8. Kapitel

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Naja, war sicherlich nur Einbildung, oder?

Ich schüttelte leicht den Kopf und schmiss mich auf mein Bett. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, aber als ich am nächsten Morgen wach wurde, lag mein Laptop neben mir und hatte einen unschönen Abdruck auf meinem Arm hinterlassen, der sofort rot wurde nachdem ich den Laptop neben mein Bett auf mein Nachtkästchen gelegt hatte.

Ich gähnte und tapste hinunter und machte mir eine Tasse Kaffee bevor ich ins Wohnzimmer ging und den Fernseher einschaltete. Leider lief nur Schrott und nachdem die Anderen noch alle schliefen stellte ich schnell meine Tasse in den Geschirrspüler und lief hoch in mein Zimmer. 

Ich zog schnell Leggings und ein bauchfreies lockeres Shirt an, dann schnappte ich mir Laptop und Kopfhörer und lief hinunter in den Tanzraum. Ich steckte meinen Laptop an die Boxen an, drehte aber nicht zu laut, wollte nicht alle wecken. Ich wärmte mich kurz auf bevor ich Human von Christina Perri aufdrehte und anfing an einer Choreo zu arbeiten. Ich machte das nicht professionell oder so - ich tanzte nur weil es mir Spaß machte und die meisten Bewegungen hatte ich mir von irgendwelchen Videos abgeschaut.

Die Grundidee hatte ich schon einmal - an der Umsetzung haperte es noch an manchen Stellen oder waren noch verbesserungsfähig.

"Sag mal was ist denn das?", fragte ein vor meinem Laptop sitzender Louis. Ich sah ihm über die Schulter und erschrak heftig. Blitzschnell klappte ich den Laptop zu und hätte um ein Haar seine Finger eingezwickt, die er aber vorher noch rettete.

"Geht dich absolut gar nichts an!", fauchte ich und schnappte mir den Laptop und ging mit ihm hinaus. Meine Kopfhörer schliffen hinter mir her und ich hoffte einfach einmal, dass sie nicht kaputt gingen.

Ich ging nach oben und wartete bis alle aus dem Haus waren und ich alleine war, dann ging ich ins Wohnzimmer und klappte den Laptop auf um zu schauen was Louis gesehen hatte. Nicht viel hoffentlich.

Ich stöpselte mich zu und lies mich von meiner Musik berieseln während meine Finger über meine Tastatur huschten. Mein Kopf war voll, meine Finger kamen kaum hinterher. Es war ein Zustand den ich unter keinen Umständen unterbrechen durfte. Eine Trance deren Zerstörung ich im Moment um jeden Preis zu verhindern hatte. Das war auch der Grund warum ich die Tränen nicht wegwischte, die unaufhaltsam über meine Wangen liefen. Ich blinzelte sie weg, gerade so weit, dass ich wieder eine klare Sicht auf den Bildschirm hatte.

Ich spürte wie mich etwas an der Schulter berührte. Ich erschrak heftig während meine Kopfhörer von meinen Ohren rutschten und ich den Laptop zuklappte oder eher zuschmiss sofern das möglich war.

"Alles in Ordnung? Du weinst ja!", besorgt sah mich Gemma an

"Ja alles bestens", murmelte ich und wischte mir die Tränen weg, jetzt konnte ich ja.

Sie sah nicht überzeugt aus und ihr Blick wanderte zu meinen Händen, die den Laptop umkrampften als hinge ihr Leben davon ab. Es ertönte das vertraute Piepsen, das mir signalisierte, dass man ohne Passwort nichts mehr machen konnte. Ich blies die Luft aus, die ich anscheinend angehalten hatte und lockerte meine Finger.

Gem sah mich fragend an, aber ich schüttelte den Kopf. Ich erzählte ihr normalerweise alles, aber es gab zwei Dinge die ich um nichts in der Welt erzählen würde. 1. Alles was Harry betrifft 2. Wenn es mehr über mich preisgeben würde als ich selber wusste

Ich wusste, Gemma würde es nicht dabei belassen, aber es war mir egal und wenn ich es mit meinem Leben verteidigen musste, sie würde es nicht sehen. Nicht hier , nicht auf diese Weise. Nicht so, dass es sich vollkommen falsch anfühlte.

Ich sah ihr in die Augen, konnte aber nichts darin finden. Sie reichte mir wortlos ein Taschentuch und wollte schon aufstehen als ich sie festhielt.

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