"Sag mal kannst du dir eigentlich vorstellen was alles passiert sein könnte?! Sie ist deine beste Freundin! Sie ist erst so kurz hier und schon verlierst du sie! Was ist bei dir bitte schief gelaufen!", Harry war wütend, sehr sogar, aber seine Besorgnis schien seine Wut sogar noch zu überlagern.
Das merkten die anderen Burschen, denn sie warfen sich verwunderte Blicke zu und sahen mich dann an. Musterten mich von oben bis unten.
Ich zog nur eine Augenbraue hoch und hatte keine Ahnung welches stumme Gespräch gerade zwischen ihnen abgelaufen war. Wahrscheinlich irgendein Insiderwitz so der so. Egal, es interessierte mich nicht weiter. Viel zu aufmerksamkeitserregend der immer noch laufende Streit.
"Hör verdammt noch mal auf mich fertig zu machen! Glaubst du ich mache mir keine Vorwürfe! Sie ist alt genug um auf sich selbst aufzupassen! Wer rechnet denn damit, dass sie gleich verloren geht!" Jetzt wurde Gemma richtig sauer und ich wollte keine richtig saure Gemma. Das war mir einmal passiert und danke dieses eine Mal reichte mir für den Rest meines Lebens solange es nur um unwichtige Dinge ging. Also am besten das Ganze schnell beenden.
"Wie wäre es wenn ihr einfach einen Suchtrupp los schickt oder die Polizei ruft?", meinte ich daher und war echt gespannt auf ihre Reaktion.
"Nicht jetzt Lia! Wir haben größere Probl....", Gem drehte sich um die eigene Achse und starrte mich an. Auch Harry wirbelte herum.
"Hallo", meinte ich einfallsreich. Gem wirkte erleichtert, während Harry immer noch ziemlich wütend aussah.
"Lia, w-wo k-kommst du denn her?", fragte Gem mit einem derart verwirrten Gesicht, dass ich verzweifelt ein Lachen unterdrückte. Ich würde wirklich gerne Lachen, aber dafür war die Situation viel zu ernst.
"Naja, ich komme von draußen, bin durch die Tür in die Küche und von der Küche ins Wohnzimmer." sagte ich und drehte den Kühlbeutel um, um die warme Seite auf meiner Stirn gegen die Kalte auszutauschen. Ich wusste, dass es klang, als würde ich mit einem Kleinkind reden. Ich konnte es mir leider nicht verkneifen.
"Wie lange bist du schon da?"
"Naja sie sitzt hier seit einer guten halben Stunde und findet das Ganze ziemlich amüsant.", grinste Louis.
Ich starrte ihn entsetzt an. Nein das hatte er nicht gesagt! Oh nein, oh nein, oh nein! Ich sprang auf und flüchtete hinter die Couch. Keine effektive Barriere, aber besser als gar nichts. Ich merkte, wie ihr Gesicht sich verfinsterte.
"Eine halbe Stunde also.", der gefährliche Ton in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Und plötzlich fing sie an zu weinen. Mein Gesichtsausdruck musste ein riesengroßes Fragezeichen bilden, als mir meine beste Freundin schluchzend um den Hals fiel.
"Hast du eine Ahnung was ich für eine Angst hatte? Glaubst du ich kann ohne dich leben?" vorsichtig tätschelte ich ihren Rücken. Strich über ihre Haare und löste geschickt ihre Arme von meinem Körper und ihrem Klammergriff. Gem schien sich langsam wieder im Griff zu haben.
Ich spürte, dass mich jemand beobachtete und sah langsam auf, direkt in die Augen von Harry, der immer noch ein kleines Stück von mir entfernt stand.
"Wie kannst du uns das nur antun? Wir standen alle vor einer ausgereiften Panikattacke." presste er zwischen seinen Lippen durch und kam dabei langsam näher
"Bitte tu mir das nie mehr an.", murmelte er so leise und dicht vor mir, dass es niemand hörte. Seine Augen wurden weich als er seine Arme um mich schlang und mich fest an ihn zog. Ich spürte, wie seine Daumen sanft über meinen Rücken streichelten und schlang meine Arme um seinen Nacken und genoss seine Nähe.
Nein! Verdammt so darfst du nicht denken! Aber es war mir egal. Wir hatten einen Grund uns zu umarmen, also schmiegte ich mich enger an ihn und ich merkte, dass auch er seinen Griff verstärkte. Spürte seinen muskulösen Körper, der auf seine eigene Art und Weise aber auch weich war. Plötzlich hörte ich ein Räuspern hinter mir und ich drückte Harry etwas erschrocken weg.
DU LIEST GERADE
feels like dreaming
FanficOlivia zieht zu ihrer Freundin nach London. Schnell findet sie neue Freunde. Vielleicht sogar ihre große Liebe? Doch unterscheidet sie sich von den Anderen. Keiner, bis auf ihr bester Freund, wissen etwas über ihre schmerzvolle Vergangenheit.