gehstock von Jimin neben die Jacken.
"Alles gut. Hmm es riecht schon ziemlich lecker!"
Ich lächelte.
"Findest du?"
Sie nickte und ich führte sie an die Theke und sie saß sich hin.
"Und? Alles gut bei dir und Baekhyun?"
-"Wie es halt immer ist." Ich schaute zum Kühlschrank wo ein Bild von mir und ihm hing. Wir waren da noch zusammen am Gymnasium und hatten unsere Uniformen an.
Lächelnd erinnerte ich mich an die Zeit als wäre es gestern gewesen.
Wie er mich immer nach Hause brachte, immer früher aufstand um im gleichen Bus wie ich zu sitzen, mir immer essen kaufte, meine Bücher schleppte.
Ich schüttelte grade die Sahne für die Mousse, als ich etwas kleines glitzerndes am Ringfinger von Jenna bemerkte.
"Hat er..."
Sie schaute mich schräg an, sie sah ja nicht das ich ihren Ring anstarrte.
"Sorry... Ich sehe den Ring um deinen Finger."
Jenna lächelte leicht und zeigte ihn stolz.
"Wir sind nicht verlobt oder so" scherzte sie, doch ich ignorierte es.
"Er gehörte Choa. Also nicht die Schwester von Jimin. Sondern seiner Mutter."
Jenna nickte.
"Das sagte er. Seine Mutter hieß auch Choa? Wurde Choa dann nach ihr benannt?"
Ich nickte.
"Ja. Unglaublich das er dir den Ring geschenkt hat."
Jenna schaute mich verwirrt an.
"Nicht das du ihn nicht verdient hättest, Jenna, so ist das nicht. Es ist nur... Jimin hing ziemlich an diesem Ring. Der Ring war der Einzige, der ihn an seine Mutter richtig erinnerte. Als sie starb, waren sie in einer finanziellen Lage. Er hätte den Ring einfach verkaufen können, doch er wäre lieber gestorben anstatt den Ring für alles Geld der Welt zu verkaufen und wegzugeben."
Jenna nickte und strich den Ring entlang.
"Denkst du ich sollte ihn den Ring wiedergeben?" fragte sie unsicher.
"Nein. Wenn er ihn dir aus freien Zügen gegeben hat, solltest du ihn auch behalten. Es ist ein gutes Zeichen."
-"Ein gutes Zeichen also..." murmelte sie.
Der Ofen piepte.
Ich stellte auf eine weitere halbe Stunde um.
"Diese Mousse ist so schwer." fluchte ich und schüttelte die Flasche wieder.
"Der Kuchen dauert noch eine Weile, willst du stattdessen vielleicht Obst? Einen Apfel vielleicht?" fragte ich sie, während ich versuchte die Sahne richtig zu schlagen.
Sie antwortete nicht, sondern schaute gedankenversunken auf den Ring.
"Vivien?"
Ich schaute zu ihr und hörte mit dem Schlagen auf.
Ohne abzuwarten das ich antwortete, fuhr sie fort.
"Ich habe das Gefühl das Jimin sich in letzter Zeit verändert hat."
Sofort legte ich alles beiseite und saß mich gegenüber von ihr.
"Wie kommst du darauf?"
-"Er meldet sich kaum noch, er sagt mir ständig ab und ich sehe ihn nur noch flüchtig."
Ich verstand wie sie sich fühlte, versuchte sie aber trotzdem aufzumuntern.
"Ich glaube es liegt einfach nur an dem Theater, weißt du? Du weißt ja wie sehr er es dort liebt."
-"Er liebt es anscheinend mehr als mich."
Ich strich ihr den Arm entlang und sah sie mitfühlend an.
"Red doch keinen Unsinn, Jenna. Du weißt selber das es nicht stimmt."
Mehr wusste ich auch nicht mehr was ich sagen konnte.
"Naja, ich übertreibe glaube ich wieder." sagte Jenna lachend. Die Lache war gestellt, das konnte man raushören.
Auf einmal tränten ihre Augen stark und sie hielt sich die Augen zu.
"Jen..." fing ich an.
"Ich denke ich gehe nachhause. Ich habe auf einmal so Kopfschmerzen und lauf mal bisschen rum. Wenn der Kuchen fertig ist, kannst du mich ja anrufen und ich komme später nochmal?"
-"Soll ich dir irgendwie helfen? Dich heim bringen? Deine..."
"Alles gut, sonst hättest du mich ja vorhin schon abholen können. Lass ihn ja nicht anbrennen! Achte auf den Kuchen! Ich erwarte den leckersten Kuchen auf Erden!" rief sie lachend.
-"Okay." erwiderte ich nur traurig und schaute ihr hinterher als sie durch meinen Garten rauslief.
In diesem Moment hörte ich Baekhyun's Auto in der Einfahrt.
Ich rannte raus zu ihm.
"Baekhyun wir müssen was..."
Doch hörte sofort auf zu rufen, als ich sah das er mit dem Rücken zu mir war, auf dem Rasen lag und sein Gesicht berührte und Jimin ihm gegenüberstand.
"Was ist bloß in dich gefahren?" zischte Baekhyun und Blut quoll aus seiner Lippe.
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BLINDED
Fanfiction[COMPLETED] Die Liebesgeschichte von Park Jimin und einem blinden Mädchen: Jenna, ein Mädchen das nie verliebt war. Das nie die wahren Farben der Welt wahrnehmen konnte. Und noch nie Liebe sah. Zwei ganz unterschiedliche Welten treffen aufeinander...