„Hat es Dir auch wirklich gefallen", wollte Severus wissen, als er mich vor dem Gryffindorturm ablieferte und mich noch einmal fest in seine Arme schloss.
„Jaah", seufzte ich wohl zum tausendsten Mal.
In den letzten zwanzig Minuten - so lange hatten wir nach oben gebraucht - hatte er mich das ungefähr alle drei Sekunden gefragt.
„Bist Du Dir da auch ganz sicher?"
„Severus, zum letzten Mal, es war wirklich schön!"
Wir hatten noch ungefähr drei Stunden auf der Wiese verbracht. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und das Schloss war stockfinster. Kein Schüler war mehr auf den Gängen unterwegs. Kein Wunder, wir hätten auch schon lange in unseren Häusern sein müssen, aber wir hatten lieber noch im Garten miteinander geknutscht. Severus war wirklich sehr zärtlich gewesen. Er hatte mich stundenlang überall geküsst. Auf dem Mund, auf dem Hals, auf dem Nacken, auf die Innenseite der Arme. Er streichelte mich auch am ganzen Körper, oder sagen wir es so, alles, was oberhalb der Gürtellinie lag. Denn darunter wollte er nicht mehr. Er meinte, das ginge zu schnell. Ich solle mich erst einmal an die ganzen anderen Berührungen gewöhnen. Das war ja wirklich lieb von ihm, aber mich hatte das beinahe in den Wahnsinn getrieben, vor allem, als er sich mit meinem Brüsten beschäftigt hatte. Er hatte zuerst nur ganz vorsichtig seine Hände darauf gelegt - aber erst nachdem ich ihm geschworen hatte, dass mir das wirklich nichts ausmachte - und sie dann leicht zu streicheln begonnen. Irgendwann hatte er sie auch geküsst, die Brustwarzen zwischen die Finger genommen und sie leicht gezwirbelt. Es war der pure Wahnsinn gewesen!
Aber wisst ihr, was das Gemeinste war? Ich hatte ihn nahezu nicht berühren dürfen. Immer, wenn ich mich aufrichten und ihn erkunden wollte, hatte er mich zurück aufs Gras gedrückt und leicht den Kopf geschüttelt.
„Nein, Mimi, entspann Dich", hatte er dann immer gesagt. „Jetzt bist erst einmal Du dran. Ich will DICH verwöhnen und Dir zeigen, wie schön das alles sein kann. Mach Dir um mich keine Sorgen."
„Ich will Dir aber auch etwas Gutes tun", hatte ich gejammert, aber er hatte sich nicht erweichen lassen.
Und dabei sagte Severus immer zu mir, ICH hätte einen Dickschädel. Wer hat den denn jetzt, frage ich mich. Also ich mit Sicherheit nicht. So viel war ja wohl klar.
„Ich möchte wirklich nur alles richtig machen", riss er mich ins Hier und Jetzt zurück.
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, hauchte ihm ein Küsschen auf den Mund und sah ihm tief in die Augen.
„Das hast Du, Severus", erwiderte ich. „Es war wirklich schön. Aber das nächste Mal bin ich dran."
„Das werden wir ja noch sehen."
„Severus..."
„Kleines, ich möchte Dich doch einfach nur verwöhnen. Du hast nur das beste verdient. Und jetzt solltest Du wirklich ins Bett gehen. Du musst in vier Stunden wieder aufstehen. Der Tag wird so wie so schon anstrengend genug für Dich."
„Aber ich möchte Dich doch gar nicht loslassen."
Zum Zeichen, dass dem wirklich so war, presste ich mich eng an seinen Körper. Severus stöhnte auf.
„Du bist ja so was von gemein, Kleines. Wie soll ich Dich denn jetzt hier alleine lassen?"
„Dann tu es einfach nicht. Du kannst gerne mit rein kommen."
Severus legte die Hand an meine Wange und ich legte den Kopf schief, um mich in seine Hand zu schmiegen. Traurig sah ich ihn an. Ich würde wirklich gerne die ganze Nacht mit ihm verbringen. Ich konnte mir nichts schöneres vorstellen, als eine komplette Nacht in seinen Armen zu verbringen, mich von ihm halten und kuscheln zu lassen.
„Nein, Mimi, das kann ich nicht. Es ist verboten, in andere Häuser zu gehen. Das solltest Du als Vertrauensschülerin eigentlich wissen."
„Ja, ich weiß. Können wir uns dann nicht irgendein anderes Plätzchen suchen? Ich wäre auch mit dem Fußboden in einer Toilette oder so zufrieden. Hauptsache ich liege in Deinen Armen."
„Sei doch vernünftig, Kleines. Du hast besseres verdient, als den Boden eines Klos. Nein, Du wirst jetzt schön brav nach oben gehen und in Deinem Bett schlafen. Aber hab keine Angst, ich lasse mir schon noch etwas einfallen, wie wir einmal eine Nacht miteinander verbringen können."
„Na schön, wenn es unbedingt sein muss."
Muss ich wirklich sagen, dass mir das überhaupt nicht passte? Ich glaube, das kann ich mir sparen...
„Braves Mädchen (Grrr, ich bin doch kein Hund!). Sehen wir uns eigentlich später?"
„Ja, klar! Nichts würde mich davon abhalten. Nach dem... Oh verdammt! Das habe ich ja total vergessen! Ich muss bei McGonagall nachsitzen und zwar die ganze Woche. Wegen meinem kleinen Ausflug letzten Samstag."
„Na, dann haben wir jetzt jeden Abend ein Date!"
„Hä? Wie meinst Du das?"
„Was glaubst Du denn? Ich war genauso dabei wie Du. Und da McGonagall Dienst hatte... Mir hat sie genauso Nachsitzen aufgebrummt."
„Echt? Das ist ja klasse. Was meinst Du, wie lang wir immer da bleiben müssen?"
„Normalerweise schmeißt sie einen nach zwei Stunden wieder raus."
„Klasse. Können wir danach noch eine Nachhilfestunde einlegen?"
„Du möchtest danach noch Zaubertränke machen?"
Ich grinste ihn böse an.
„Wer hat denn von Zaubertränke gesprochen?"
„Was... Ach so, das meinst Du! Okay. Ja, ich denke, das ließe sich irgendwie einrichten. Aber nur, wenn Du jetzt schön brav ins Bett gehst."
„Wenn es denn wirklich sein muss."
„Ja, es muss. Ich wünsche Dir eine gute Nacht und wunderschöne Träume!"
„Die werde ich haben, denn ich werde mit Sicherheit von Dir träumen."
„Und ich von Dir!"
Dann zog er mich in einen leidenschaftlichen Kuss, der mit Sicherheit zehn Minuten dauerte. Er streichelte meine Wange und löste ihn.
„Schlaf schön, Kleines", flüsterte er, drehte sich um und ging den Gang entlang davon.
![](https://img.wattpad.com/cover/116824537-288-k613179.jpg)
DU LIEST GERADE
Come fly with me loving bat
FanficMimi ist gerade 16 geworden, als sie mit ihren Eltern von der wunderschönen Cote d'Azur in das regnerische England zieht. Das bedeutet für sie nicht nur ein neues Zuhause, sondern auch eine neue Schule. Dort kommt sie soweit auch ganz gut klar, auße...