#58 Der Schirm deiner Freundin

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Jimin POV

Ich fuhr mit dem Auto am Theater vorbei und bemerkte das es schon zu spät war um reinzugehen.
Also saß ich auf einer Bank an der Kirche und starrte es von außen an.
Das war also der Ort der mich veränderte.
Der Ort an den das meiste passierte.
Ich erinnerte mich an die Straße an der ich Jenna die ersten paar Male traf, als sie draußen auf ihre Tante wartete.
Der Abend an dem ich sie vor dem Unfall im Regen rettete.
Der Abend an dem ich sie sicher nach Hause führte.
Der Abend an dem sie ihren Gehstock verlor.
Ein Tropfen kam auf meine Handfläche.
Ich schaute zum Himmel hoch.
Er war mit Sternen übersähet.
"Heute ist der Himmel herrlich, nicht wahr?" fragte mich plötzlich eine Stimme neben mir.
Ich sah neben mich und sah eine alte Dame neben mir sitzen.
Ohne zu wissen wer sie war, nickte ich und starrte mit ihr hoch.
"Ja."
-"Ist denn etwas mir dir, mein Junge?" fragte sie besorgt.
Ich presste meine Lippen aufeinander.
"Ich habe Streit mit meiner Freundin." sagte ich.
Sie klopfte mir auf die Hand.
"Och das tut mir leid."
Noch ein Tropfen berührte meine Handfläche.
"Ich glaube es fängt gleich an zu regnen." sagte ich und hielt eine Hand in die Gegend.
Die alte Dame holte einen durchsichtigen Schirm heraus.
"Hier."
-"Oh das ist nicht nötig ich bin..."
"Und wie das nötig sein wird. Er gehörte damals deiner Freundin, sie gab ihn mir an den Abend."
Ich schaute auf den Schirm.
"Wie...?" fragte ich, schaute wieder auf und die alte Dame war fort.

Zu Hause stellte ich den Schirm auf den Flur und nahm mir vor mir etwas zu essen zu machen.
Ich wunderte mich wo Choa war, doch sie würde bestimmt bald wiederkommen.
Ich holte Salat, Fleisch und Ramen heraus.
Das Fleisch salzte ich und tat verschiedene Kräuter rein, den Salat wusch ich und für die Damen kochte ich das Wasser.
Nebenbei als ich auf das Essen wartete, holte ich mein Buch für Bio-Chemie heraus und las ein wenig drin.
"Die kosmische Strahlung..." murmelte ich, als die Eingangstür aufging.
Man sah Choa ins Bad rennen und sich einschließen.
"Choa?" rief ich ihr zu, als ich vor der Tür stand.
"Alles in Ordnung?"
-"Ja, alles gut! Ich muss nur echt dringen pissen!"
Ich lachte.
"Gut! Das Essen ist gleich auf dem Tisch."
-Ist gut!"
Ich deckte den Tisch und bereitete zwei Teller vor, als sie mit einem Rollkragenpullover von mir reinkam.
"Der muss gewaschen werden!" sagte ich.
"Aber er riecht so nach dir." sagte sie wiederum und griff den Kragen davon höher.
"Teenager." murmelte ich lachend und schob ihr den Stuhl nach hinten.
"My Lady..."
Sie lächelte.
"Dankeschön Monsieur."
Und so verbrachten Choa und ich wieder einen Abend zu zweit.
Wie gewohnt.
Ich hatte es nach all den Dingen, die in letzter Zeit passiert sind, völlig vergessen wie es sich anfühlte mit ihr über alles zu reden.

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