#62 Seine Hand fiel vom Stern ab

109 12 2
                                    

Erzähler POV

Jenna hatte zu starke Schmerzen und beschloss Vivien mit sich nach Deutschland mitzubringen. Davor wollten sie, wie ihr bereits gelesen habt, zu einem Laden und ihr noch einen neuen Gehstock besorgen. 
Danach waren sie gerade auf dem Weg zum Flughafen, als sie von Vorfall mit Jimin hörte.

Es vergingen Wochen nach dem Mord.
Ja. Mord.
Jay ist ums Leben gekommen.
Jimin war die Ursache.
Choa kümmerte sich um ihren großen Bruder, der wegen Mordes angeklagt wurde.
Sie tat alles damit es ihn wenigstens ein bisschen besser ging, doch er hatte etwas getan wofür sie die Schuld schlecht auf sich nehmen konnte.
Er hatte jemanden umgebracht.
Baekhyun war für seinen Freund auch immer wieder da, doch Jimin sprach nicht, zuckte immer zurück wenn man jegliche Anzeichen machte ihn zu berühren.
Er schrak bei jeder kleinsten Geste zurück und überkreuzte seine Arme.
Seine Augen strahlten große Paranoia und Schlaflosigkeit, sie waren deshalb so rot unterlaufen.
Jimin's Vater war der Meinung dass er es besser finden würde, wenn er seinen Sohn zu einem Psychologen schicke, doch das Gerichtsverfahren würde in wenigen Tagen beginnen.

Jimin war mit Baekhyun essen, als dieser plötzlich weg musste wegen einem Familiennotfall.
Er saß an der Straße, allein und trank wahrscheinlich seine 19. Flasche Soju.
Er hatte Bartstoppel, zog sich nur noch schwarz an, vermied Menschenkontakt.
Eine Wolke Gestank schwebte über ihn.
Doch es war ihm egal.

Auf einmal rufte Choa an.
"Oppa?"
-"Was..."
"Komm heim, ja? Bitte. Ich mach mir Sorgen. Trinkst du.. wieder Alkoho-... Mensch Oppa! Warum... nun gut, komm heim bitte...Und möchtest du dich bitte ausnüchtern?"
Er seufzte und konnte kaum sein Handy halten, nickte auch wenn sie es nicht sehen konnte und wollte gerade auflegen, als sie noch mit ihm redete.
"Jimin. Ich hab dich lieb."
Jimin lachte auf.
"Ach es gibt noch Personen die Liebe für mich empfinden?" murmelte er.
"Ich habe es seit dem ersten Tag, als ich auf dieser Welt war, getan. Ich hab dich wirklich lieb. Ich wüsste nicht was ich ohne dich tun würde." kam es vom Ende der anderen Leitung.
Es brauchte Jimin eine Weile um zu antworten, doch er kam es noch raus:
"Ich dich auch, Kleines."
Und legte auf.

Er schaffte es kaum richtig aufzustehen und torkelte herum.
Keine Ahnung wieviele Scheine er auf dem Tisch wo er gerade noch saß, drauf klatschte, schrie er:
"Geld liegt auf dem Tisch Ahjummaaa!"

Jimin lief den Han River entlang und schwankte wegen zu vielem Alkohol.
"Mein Leben... ist.. ist vorbei.??" redete er vor sich hin.
Seine Blick galt dem einen Stern am Himmel.
Er zeigte auf ihn.
Er lachte auf und ihm kamen gleichzeitig Tränen.
"Ich habe jemanden umgebracht... Das Theater verloren... Jenna verl-......Jenna."
Ihm kam ein Geistesblitz.
"Jenna!" rief er und schwankte hin und her.
"Ich war so ein Trottel, Jenna! Ich liebe dich, ich liebe dich... Doch dir tun die Augen auch weh. Ich muss... Muss zu dir. Du darfst nicht... Nicht gehen..."
Seine Hand ließ vom Stern ab und Jimin's Sicht wurde noch verblasster als sie eh schon ist.
"Ich kämpfe. Ich komme, Jenna."
Er rannte die Straßen entlang, ohne zu wissen wohin.
Pausenlos. Mehrere Minuten.
"Flug...Flughafen..." keuchte er.
"Jenna.. Ich komme."
Er lief gerade über die Straße, als ein Lastwagen hektisch hupte.
"Mensch! Trottel Blink doch nicht so mit den Lampen! Und diese Hupen... sind wir in Vietnam auf der Straße oder warum eskaliert der Typ so?!" schrie Jimin wütend.
Das Letzte was Jimin sah, waren die Scheinwerfer des Lastwagens und wie er selbst auf den Boden landete.
Ein Fluss von Blut neben ihm.

BLINDED Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt